Jonas als Pushbikers Teammechaniker-Praktikant bei den Sixdays in Berlin
Zu seiner großen Freude hatte Jonas die Chance, 2 Tage als Bahnradmechaniker für das Maloja Pushbikers Team zu verbringen.
Zu meiner großen Freude hatte ich bei den Sixdays in Berlin die Chance, 2 Tage als Bahnradmechaniker für das Maloja Pushbikers Team zu verbringen und den Teammechaniker Jochen Dornbusch (genannt JoDo) zu unterstützen.
Was macht ein Bahnradmechaniker?
Als Bahnradmechaniker bist Du verantwortlich für die Bikes der Profis. Deine Aufgaben während eines Wettkampfabends bestehen vor allem darin, den Zustand und den Luftdruck der Reifen zu prüfen - die müssen immer perfekt sein.
Jedes Laufrad wird penibel auf Schnitte und andere Beschädigungen untersucht.
Darüber hinaus müssen die Bikes die passende Sitzhöhe und Übersetzung für den jeweiligen Sportler und die unterschiedlichen Disziplinen haben. Wenn die Sprinter beim Zeitfahren mit 2000 Watt zutreten, darf nichts passieren, sonst müssen sich die Fahrer die sibirische Fichte der Bahn aus dem Hintern ziehen.
Nichts ist schwieriger als die perfekte Sitzhöhe wiederzufinden.
Unglaubliche Atmosphäre im Velodrom
Vor und zwischen den Rennen herrscht im Fahrerlager Hochbetrieb. Neben den Oberschenkeln von Robert Förstemann und dem traumhaft schönen Rad von Max Levy kann man schon mal klaustrophobische Anfälle bekommen. Dafür hat man aber wenig Zeit, da man während der Rennen immer mal wieder ein Bike von der Bahn annehmen muss, um dieses dann wieder für die nächste Disziplin vorzubereiten. Meistens heißt das, Reifen prüfen und sauber machen.
Praktikant bei der Arbeit. Ein sauberer Reifen ist die Lebensversicherung für den Fahrer bei 45Grad Kurvenneigung und starrem Gang. © Foto by Drew Kaplan http://www.drewkaplanphotography.com/
An meinem Grinsen kann man durchaus erkennen, dass mir die Veranstaltung Spaß gemacht hat.
Als sich gegen 19:00 Uhr die ersten Fahrer präsentieren, leert sich das Fahrerlager; so langsam wird es spannend.
Während die Fahrer auf der Bahn unterwegs sind, geht es in der Box ruhiger zu. Da bleibt schon mal etwas Zeit für den einen oder anderen Plausch über Material oder Anekdoten aus dem kuriosen Leben der Mechaniker im Profi-Zirkus.
Das Velodrom kurz vor Rennbeginn.
Der Mann ist ein wandelndes Radsportlexikon!
Während der Rennen kann man als Mechaniker wenig bis nichts machen. Von der Bahn gehen die Fahrer nur, falls das Rad absolut unfahrbar wird (Platten oder Sattel gebrochen). Wenn z. B. die Sattelstütze etwas in den Rahmen rutscht, wie bei einem Fahrer (Claudio Imhof), müssen die Fahrer da durch. Bei starrem Gang und der Trittfrequenz kann das sehr unangenehm werden. Einen Mannschaftswagen wie bei der Tour de France gibt es auf der Bahn leider nicht.
Von oben rechts: Fahrer und Mechaniker; Holger und der Tour Teufel Didi Senft; Das Rad von Max Levy; Sebastian und Eule
Nach der Reizüberflutung im Fahrerlager, dem Rennen und der Reise von Aachen nach Berlin quer durch die Republik bin ich auch froh, als wir nach 24:00 Uhr die Räder abschließen (ja auch im Velodrom werden die Räder abgeschlossen) und ins Hotel fahren können. Schließlich müssen wir am nächsten Tag wieder um 10:30 Uhr im Velodrom sein.
Nur ein sauberes Rad ist ein schnelles Rad.
Da wir zu zweit sind, sind wir nach gut 3 Stunden fertig mit allen 5 Rädern und haben auch nochmal alle Schlauchreifen kontrolliert. Somit sind alle Mechanikerpflichten erledigt und wir können uns auf das Rennen am Abend freuen.
Die bisherige Pushbikers Saison
Der zweite und letzte Tag für uns
Nach einer recht kurzen Nacht klingelt der Wecker am Freitag also um 08:30 Uhr. 09:00 Uhr Frühstück und wieder ins Velodrom, um die Räder vorzubereiten. Das bedeutet Räder putzen, denn auch im sauberen und trockenen Velodrom werden die Räder ganz schön dreckig. Die Überreste von Schweiß, Milchsäure und was noch für Ausdünstungen setzen sich hartnäckig in der Gabelbrücke, am Sitzrohr oder an den Kettenstreben fest.
Obwohl der Winter bisher sehr gut für die Pushbikers lief, mit Podiumsplatzierungen bei allen Sixdays, Gent ausgenommen, waren die Sixdays in Berlin irgendwie verhext. Für Teamchef Grasi (Christian Grasmann) lief an den ersten 2 Tagen alles rund. Mit seinem Teamkollegen Max Beyer konnte er am zweiten Abend das Ausscheidungsrennen gewinnen. Am nächsten Abend, Samstag, war die Attacke erfolgreich und die beiden überrundeten das Hauptfeld einmal. Aber kurz danach sind die Sixdays für Grasi vorbei. Ein Sturz und das war's, das Knie hat es ziemlich übel erwischt… Aber so hat der frischgebackene Vater in den kommenden Wochen wenigstens mehr Zeit für die Familie.
Marcel Kalz war nicht so glücklich.
Marcel Kalz hatte kurz vor Berlin noch ein Rennen in Bremen, welches er zusammen mit Iljo Keisse gewinnen konnte. Allerdings hatte die sehr holprige Bahn in Bremen ihm stark zu schaffen gemacht, weshalb er am Freitag von der Rennärztin neutralisiert wurde. Wenigstens war der Heimweg für den Berliner kurz.
Wir wünschen Beiden alles Gute und gute Besserung.
Die Ergebnisse des 6-Tage-Rennens in Berlin kannst Du Dir hier angucken:
Die traditionelle Pushbikers Party
Für uns endete der Besuch in Berlin mit der fast schon traditionellen PushParty in der SkyKitchen über den Dächern von Berlin. Bei Bierchen oder Cocktail mit Fahrern und anderen Partnern der Pusbikers über die Rennen, den Radsport und was sonst noch alles philosophieren. So kann bitte jeder Ausflug nach Berlin enden!
