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24h-Rennen in München

24h Rennen in München. Mit dabei das bc Team powered by SQlab. Vom platten Reifen bis zum Anpfiff des Teamkollegen war es eine spannende Kiste.

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24h-Rennen in München

24h Rennen in München. Mit dabei das bc Team powered by SQlab. Vom platten Reifen bis zum Anpfiff des Teamkollegen war es eine spannende Kiste.

Ende Januar hat sich der Hersteller SQlab an uns gewandt und gefragt, ob wir nicht Lust hätten, ein 4er Team für das Bike 24h race München bereitzustellen. Das Team „bike-components powered by SQlab“ bestand aus Marco, Michael, Mark und mir. Es versteht sich von selbst, dass wir mit Sätteln und Griffen von SQlab an den Start gingen.

bike-components beim 24h-Rennen in München

Platz 11 für Michael, Marco, Markus und Christopher

bike-components beim 24h-Rennen in München

Olympiapark München

bike-components beim 24h-Rennen in München

Bei 35°C wechselten wir alle 3 Runden.

Spät angekommen und viel zu früh aufgestanden

Gegen 22 Uhr erreichten wir freitags den Münchner Olympiapark. Leider zu spät, um unser Lager im Inneren des Parks aufzuschlagen. Also erkundeten wir zu Fuß und zu später Stunde die örtlichen Begebenheiten, um für den nächsten Morgen 6 Uhr vorbereitet zu sein und einen guten Standort für unser Zelt zu bekommen. Wir entschieden uns die Nacht in den Bullis zu verbringen, was im Nachhinein eher semi-optimal war: gegen halb 2 eingeschlafen, um um kurz nach 5 wieder durchzustarten. Geweckt wurden wir nicht von anderen Teilnehmern des 24-Stunden-Rennens, sondern vom Aufbau der Flohmarktstände. Super. Während Mark die Gelegenheit nutzte, bei Verwandten zu schlafen, machten Michael, Marco und ich uns früh auf, um unser Fahrerlager für unser Rennen vorzubereiten. Als später Mark dazukam, hieß es erst einmal Frühstück organisieren. 

bike-components beim 24h-Rennen in München

Spontanbesuch von Christian Grasmann von den Maloja Pushbikers

Training, Briefing und der Startschuss

Von 10 bis 11 Uhr war die Strecke zum Training freigegeben und wir konnten den Kurs erkunden. Ab 11 wurden wir Fahrer von der Orga gebrieft und letzte Fragen zum Rennen konnten geklärt werden – im Speziellen natürlich die Wechselprozedur für die Teamfahrer. 

bike-components beim 24h-Rennen in München

Einrollen und Strecke kennenlernen

Um 12 Uhr hieß es Start. Mark war der Erste, der randurfte. Unser Plan: Alle 3 Runden ein Wechsel – das bedeutete jeweils eine Fahrzeit von 45-60 Minuten. Bereits nach den ersten Runden waren wir in den Top 20. 

bike-components beim 24h-Rennen in München

Als erster Teamstarter und gut gelaunt: Marcus

Als Nächstes ging Marco auf die Strecke. Seine Zeiten lagen fast auf dem gleichen Level, so dass wir uns stets verbesserten. Michael löste Marco dann in der Wechselzone ab und ging auf seinen ersten Turn. Kurz vor meinem Start entdeckte ich einen Riss in meiner Reifenflanke. Scheiße. Ohne Ersatzreifen hieß es Schlauch und Pumpe mit auf die Runde zu nehmen. Hoch motiviert ging ich auf meine Runde und die Zeiten waren dabei sehr gut. Gott sei Dank haben sowohl Reifen als auch Schlauch gehalten. Zur Sicherheit habe ich nach meinen ersten 3 Runden die Reifenflanke von innen mit Flicken repariert.

bike-components beim 24h-Rennen in München

Marco rennt zum Wechsel. Jetzt aber flott.

3 Turns bei 35° C sind mehr als genug

3er Turns hören sich machbar an, aber am Ende freuten wir uns auf die Wechsel und wir waren geschlossen ziemlich platt. Die Hitze machte uns sehr zu schaffen. Temperaturen von 35° C sprechen für sich. Danke an die Freiwillige Feuerwehr München. Diese spendierte Wasser durch einen Zerstäuber, sodass wir Fahrer ein kühles Nass von oben bekamen. Während wir uns immer im gleichen Rhythmus abwechselten, gab es in der Zwischenzeit selbst gekochte Nudeln vom Gaskocher. Auch ein kühles alkoholfreies Weizen gönnten wir uns.

bike-components beim 24h-Rennen in München

Das Rennen war sehr gut besucht.

