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Im Test: MET Parachute HES 2016

MET Helmet ist einer der wenigen Hersteller, die sich ausschließlich auf Helme spezialisiert haben. Mit dem 700 gr. leichten Parachute hat MET sein Meisterstück gebaut.

MET Helmet ist einer der wenigen Hersteller in der Branche, die sich ausschließlich auf Fahrradhelme spezialisiert haben. In den 29 Jahren des Firmenbestehens hat MET viele innovative Lösungen zum Schutz von Radfahrern gefunden. Mit dem 700 Gramm leichten Parachute hat MET im Jahr 2016 den weltweit leichtesten Enduro Helm mit ASTM Zulassung (einer Zulassung für Downhill-Rennen) auf den Markt gebracht. Durch das geringe Gewicht und die sehr gute Belüftung vergisst man fast, dass man einen Helm trägt.

MET Parachute HES 2016

MET Parachute HES 2016

MET Parachute HES 2016 Lüftung

Belüftung

MET Parachute HES 2016

angenehme Passform

MET Parachute HES 2016

Wohlfühl Charakter

MET Parachute HES 2016

spielend leicht zu tragen

Erster Eindruck

Der Helm kommt in einem sehr großen und sehr leichten Karton. Man würde nicht vermuten, dass ein Fullface Helm aus diesem Karton entspringt, aber 700 Gramm sind auch nicht viel. Nach dem Öffnen des Kartons fiel mir der Transportbeutel positiv auf, er macht für mich einen wertigen Eindruck. Der erste gute Eindruck bleibt auch nach der Beurteilung der Verarbeitung bestehen. Alles ist sauber verklebt und es sind nirgendwo Kleberreste zu erkennen.

Der Versuch, den Helm mit Druck auf den Kinnbügel zu verformen, ist gescheitert. Der Helm macht insgesamt einen sehr robusten Eindruck.

MET Parachute HES 2016 Helmtasche

Helmtasche

MET Parachute HES 2016 Kinnbügel

Kinnbügel

MET Technologien

MET hat in seinen einzigen Fullface Helm sehr viele Technologien eingebaut. In-Moulding Intelligent Fusion, Monocoque, Kevlar Gurte, Safe-t Advanced, Gel O2 Polster sind nur Beispiele für die im Parachute angewandten Fertigungstechniken. Eine Technologie trägt der Helm im Namen: HES. HES (Homothetic Embedded Skeleton) bezieht sich auf die innere Struktur des Helms. MET hat sich angeschaut, wie sich bei einem Aufprall die Kräfte im Helm verteilen. Dabei haben sie festgestellt, dass sich die Kraft nie gleichmäßig verteilt. Es gibt immer Belastungsspitzen in gewissen Bereichen. Die HES Struktur von MET wirkt diesen Belastungsspitzen entgegen und verteilt die Energie des Aufpralls gleichmäßig auf die gesamte Helmschale.

Um einen besseren Schutz zu bieten, hat MET den neuen Parachute ohne einen abnehmbaren Kinnbügel konzipiert. Durch die Einheit zwischen Helmschale und Kinnbügel, das Monocoque, konnte MET die Stabilität so weit erhöhen, dass der Helm die sehr strenge Zertifizierung der ASTM (American Society for Testing and Materials) bekommen hat. Die ASTM Zertifizierung für Fahrradhelme besagt, dass der Helm auch für Downhill-Rennen zugelassen ist. Die Voraussetzung dafür ist ein entsprechend stabiler Kinnbügel.

MET Parachute HES 2016 Wald

wie ein ganz normaler Fullface Helm

MET Parachute HES 2016 Monocoque

MET Parachute HES 2016 Monocoque

Auch die äußere Polycarbonat-Schicht wird mit der inneren Polystyren-Schicht verschmolzen, so gewinnt der Helm nochmal an Stabilität. Das im Parachute verwendete In-Moulding Intelligent Fusion Verfahren geht noch weiter. MET arbeitet hier mit verschiedenen Werkstoffdichten, die auf den jeweiligen Einsatzbereich des Helms abgestimmt sind. So wird ein optimaler Mix aus geringem Gewicht, Volumen und den Dämpfungseigenschaften erreicht.

Unscheinbare Features wie die im Helm intergrierte, aber abnehmbare Kamerahalterung, der Brillenbandklipp, der Doppel-D Verschluss oder die O2 Gel-Polster an der Stirn sind gut durchdacht und runden den Helm ab. Der große Vorteil der MET Gel-Polster ist, dass sie sich nicht vollsaugen, sondern den Schweiß umleiten. So kann kein Schweiß mehr in die Augen laufen.

