Erfahrungsbericht über die Garmin Virb Ultra 30 GPS Actionkamera
Garmin hat der Virb Ultra 30 Actionkamera viele Funktionen spendiert. Zum Beispiel eine Sprachsteuerung oder die Aufnahme von GMetrix Daten. Lies mehr!
Vor kurzem hat Garmin seine neue Actionkamera, die Garmin Virb Ultra 30 GPS, auf den Markt gebracht. 4K-Aufnahmen, 3-Achsen-Bildstabilisierung, Touchscreen, automatische Aufnahme von GMetrix-Daten und GPS sind nur ein Teil ihrer Funktionen. Ein paar davon möchte ich Dir jetzt hier vorstellen.
Die Garmin Virb Ultra 30 GPS in Großaufnahme.
Lieferumfang
Die Garmin Virb besitzt eine kleine und handliche Umverpackung. Im Lieferumfang befinden sich neben der Garmin Virb Ultra 30 noch das Gehäuse, ein Lithium-Ionen-Akku, ein Lade- bzw. Sync-Kabel, ein Innensechskantschlüssel, ein Antibeschlag-Kit, Anleitungen sowie diverses Halterungszubehör.
Die Garmin Virb Ultra 30 GPS Actionkamera
Was sofort nach dem Auspacken ins Auge fällt, ist die Größe der Garmin. Die Actionkamera ist deutlich kleiner geworden als ihr Vorgängermodell und findet sich nun in der Größenordnung einer GoPro wieder.
Größe und Gewicht
| Abmessung | 57,5 x 45,9 x 31,3 mm; im Unterwassergehäuse: 79,0 x 75,5 x 39,9 mm |
| Displaygröße | 1,75 Zoll / 44,5 mm (Diagonale) |
| Gewicht | 87,9 g mit Akku; 65,2 g ohne Akku |
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist hochwertig und die Anordnung der Bedienelemente gut durchdacht. Einziges Manko ist der nicht geschützte HDMI- und USB-Eingang seitlich am Gehäuse. Dort kann sich Schmutz ansammeln, was über kurz oder lang zu Verbindungsproblemen führen kann. Solange man die Kamera immer mit der mitgelieferten Schutzhülle benutzt, sehe ich da jedoch kein Problem.
Die Anschlüsse an der Seite werden durch das Gehäuse adäquat geschützt.
Auf der Unterseite der Kamera befindet sich das Akku- und Speicherkartenfach.
Akku und Micro-SD Karte; alles hinter einer Klappe.
Akkulaufzeit
Bei einer Auflösung von 1080p gibt Garmin eine Akkulaufzeit von rund 2 Stunden an. Das halte ich auch für realistisch, da ich nach meiner 1,5-stündigen Testfahrt noch 20 % Akkuleistung übrig hatte. Das würde eine hochgerechnete Betriebsdauer von 108 Minuten ergeben.
Für rund 25 € bietet Garmin Ersatz-Akkus an. Meiner Meinung nach macht es auch durchaus Sinn, gerade bei längeren Touren, einen zweiten Akku dabeizuhaben. Ich finde schade, dass Garmin zum jetzigen Zeitpunkt kein externes Ladegerät zum Verkauf anbietet. Somit hat man nur die Möglichkeit, die Akkus über die Garmin Virb Ultra 30 zu laden.
Unterstützte Speicherkarten
Bei den Speicherkarten unterstützt Garmin eine Reihe verschiedener microSDHC Karten von 16 bis 128 GB. Bei meinem Test habe ich eine SanDisk Extreme 64 GB benutzt. Bei einer Aufnahmequalität von 1080p30 hat man hier die Möglichkeit, 4 Stunden zu filmen oder alternativ mehr als 15.000 Fotos aufzunehmen.
Eine Formatierung der Karte würde ich immer empfehlen. Die Garmin Virb Ultra 30 erkannte in meinem Test die microSDHC Karte mit einer GoPro Formatierung nicht. Das kann durchaus ärgerlich sein, wenn man es nicht weiß und somit ein paar Minuten wertvolles Filmmaterial verschenkt.
Aufnahmequalität der Kamera
Die Aufnahmequalität der Garmin Virb Ultra 30 GPS ist wirklich gut, ich würde sagen, auf GoPro Niveau. Die Farben sind etwas schwächer, aber durch den eingebauten Bildstabilisator bleibt das Bild auch bei unebenen Passagen gut erkennbar. Der Bildstabilisator ist standardmäßig nicht eingeschaltet, er muss im Menü aktiviert werden. Mich überraschte die Tonqualität der Aufnahmen. Der Ton ist sehr klar. Auch im Schutzgehäuse bleibt die Tonqualität auf diesem Niveau. Natürlich kann die Garmin Virb Ultra 30 nicht nur filmen, Fotos sind ebenfalls kein Problem. Dazu besitzt die Kamera einen Auslöseknopf oben rechts in der Ecke. Durch die 12-Megapixel-Kamera macht die Actionkamera auch klare Fotos.
