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Gebietsvorstellung: Trailcenter Whinlatter

Benjamin, Max und Stefan haben auf ihrer Reise durch UK das Trailcenter Whinlatter besucht und für Dich die Trails vor Ort getestet.

Englands Trailcenter sind in Europa weit über die Inselgrenzen hinaus bekannt. Kein Wunder also, dass Stefan, Max und ich auf unserem Roadtrip durch UK auch das eine oder andere dieser Bike-Gebiete testen wollten.

Bei einigen Recherchen zuvor stieß ich im Netz mehrfach auf das Trailcenter Whinlatter. Überall war von perfekt angelegten Trails und traumhaften Ausblicken zu lesen, sodass man schon beim Planen ins Träumen geriet. Keine Frage also, dass Whinlatter ein Pflichtstopp auf unserer Tour werden sollte.

Mountainbike fahren Wales

Wunderschöne Aussicht in Whinlatter

Anfahrt zum Trailcenter

Das Trailcenter Whinlatter liegt im englischen Gebiet Lake District und ist leicht zu finden. Von Keswick an ist es nämlich schon als „Whinlatter Forest Park" ausgeschildert. Bereits während man die Straße zum Visitor Center hochfährt, bekommt man einen ersten Eindruck von der beeindruckenden Kulisse, in der die Trails angelegt wurden. Direkt am Whinlatter Infocenter stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, zwar kostenpflichtig, dafür jedoch komfortabel und unmittelbar am Einstieg zum Trailcenter. Sobald man sich umgezogen hat, kann man dann nämlich auch direkt in die Trails starten, denn der Startpunkt aller Routen ist unmittelbar am Infocenter.

Das Infocenter im Whinlatter Forest Park.

Das Infocenter im Whinlatter Forest Park.

Die Qual der Trail-Wahl

In Whinlatter stehen den Radfahrern drei ausgewiesene und aufwendig angelegte Trails zur Verfügung. Zwei der Trails – „Quercus Trail“ und „MTB Orienteering“ – sind als moderate Trails gekennzeichnet. Trails mit dieser Kennzeichnung sind für Fahrer mit jeder Fahrtechnik fahrbar und sollen dennoch allen viel Spaß machen. Zwar versprechen beide sehr flowig zu sein, aber wir entschieden uns dennoch für den als „Hard“ gekennzeichneten „Altura Trail“. Ein „higher level of fitness“ und eine fortgeschrittenere Fahrtechnik sind laut Infocenter Voraussetzungen für diesen knapp 13 km langen Trail. Für uns als gewohnte All-Mountain- und Endurofahrer hoffentlich eine gute Wahl.


Der Altura Trail lässt dann auch nicht lange bitten, denn ein direktes Bergaufquälen entfällt und man startet sofort in den super angelegten Trail. Wurzeln, Steine und Anlieger zwingen einem dann auch unmittelbar ein Lächeln ins Gesicht und lassen die Finger weit weg von der Bremse wandern. Die unmissverständlichen Weg-Kennzeichnungen und Trailführung lassen dabei kein falsches Abbiegen zu.

Wurzeln, Anlieger und Steine bieten Abwechslung auf den Trails.

Wurzeln, Anlieger und Steine bieten Abwechslung auf den Trails.

Was ein Panorama!

Was ein Panorama!

Ein Trail wie im Märchen

Die ersten 3 Kilometer sind bereits spektakulär gut, doch dann kommt das Unvermeidliche: Wer Downhill will, muss halt erst einmal bergauf. Unter einem immer besser werdenden Panorama-Blick schrauben wir uns auf schönen Waldwegen den Berg hinauf und dank der tollen Kulisse macht sogar der Uphill eine Menge Laune! Den letzten Kilometer bergauf geht es dann sogar wieder über Trails - das entschädigt vollends für die ganze Strampelei. Ein Anblick wie das Bühnenbild eines Märchenwalds empfängt uns voller Moos, sattem Grün und leicht schummriger Atmosphäre. Obwohl es viel Sonne gab, erschien der Wald etwas mysteriös und ließ uns drei schweigen, staunen und genießen. So haben wir uns das vorgestellt!

Dieses Gefühl lässt uns trotz intensiven Trailsurfens, Anliegerkratzens und kleiner Sprünge auch die nächsten 7 km nicht mehr los. Im immer dichter werdenden Wald schlängelt sich der traumhafte Trail wieder den Berg runter, nur um uns mit atemberaubender Kulisse in ein Anliegermeer auszuspucken.

Der Altura Trail im Trailcenter Whinlatter.

Der Altura Trail im Trailcenter Whinlatter.

Höhenprofil des Altura Trails.

Höhenprofil des Altura Trails.

Trailsurfen vom Feinsten!

Trailsurfen vom Feinsten!

Das gibt's nur im Trailcenter: perfekt geshapte Anlieger.

Das gibt's nur im Trailcenter: perfekt geshapte Anlieger.

Lowcarb? Nein danke.

Lowcarb? Nein danke.

Was ein Ritt!

Ein anderes Wort als „Wahnsinn!“ kommt mir währenddessen nicht in den Sinn und dieses Gefühl hört nach 13 km am Zielpunkt noch nicht auf. Zurück am Auto sind wir regelrecht erschlagen und euphorisch von den ganzen Eindrücken. Kaum zurück fiel uns erst auf, dass der bei Ankunft gut gefüllte Parkplatz nun nahezu leer war. Erst jetzt realisierten wir, dass wir auf der gesamten Strecke lediglich einen weiteren Biker gesehen haben. Das Trailcenter ist so weitläufig, dass man sich hier immer noch als Entdecker fühlen kann. Zurück in der Zivilisation kann man das Bike noch bequem in der Waschbox am Infozentrum sauber machen und anschließend im Visitor Center selbst oder im angrenzenden Dorf essen gehen.

Fazit: Flowige, perfekt angelegte Trails.

Fazit: Flowige, perfekt angelegte Trails.

Fazit

Das Trailcenter Whinlatter überzeugt auf voller Länge. Bereits die gesamte Infrastruktur und Landschaft begeistern, ohne dass man einen Meter auf dem Bike gefahren ist. Doch erst einmal auf den Trails angekommen ist die Atmosphäre, das Panorama und die Qualität der Trails kaum in Worte zu fassen – so muss es sein! Der Wald scheint einer Kindergeschichte entsprungen zu sein, bei der man hinter jeder Kurve einen Waldbewohner oder ein Fabelwesen erwartet. Zwar sind wir nur den Altura Trail gefahren, dennoch hat das Trailcenter einen so bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich das nächste Mal in England definitiv noch einmal dort vorbeikomme und die übrigen Trails auf die Probe stelle.