15000 Tiefenmeter mit dem Bike
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The longest Day: Mit dem Bike 15000 Meter in die Tiefe

Mit diesem Titel lockte uns Matze von Vinschgaubike. Geplant waren 15.000 Tiefenmeter an einem Tag, aber in einer Matze typischen Art - also kein Stress. Im Vordergrund...

Mit diesem Titel lockte uns Matze von Vinschgaubike. Geplant waren 15.000 Tiefenmeter an einem Tag, aber in einer Matze-typischen Art - also kein Stress. Im Vordergrund stand kein Rekordversuch, wie es diverse Biker in den Jahren vorher gemacht haben, sondern ein extremer Trailtag, der nicht von Stress geprägt sein sollte.

Der aktuelle Rekord liegt bei 15.176m und wurde 2014 von Anita und Caroline Gehring aufgestellt.

15000 Tiefenmeter mit dem Bike

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Treffpunkt Freitag 17:00 Uhr

Start war bereits am Freitag um 17Uhr am Bikepoint Vis à Vis in Goldrain.

Es trafen sich insgesamt 12 Biker, die verrückt genug waren diesen Tag anzugehen:

Andi, Hilmar, Maria, Markus, Michael, Reiner, Steffen, Susi und Wolfgang und natürlich unsere 2 Guides Heiko und Matze.

Auch hier zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zu den Projekten, bei denen ähnlich viele Tiefenmeter bewältigt wurden. Starteten bei offiziellen Rekordversuchen immer nur 2 Personen, sind wir die Sache wie gewohnt in einer großen Gruppe angegangen.

Dann ging es mit Auto und Shuttle zum Parkplatz des Sessellifts an der Tarscher Alm.

Abendessen und Übernachtung gab es im neu eröffneten Tarscher Berghotel.

Nach ein paar Getränken und einem reichhaltigen Abendessen ging es dann auch direkt ins Bett, denn der kommende Tag sollte lang werden und sehr früh beginnen.

15000 Tiefenmeter mit dem Bike

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Der Wecker klingelt um 4:10 Uhr

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Um 4:10h klingelte der Wecker dann das erste Mal. Die Nacht war recht unruhig. Ein Hauch von Nervosität und das Schlagen der Fensterläden haben nur kurzzeitig Schlaf zugelassen.

4:30h Frühstück. Irgendwie wirkt der Kaffee nicht und es ist auch noch viel zu früh zur Nahrungsaufnahme. Ein Brötchen muss aber irgendwie rein.

5:13h Ein wenig später als geplant starten wir in den ersten Trail des Tages. Noch etwas „hölzern“ auf dem Rad geht es los. Aber der Einser von der Tarscher Alm ist im Grunde ein gutes Wake-Up Programm. Im ersten Run passiert dann auch das, was wir eigentlich verhindern wollten: ein Schleicher, der uns ein wenig Zeit kostet.

Insgesamt mussten wir im Verlauf des Tages aber nur 7 Mal Schläuche wechseln.

Der 2. Trail des Tages ist dann der neue Propain Trail. Die vielen Kurven lassen den letzten Hauch von Müdigkeit aus den Gesichtern verschwinden. 1792 Tiefenmeter sind geschafft.

6:34h Auf geht’s zur St. Martin Gondel. Hier stehen die 3., 4. und 5. Abfahrt des Tages an.

Diese hatten es in sich: 2 Platten, eine zerstörte Felge und ein rausgerissenes Pedal machten 2 Ersatzbikes notwendig.

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Steffen fährt ab jetzt mit seinem DH Bike und Matze ist ebenfalls auf sein Cannondale umgestiegen.

Vollständig versammelte sich die Gruppe dann um 09:39h im Vis à Vis zur ersten Kaffeepause. Bis hierhin haben wir mit 5583 Tiefenmetern bereits einen guten Biketag im Vinschgau hinter uns gebracht.

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10:07 Uhr: Ab jetzt wird geshuttelt

Jetzt wird wieder geshuttelt um 10:07h geht’s von Goldrain Richtung Holy Hansen. 3 Abfahrten sind geplant, die neue und die alte Variante des Holy Hansen sowie der Siebzehner. Das gefahrene Tempo ist hoch und die Stimmung in der Gruppe ist super.

