bike-components testet RockShox Lyrik RC2 DebonAir Boost
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Im Test: RockShox Lyrik RC2 DebonAir Boost

RockShox hat bei der neuen Lyrik einiges überarbeitet. Es sind spürbare Änderungen, die das Fahrgefühl auf ein neues Level bringen.

Die Rückkehr einer wahren Ikone! Lange haben Leute wie ich auf diesen Moment gewartet: Die Wiedergeburt einer der besten Gabeln im Gravity-Bereich. Viele Mountainbiker sind sie jahrelang gefahren und haben mit ihr die erste Enduro-Luft geschnuppert. Im Strudel der erneuerten Pike wurde sie vor einigen Jahren ad acta gelegt und kam vor drei Jahren im neuen, schwarzen Gewand daher. Doch war es in meinen Augen keine richtige Lyrik mehr, eher eine aufgepumpte Pike. Das bisherige Innenleben glich der Pike extrem und von einer funktionierenden HSC/LSC Einstellung war weit und breit nichts zu sehen. Um wieder an alte Erfolge anzuknüpfen, hat RockShox sich der Lyrik angenommen und sie wirklich grundsätzlich überarbeitet. Wie sie sich im ersten Test geschlagen hat, könnt Ihr in den folgenden Zeilen erfahren.

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Ein absoluter Hingucker

Der erste Eindruck:

Oh mein Gott – diese Farbe!!! Wer in seinem Leben schon einmal eine Judy DH besessen hat und zu dieser Zeit Mountainbiker war, versteht was ich meine! Zum 20-Jährigen boXXer Jubiläum gibt es die Gabel wahlweise auch in boXXer red. Neben der neuen und fast schon betörenden roten Farbe, fällt sofort der goldene DebonAir Schriftzug auf dem linken Standrohr auf. Hier zeigt RockShox sofort, dass diese Gabel mit inneren Werten punkten kann. Ein Blick auf die Neuheiten-Liste lässt mich erstaunen und es kommt das Gefühl auf, RockShox hätte nur den Gabelschaft der vorherigen Lyrik übernommen.

Alle Neuerungen auf einen Blick:
Verfügbar in 29 & 27,5“

150 / 160 / 170 / 180mm Federweg

Neue RC2 Kartusche

Getrennte High- und Lowspeed- Druckstufe

Neue DebonAir-Technologie mit 42% größerer Negativluftkammer,  dadurch Coil-Like-Feeling

Die Gabel steht höher im Federweg

Progression nach wie vor mit Tokens anpassbar

Ansprechverhalten wurde nochmals verbessert

 

Wenn man sich diese Fakten ansieht, wird einem sofort klar, wieviel Arbeit und Hirnschmalz in der neuen Lyrik RC2 versenkt wurden. Durch ein komplett neues Innenleben der DebonAir-Einheit konnte RockShox die Reibung um bis zu 80% verringern. Durch den neuen Airshaft und die damit gewachsene Negativ-Luftkammer fühlt sich die Gabel fast schon wie eine Coil-Variante an.

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Welch eine Farbe

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Die SAG-Beschriftung hat die Seite gewechselt

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Torque Cap kompatibel

Auf dem Trail

Ich hatte das große Glück, die RockShox Lyrik RC2 in einem neuen Transition Patrol ausprobieren zu können. Da ich dieses Rad auch schon mit der Vorgängerin gefahren bin, fiel mir der direkte Vergleich dadurch etwas leichter. Auf den ersten Metern bewahrheiten sich die blanken Zahlen auf dem Papier: Losbrechmoment gleich null und ein Ansprechverhalten, das dem einer Stahlfeder wirklich nahe kommt. Die Einstellung der neu gewonnenen High Speed Compression funktionierte intuitiv, wie man es erwartet. Es gibt im Gegensatz zur Low Speed Compression nur 5 Stufen, wovon die mittlere Stufe den bisherigen Standard markiert. Durch die wenigen, aber deutlich spürbaren Stufen findet hier jeder Fahrer schnell sein Setup. Also schnell alles eingestellt und ab dafür!

Nach den ersten Trails ist eines sofort klar: Diese Gabel ist eine ganz andere Nummer als ihre Vorgängerin. Wirklich butterweiches Ansprechverhalten gepaart mit deutlich besserem Feedback. Sobald höhere Stufen auftauchen oder das Gelände mal richtig steil wird, bleibt die Lyrik deutlich höher im Federweg stehen. Kein Abtauchen und Einsacken, wie man es von anderen Modellen kennt. Je härter der Trail wird, umso mehr kommt die RC2 Kartusche zum Tragen. Hier habe ich sofort das dicke Plus an gewonnenem Feedback gemerkt. Die Lyrik richtet sich an jene Fahrer, die es straff mögen und das Plus an zusätzlicher Steifigkeit gegenüber ihrer kleinen Schwester zu schätzen wissen.

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Airtime

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Über die Wurzelteppiche bügeln

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Mit vollem Gewicht in die Kurve

Mein Fazit:

Mit der Lyrik RC2 schließen sie endlich die Lücke zu den Highend-Gabeln wie Fox 36 und Öhlins RXF. Sie schließt sogar die Lücke zwischen beiden Konkurrenten: Feedback wie bei einer 36 mit dem Ansprechverhalten einer RXF. Was will man also mehr? Richtig, nichts! Die neue Lyrik mit RC2 Kartusche weiß zu überzeugen und hat mich restlos begeistert!