Sprachsteuerung - Ein Segen auf dem Trail
Garmin hat sich bei der Virb Ultra 30 ein cooles Feature einfallen lassen. Durch Befehle wie „Ok, Garmin, take a picture“ oder „Ok, Garmin, start recording“ lässt sich die Kamera sprachsteuern. Benutzt man die Virb Ultra 30 z. B. als Helmkamera, befindet sich gerade im Trail und hat keine Hand mehr frei, so ist diese Funktion Gold wert und funktioniert aus eigener Erfahrung recht gut. Sie "versteht" allerdings nur Englisch, was aber kein Nachteil ist, wie ich finde.
Umfangreiche App
Passend zur Cam bietet Garmin eine kostenlose App für Android und iOS an.
Das Verbinden von Kamera und Handy ist kein Problem,
Damit hat man die Möglichkeit, wie mit einer Fernbedienung, die Virb zu bedienen. Das bedeutet, man kann die Aufnahme stoppen und starten, Fotos während einer laufenden Aufnahme (bei Videos bis 1080p/60fps) machen und die Einstellungen (Auflösung usw.) ändern.
Ich als Rennradfahrer finde es immer interessant so viele Werte wie möglich aus einem Rennen oder einer Trainingsfahrt mitnehmen zu können und genau zu sehen, wo die Schwächen liegen und was man noch verbessern kann. Dafür ist die Aufnahme der GMetrix-Daten sehr praktisch. Mit der zugehörigen App und eventuellem Zubehör kannst Du Deinem Video folgende GMetrix-Daten hinzufügen:
- Geschwindigkeit
- Herzfrequenz
- Wattzahl (nur mit entsprechendem Zubehör)
- Temperatur
- Trittfrequenz (nur mit entsprechendem Zubehör)
- Neigungs- und Steigungswinkel
- G-Kräfte
- Airtime
Virb Edit Software
Eine Software für Windows und iOS stellt Garmin ebenfalls kostenfrei zum Download bereit. Mit der Software Virb Edit lassen sich die Videos ebenfalls bearbeiten, mit GMetrix-Daten und mit einer Tonspur unterlegen.
Livestreaming
Livestreaming ist ebenfalls kein Problem. Verbindet man die Garmin Virb Ultra 30 mit der App, kann man Videos in Echtzeit auf Youtube streamen.
Das Gehäuse
Das mitgelieferte Gehäuse der Garmin Virb Ultra 30 schützt die Kamera nicht nur vor Wasser, sondern ebenfalls vor Erschütterungen und anderen äußeren Einflüssen.
Zu Beginn habe ich die Wasserdichtigkeit des Gehäuses durch die kleine Öffnung am Lautsprecher in Frage gestellt. Ein Test musste her, und siehe da, Garmin hält seine Versprechen. Das Wasserbad hat die Kamera ohne Probleme überstanden. Eine Wasserdichtigkeit bis zu 40 Metern wird von Garmin versprochen. Die 40 Meter konnte ich nur schwer prüfen, die Kamera lag aber über 2 Stunden im Wasser und funktioniert noch einwandfrei.
Dichtigkeitstest des Gehäuses.
Auch die Bedienung im Gehäuse funktioniert hervorragend. Das Touchscreen der Actionkamera und die Sprachsteuerung werden nicht durch das Gehäuse beeinträchtigt.
Eine sehr schöne Lösung ist der Drehschalter am Gehäuse und an der Kamera: Man dreht den Schalter einfach nach vorne und die Kamera startet die Aufnahme. Durch Zurückdrehen des Schalters wird die Aufnahme wieder gestoppt. Der Schalter ist schön groß und auch sehr gut mit Handschuhen zu bedienen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du "erfühlen" kannst, wenn du nur den Schalter benutzt, ob die Virb aufnimmt oder nicht - man muss nur fühlen, wie der Schalter steht.
Der Drehschalter ist eine schöne Lösung.
Kompatibles Zubehör
Mit der Virb Ultra 30 hat man die Möglichkeit, die interessanten Werte, wie z. B. Trittfrequenz, Herzfrequenz und Wattwerte mit in das Video einzubauen.
Möglich macht es die ANT+ Schnittstelle. Folgende Geräte habe ich mit der Garmin Virb Ultra 30 gekoppelt:
| Erhobene Daten | Produkt | Artikel Nr. |
|---|---|---|
| Trittfrequenz | SRM Powermeter | 52606 |
| Herzfrequenz | Garmin Edge 1030 | 59593 |
Das Koppeln der Geräte ist leicht und unkompliziert. In den Wireless-Einstellungen hat man die Möglichkeit, nach diversen Geräten zu suchen. Alle kompatiblen Geräte werden daraufhin angezeigt.
Fazit
Mit der Virb Ultra 30 hat Garmin eine wohl durchdachte Kamera herausgebracht. Die Bildqualität ist aufgrund der 4K-Aufnahmen mit der einer GoPro vergleichbar. Durch die Sprachsteuerung, den Drehschalter und die automatischen Aufnahme der GMetrix-Daten hebt sich die Garmin Virb Ultra 30 GPS aber von der GoPro Konkurrenz ab.