Matze hat die Fahrer recht gut ausgesucht und so kann man in der Gruppe immer wieder die Positionen gut wechseln. Vorne an der Spitze jagt Markus allerdings alleine seine Strava-Bestzeit.

Nach 3 super Abfahrten ohne nennenswerte Schäden geht es dann zur Mittagspause nach Schlanders. Sitzen und Essen lässt ein wenig die Müdigkeit hochkommen, bevor es dann um 13:44h wieder Richtung Tarscher Alm geht.

Es steht die 9. Abfahrt an und man merkt, dass die Gruppe grade etwas schwerfällig wird. Nach der ersten Abfahrt bemerkt Susi dann ein Lagerspiel am Hinterbau ihres Nicolai. Das kann nur nach Demontage der Hammerschmidt Kurbel neu eingestellt werden. Steffen macht sich direkt oben am Tarscher Berghotel ans Werk. Die anderen nutzen die Zeit und nehmen noch mal einen Kaffee oder ein alkoholfreies Weizen zur Stärkung ein.  Die 10. Abfahrt zieht sich ein wenig.

Persönlich bin ich grade auch am Tiefpunkt des Tages. Meine Arme schmerzen und ich habe das Gefühl, dass die Konzentration ein wenig nach lässt.

Hier muss ich schnell ein wenig Energie zufügen. Im Shuttle wird Schokolade verteilt. Das hilft.

17:11 Uhr: 9802 Tiefenmeter, wird die Zeit reichen?

15000 Tiefenmeter mit dem Bike

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Nach der Abfahrt ging es dann direkt durch Latsch Richtung St. Martin Gondel. 17:11h 9802 Tiefenmeter. Weiter geht’s! Wir knacken die 10000 Tiefenmeter und kehren mit 10891 Tiefenmetern erneut im Vis à Vis ein. Nach einer kurzen Pause geht es mit dem Shuttle und noch 8 Teilnehmern erneut Richtung Holy Hansen. Zu erwähnen ist, dass niemand verletzungsbedingt ausgestiegen ist. Wichtig bei so einer Aktion ist es, sich jederzeit selbst richtig einzuschätzen.

Die 12. und 13. Abfahrt stehen nun am Holy Hansen an, bevor noch einmal St. Martin angefahren wird.

Um 21:39h bei 13900 Tiefenmetern werden die Pläne für die letzten Abfahrten im Vis à Vis gemacht. Da Andi und ich unser Licht im Auto an der Tarscher Alm hatten, mussten wir diesen kurzen Umweg noch in Kauf nehmen.

Da das Abendessen wohl nach der letzten Abfahrt nicht mehr möglich gewesen wäre, entschlossen wir uns kurzerhand ein paar Pizzen zu kaufen und diese im Shuttle zu essen, was eigentlich nicht unser Plan war, aber auch irgendwie in den Tag passte.

Von der Talstation der Tarscher Alm nahmen wir dann noch die 600 Tiefenmeter Richtung Latsch mit und fuhren einen einfachen Forstweg.

15000 Tiefenmeter mit dem Bike

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Die letzte Abfahrt des Tages war dann ein Nightride von St. Martin.

Es ist erstaunlich, wie die Nacht um einen herum im Prinzip den ganzen Tag vergessen lässt. Wie beim Nightride typisch ist man auf den Lichtkegel fokussiert und irgendwie fühlte sich die letzte Abfahrt wieder richtig gut an.

Geschafft, überglücklich und mit 15400 Tiefenmetern erreichen wir die Hotelbar im Bamboo Hotel. Nach zwei bis drei Weizen zieht es uns alle nur noch ins Bett.

Fazit

Es war ein unfassbar cooler Bike-Tag, der einen wirklich an die Grenzen gebracht hat.

Letztendlich überzeugend fand ich auch das Material. Wir hatten zwar ein paar Platten, aber insgesamt sind wir ohne größere Schäden durchgekommen.

Die Bikes haben alle super funktioniert. Dem einen oder anderen Hinterreifen hat man allerdings die Tiefenmeter durchaus angesehen ;-)

15000 Tiefenmeter mit dem Bike

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Bis zum nächsten Mal im Vinschgau!