Fahrradkette richtig schmieren: Öl oder Wachs?
Gut geschmierte Ketten laufen leicht, leise und schalten präzise. Welches Schmiermittel aber ist das beste? Tipps zur richtigen Kettenpflege.
Deine Kette am Mountain Bike ist verschlissen und Du möchtest eine Neue montieren? Kein Problem. Wir erklären Dir, wie Du es am Besten machst.
Das Austauschen der Fahrradkette am Mountainbike gehört zum kleinen Einmaleins des Hobbyschraubers und bedarf keinen Besuch in der professionellen Fahrradwerkstatt. Neben Reifen- und Bremsbelagswechsel ist der Tausch der Kette Routinearbeit für Schrauber:innen. Die Kette am Mountainbike oder E-MTB muss erneuert werden, wenn sie verschlissen ist oder wenn Du auf eine gänzlich andere Schaltgruppe wechselst. Sie muss kompatibel und für den Antrieb freigegeben sein. Wir empfehlen grundsätzlich nur originales Hersteller-Zubehör. Wenn Du Dich auf einen Hersteller und einen bestimmten Antrieb eingeschossen hast, empfiehlt es sich, immer eine entsprechende Kette in Reserve zuhause liegen zu haben. Wir zeigen Dir im Detail, wann und wie Du die Kette an Deinem Mountainbike austauschst.
Selbst bei bester Pflege und Schmierung verschleißt die Kette am Fahrrad – insbesondere beim Mountainbiken, wo Dreck und Nässe immer dazu gehören. Durch den permanenten Zug auf der Kette in Kombination mit der Reibung zwischen den beweglichen Teilen entsteht mit der Zeit zwischen den Gliedern Spiel, das sich summiert und die Kette insgesamt längt. Beim Mountainbiken kommt seitliches Spiel in den Gliedern hinzu, da die Kette durch den rauen Untergrund in verschiedene Richtungen ausschlägt. Wenn Du schon mal ein Slow-Motion-Video einer heißen Mountainbike-Abfahrt gesehen hast, weißt Du Bescheid. Die Kette sollte daher im Auge behalten und rechtzeitig getauscht werden, dann kannst Du Dein Kettenblatt und die Kassette länger fahren. Denn ab einer gewissen Längung nutzt die verschlissene Kette die Kassette und das Kettenblatt so stark ab, dass eine neue Kette auf ihnen nicht mehr laufen würde. Ist dies der Fall, müssen auch diese (teureren) Bauteile gewechselt werden. Häufig wird auf die Frage, wie oft die Kette gewechselt werden soll, eine Kilometerangabe gegeben. Jedoch gibt es zu viele äußere Einflüsse, die auf den Verschleiß der Kette Einfluss haben: Höhenprofil, Witterung, Pflege, Schaltverhalten, Fahrer:innengewicht und natürlich, wie energisch er oder sie in die Pedale tritt. Um den richtigen Moment zu erwischen, hilft Dir eine Kettenverschleißlehre. Mit ihr kannst Du den Zustand Deiner Kette jederzeit schnell und unkompliziert prüfen. Ein Tausch steht auch an, wenn die Kette beschädigt wurde - beispielsweise beim Aufsetzen des Kettenblatts auf einem Felsen. Ist sie beschädigt, kann sie danach beim Antritt unvermittelt reißen, und das wird gefährlich.
Bevor Du Dich an die Arbeit machst, lege die passenden Werkzeuge bereit. Die Kettenverschleißlehre haben wir im letzten Absatz schon erwähnt. Wenn Deine bisherige Kette ein Ketenschloss hat, öffnest Du sie am einfachsten mit einer Kettenverschlussgliedzange. Einen Kettennieter brauchst Du in jedem Fall, um die neue Kette auf die passende Länge zu kürzen. Bei Ketten ohne Kettenschloss wird er außerdem zum Öffnen und wieder Vernieten benötigt. Achte darauf, dass der Kettennieter zur Kette passt! Moderne 12fach-Ketten sind sehr schmal und dürfen nur mit speziell dafür ausgelegten Kettennietern bearbeitet werden. Schau Dir dazu immer die Herstellerfreigabe an. Viele Multitools haben auch einen kleinen Kettennieter an Bord - das funktioniert auch, ist aber weniger komfortabel als mit einem großzügiger dimensionierten Kettennieter. Neben den Werkzeugen solltest Du immer einen Putzlappen griffbereit zu haben. Wie bei fast allen Arbeiten am Antrieb eines Mountainbikes kann es etwas schmutzig werden. Hast Du keine eigene Werkstatt, solltest Du die Kette an einem Ort wechseln, an dem der Boden einfach zu reinigen ist. Ein Montageständer ist hierbei Gold wert. Mit ihm schraubt es sich ganz entspannt in rückenschonender Position und alle beweglichen Teile am Rad lassen sich frei bewegen und drehen. Am besten unterlegst Du ihn zum Schutz des Bodens noch mit einer Arbeitsunterlage.
Nimm die Spannung von der Kette. Bei SRAM hilft Dir dabei die Cage-Lock-Funktion.
Je nach Verschluss-Variante kannst Du die Kette entweder mit einer Kettenverschlussgliedzange oder einem Kettennieter öffnen.
Eine vernietete Kette wird an beliebiger Stelle geöffnet. Achte beim Kürzen darauf, dass Du ein Ende mit Röllchen und eines mit Außenlaschen hast, damit Du die beiden wieder verbinden kannst.
Ist der Schaltkäfig fast komplett nach vorne gestreckt, wenn die Kette auf dem größten Ritzel liegt, hast Du die richtige Länge der Kette gefunden.
Eine Kettenverschleißlehre hält Deine Kette auf Spannung. So hast Du eine Hand frei, um den Nietstift zu markieren, an dem Du die Kette kürzen möchtest.
Beim Full Suspension Bike muss die Kettenlänge im eingefederten Zustand erfolgen, da sich die Kettenstrebenlänge ändert.
Eine vernietete Kette wird an beliebiger Stelle geöffnet. Achte beim Kürzen darauf, dass Du ein Ende mit Röllchen und eines mit Außenlaschen hast, damit Du die beiden wieder verbinden kannst.
Nachdem Du die Kette aufgelegt hast,…
…kannst Du sie mit einer Kettenverschleißlehre fixieren, damit Du die Hände zum Verschließen frei hast.
Verhake die beiden Hälften des Kettenschlosses miteinander und…
…drücke die beiden danebenliegenden Kettenglieder mit der Kettenverschlussgliedzange auseinander, bis das Kettenschloss einrastet.
Schiebe den Kettennietstift so weit ein, bis er mit den Kettenlaschen bündig abschließt.