Als letzter Fahrer vor Einbruch der Dämmerung überlegte ich noch, ob ich Licht mitnehmen soll oder nicht. Tja, falsch entschieden. Ich wollte Gewicht sparen und habe meine Lupine Wilma und das Rotlicht im Fahrerlager gelassen. Keine gute Idee, denn auf den Trails wurde es dann doch sehr schnell dunkel. Mein zweiter Fehler: Ich hatte auch noch meine Sonnenbrille auf der Nase. Da ich den Kurs und die heiklen Passagen schon auswendig kannte, war das halb so wild. Für die nächsten Fahrer war das Licht unverzichtbar. Ab jetzt hieß es einsam durch die Nacht. Im Lichtkegel wurde uns deutlich, wie staubig die ganze Angelegenheit war und was man da so einatmet. 

Dämmerung und Sonnenbrille: Dämmert's?

bike-components beim 24h-Rennen in München

Und täglich grüßt das Murmeltier. Runde für Runde.

Für die Nacht schmissen wir unseren Plan mit den 3er Runden über Bord. Wir bildeten 2 Gruppen. Mark und Marco sollten 3 Stunden am Stück fahren und sich alle 2 Runden abwechseln, während sich Michael und ich aufs Ohr legten. 

bike-components beim 24h-Rennen in München

Durch die Nacht.

Mitten in der Nacht dann ein Zwischenfall. Mark ruft an: „Ich habe platt“. Da ich noch nicht wieder richtig einsatzfähig war und Marco kurz vor seinem Turn stand, hat er sich schnell startklar gemacht und ist direkt los. Während Mark wieder flott zurück im Fahrerlager war und schon begann seinen Schlauch auszutauschen, kam nicht mal 10 Minuten später ein Anruf von Marco: „Ich habe platt, was soll ich machen?“ Ich war dann leider auch nicht so schnell startklar, so dass Mark nur wenige Minuten später wieder erneut auf die Strecke konnte. Das hat uns viel Zeit gekostet. Nachdem wir uns auf Platz 8 vorgearbeitet hatten, waren wir nun auf Platz 14 zurückgefallen. Dann sollte der Block kommen, in dem Michael und ich im Wechsel 3 Stunden abreißen sollten. Ich habe zwar noch mitbekommen, wie Michael kurz davor war auf die Strecke zu gehen, doch bin ich nochmal richtig tief eingeschlafen und ich verschlief unseren Wechsel. Michael hat noch kurz gewartet, ist dann aber direkt auf seine 3. Runde gegangen. Als Michael dann erneut in die Wechselzone kam, war ich immer noch nicht da. Michael, natürlich stinksauer auf mich, kam ins Fahrerlager, riss die Schiebetür des Bullis auf und brüllte los. Ich zitiere das mal besser nicht an dieser Stelle :) 

Und dann hörte ich nur noch Michael brüllen

bike-components beim 24h-Rennen in München

Wenn dein Partner nicht da ist und das Fahrerlager so aussieht, ist alles gesagt.

Während Michael jetzt auf seine 4. Runde ging und eigentlich auch schon platt war, habe ich mich dann schnell angezogen, einen Schluck Cola getrunken, Gelshots eingeworfen und bin zum Start. Das Schöne war: Es wurde gerade wieder hell und ich konnte wieder ohne Licht auf die Strecke und habe mir wieder das Zusatzgewicht der Lampen gespart. Da ich ein schlechtes Gewissen hatte, habe ich 4 Runden Vollgas gegeben. Von nun an haben wir 4 uns wieder regelmäßig alle 2 Runden abgewechselt. Kurz vor Schluss mussten wir noch etwas rechnen und haben immer auf die Platzierungen geschielt. Michael war der vorletzte Fahrer und hat seine letzte Vollgasrunde absolviert. Ich ging als letzter Fahrer des Teams auf die Strecke. Da ich mit meiner ersten Runde eine Top-Zeit rausgefahren hatte, war es mir noch möglich um kurz vor 12 Uhr ein weiteres Mal eine Runde für das Team rauszuholen. Am Ende sollte für uns ein 11. Platz herausspringen. Nicht so schlecht, dafür dass wir 2 Defekte hatten und taktisch auch noch Luft nach oben hatten. 

Am Ende stand Platz 11.

bike-components beim 24h-Rennen in München

Michael :-)

Am Ende haben wir uns alle auf eine ordentliche Dusche und das Bett gefreut. Den Sonntagabend verbrachten wir im Hofbräuhaus bei (teils alkoholfreiem) Bier und leckeren Mahlzeiten und ließen hier das Wochenende ausklingen.

München war auf jeden Fall eine Reise wert und das 24-Stunden-Rennen ein schönes Erlebnis. Wir kommen gerne wieder – nächstes Mal springt aber ein noch besserer Platz bei raus ;)