MET Parachute HES 2016 Polsterung

Die Polsterung

MET Parachute HES 2016 Goggle Clip

Goggle Clip

Am Doppel-D Verschluss scheiden sich die Geister, viele mögen ihn nicht. Da ich den Verschluss schon von meinem Motorradhelm gewohnt war, bin ich gut damit klargekommen und kann nichts Negatives darüber sagen.

Die Polster sind abnehmbar

Die Polster sind abnehmbar

Alle Polster des Parachute, bis auf das Gel Pad, sind abnehm- und waschbar. Die Wangenpolster lassen sich einfach mit 3 Druckknöpfen befestigen und lösen. Wenn der Helm mit den dicken Wangenpolstern zu eng ist, der kann die beiliegenden dünneren Polster einklippen.

Doppel D Verschluss

Doppel D Verschluss

Die Kamerahalterung besteht aus 2 Teilen, die von oben und unten in die oberste Belüftungsöffnung gesteckt und mit einem 3er Innensechskant miteinander verschraubt sind. Die Halterung bildet eigentlich nur eine glatte Fläche, auf die dann die Gopro-Halterung geklebt wird. Durch die Montage der Halterung ist ein klein wenig Spiel vorhanden, nichtsdestotrotz hält die Kamera fest und macht einwandfreie Aufnahmen. Davon könnt ihr euch im Video überzeugen.

Video

Der einzige Nachteil an der Halterung sind die aufgeklebten Helmpolster im Helminneren. Diese sind eigentlich direkt nach dem Auspacken abgefallen. Die an dem Teil vorhandene Klebefläche ist einfach zu klein. Ich habe die Halterung über den kompletten Testzeitraum im Helm gelassen, das Fehlen der Polster habe ich nicht bemerkt.

MET Parachute HES 2016 Kamera Halterung

Die Kamera Halterung

Die Polsterung von unten

Die Polsterung von unten

Wie sitzt der Helm?

Der Testhelm in Größe M ist für einen Kopfumfang von 54-58 cm geeignet. Für mich und meine Kopfform bzw. meinen Kopfumfang von 57 cm passt der Helm sehr gut. Einfach anziehen und vergessen. Durch das Safe-T-Advanced Einhand-Einstellsystem, das den Helm in Umfang und Höhe anpasst, sitzt der Parachute, trotz des zusätzlichen Gewichts der Gopro, fest auf dem Kopf.

MET Parachute HES 2016 bringt Sicherheit

der Helm bringt Sicherheit

Hält die Belüftung, was sie verspricht?

Die Belüftung sucht unter den Fullface Helmen ihresgleichen. Durch die 22 Ventilationsöffnungen hatte ich in keiner Situation das Gefühl, dass sich die Hitze unter dem Helm staut. Im Gegenteil, bei Fahrten um 0° C habe ich mich auch schon geärgert kein Underhelm Cap dabeigehabt zu haben, es war also eher zu kalt. Da man kaum etwas vom Kinnbügel sieht, vergisst man den Helm genauso schnell wie eine Halbschale.

Eine eher unwichtige, aber trotzdem recht angenehme Sache ist die Anordnung der Belüftungsöffnungen. Die Öffnungen an der Seite sitzen direkt über dem Ohr. Das hat den Vorteil, dass die Umgebungsgeräusche nicht mehr gedämpft werden, so kann man sich trotz Integralhelm noch angenehm unterhalten. Außerdem kann man sich falls nötig auch mal am Ohr kratzen.

Funktioniert das O2 Gel-Polster?

Wie oben schon erwähnt sollen die O2 Gel-Polster eine kühlende Wirkung haben und den Schweiß von den Augen wegleiten. Da ich sehr viel schwitze, ist gerade das Umleiten des Schweißes sehr praktisch für mich. Normale Helmpolster saugen sich immer voll und geben die Flüssigkeit auch irgendwann wieder ab. Die Folge: Schweiß im Auge. Das ist nicht sehr angenehm, wenn man gerade mit Topspeed in ein Wurzelfeld knallt. Schweiß hatte ich mit dem Parachute kein einziges Mal im Auge, die Umleitung funktioniert also tadellos. So gut, dass ich mir schon überlegt habe, ob ich mir so ein Gel-Polster nicht auch in meine Halbschale kletten soll. Nur die kühlende Wirkung habe ich vermisst, aber wer braucht schon eine kühle Stirn beim Biken?!

Fazit

Für mich ist der Parachute genau das Richtige: Er ist schön leicht, gut belüftet und stabil. Außerdem hält er den Schweiß von den Augen fern. Für mich der perfekte Helm - könnte man den Kinnbügel noch abnehmen, bräuchte ich keinen anderen Helm mehr.