How To: Kassette wechseln am Rennrad? So gehts!
Wenn die Kassette am Rennrad verschlissen ist oder die Kette sogar schon überspringt, wird es Zeit für den Tausch. Wir zeigen Dir, wie es geht.
An Deinem Rennrad oder Gravelbike ist die Kette verschlissen und Du willst eine Neue montieren? Mit unserer Anleitung ist der Wechsel ein Kinderspiel.
Wie an jedem Fahrrad ist auch an Deinem Rennrad oder Gravelbike die Kette das Verschleißteil, das nach den Reifen und Bremsbelägen wohl am häufigsten gewechselt werden muss. Wenn Du Dich als Hobbyschrauber selbst um Dein Bike kümmerst, gehört der Kettenwechsel zu den Grundlagen. Bevor Du loslegst, brauchst Du die richtige Kette. Sie muss zur Anzahl der Ritzel an der Kassette passen und vom gleichen Hersteller wie dein Antrieb sein. Wenn Du ein Kettenschloss einzeln dazu bestellst, dann achte auch hier darauf, dass die Kompatibilität zu Deiner Kette gegeben ist. Im Folgenden erklären wir, wann und wie Du die Kette an Deinem Rennrad oder Gravelbike wechseln solltest, unabhängig davon, ob Du einen Antrieb von Shimano, SRAM oder Campagnolo fährst.
Egal, wie gut Du die Kette an Deinem Gravelbike oder Rennrad pflegst: Wenn Du fährst, verschleißt sie - so wie eigentlich jedes mechanische Bauteil. Zwischen den einzelnen Teilen der Kettenglieder herrscht im Betrieb permanent Reibung und mit der Zeit entwickelt sich dadurch Spiel in den Gelenken, das sich über die Anzahl der Kettenglieder summiert. Wir sprechen dabei von "Kettenlängung". Ist Deine Kette zu stark gelängt, dann passt sie nicht mehr zu den Abständen zwischen den Zähnen der Ritzel hinten und des Kettenblatts vorne. Schlussendlich springt sie dann über die Zähne von Kassette und /oder Kettenblatt. Dies äußert sich mit einem lauten Knall sowie einem ruckartigen Durchrutschen, das Du in der Kurbel spürst und markiert eindrucksvoll den Todestag Deines Antriebs. Wenn Du den Kettenverschleiß regelmäßig mit einer Kettenverschleißlehre kontrollierst, kannst Du den richtigen Zeitpunkt abpassen und eine neue Kette montieren, solange Kassette und Kettenblätter noch brauchbar sind. Das ist nachhaltiger, denn so sparst Du nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Wie viele Kilometer Laufleistung Du von der Kette erwarten kannst, lässt sich leider schwer abschätzen – das hängt von sehr vielen Faktoren wie Höhenprofil, Witterung, Pflege, Fahrergewicht und grundsätzlicher Stärke des Antritts ab.
Wir empfehlen, bei Montagearbeiten am Bike immer einen Montageständer zu benutzen. Du hast damit eine entspannte, rückenschonende Arbeitshöhe und kannst planvoll montieren. Der Antrieb und die Laufräder lassen sich frei drehen, somit kannst Du viel leichter daran arbeiten, einstellen und prüfen. Wähle einen Arbeitsplatz, an dem der Boden leicht zu reinigen ist. Das Öl-Schmutz-Gemisch, das von der alten Kette und den Schalträdchen fällt, ist recht hartnäckig. Eine geeignete Arbeitsunterlage ist eine gute Möglichkeit, den Boden zu schonen. Du solltest auch stets einen alten Lappen griffbereit haben. Lege Dir folgende Werkzeuge schon mal bereit:
Wenn Deine Kette mit Kettenschloss verbunden ist, kannst Du sie mit einer Kettenverschlussgliedzange sehr leicht öffnen.
Eine Kette ohne Kettenschloss muss mit dem Kettennieter geöffnet werden.
Lege die Kette auf das große Kettenblatt und auf das größte Ritzel Deiner Kassette.
Fädle die Kette korrekt durch das Schaltwerk und…
…führe die Enden der Kette zusammen und ziehe sie weiter, bis der Schaltwerkskäfig fast gestreckt ist.
Tipp: Nutze eine Kettenverschleißlehre, um die Kette auf Spannung zu halten, während Du markierst, an welchem Kettenglied die Kette gekürzt werden muss.
Eine Kette ohne Kettenschloss muss mit dem Kettennieter geöffnet werden.
Lege die Kette auf das kleine Kettenblatt und das kleinste Ritzel und…
…fixiere sie mit einer Kettenverschleißlehre, damit Du zum Schließen des Kettenschlosses die Hände frei hast.
Drehe den Kettennietstift so weit ein, bis er mit den Kettenlaschen fast bündig abschließt. Kurz vor Erreichen dieser Position merkst Du das - der Widerstand in der Spindel lässt kurz nach.
Hänge das Kettenschloss ein und verhake beide Enden.
Achte dabei auf die Laufrichtung des Kettenschlosses.
Drücke die beiden Kettenglieder rechts und links von der Verbindungsstelle mit der Zange auseinander, bis das Kettenschloss spürbar einrastet.