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Das Liteville H-3 Hardtail in Finale Ligure

Mit dem Hardtail nach Finale Ligure. Biken in seinem Ursprung und ohne Dämpfer unterm Hintern.

Wenn Ihr schon mal in Finale Ligure unterwegs wart, werdet Ihr Euch sicher denken, warum sollte ich das machen? Hierzu muss ich auch nicht lange ausholen: ein defekter Dämpfer ermöglichte uns Finale auf dem Liteville H-3 zu erkunden.

Kurze Beschreibung der Region Finale

Für alle, die noch nicht in Finale Ligure waren, eine kurze Erklärung zu den Streckenprofilen. Aufgrund der großen Vielfalt von ruppigen DH-Tracks bis hin zu entspannten Flow-Trails ist Finale und die nähere Umgebung inzwischen ein beliebtes Bike-Urlaubsziel geworden. Meist werden die Strecken mit einem Shuttle angefahren, daher sind viele Besucher auf Enduro- oder DH-Bikes unterwegs.

So fliehen wir also Ende November nochmal aus dem kalten Deutschland, um im noch nicht ganz so kalten Italien nochmal richtig Pizza zu essen – naja, Rad gefahren sind wir auch. Bei unserer Ankunft finden wir keine Anzeichen von Frost – sehr schön -, aber der Ort Finale Ligure ist bereits im Winterschlaf angekommen. Nicht weiter schlimm, denn wir bleiben nur für ein verlängertes Wochenende und haben daher ein straffes Programm.

Video

Pedalieren - Die Probe am Berg hoch zur Natobase

Um uns von den Strapazen der langen Anreise zu erholen, schlafen wir erstmal aus, um dann entspannt die Natobase (ca. 1000 hm bei 25 km) selber zu erklimmen. Wir starten leider etwas spät, für die Auffahrt brauchen wir ca. 2 ½ h und jede Menge Riegel – stilecht mit der Geschmacksrichtung Bella Italia. Obwohl ich auf Plus-Reifen unterwegs bin, war ich bis jetzt sehr dankbar auf einem Hardtail zu sitzen. Aber jetzt kommt der Teil, vor dem ich mich schon etwas gefürchtet habe: der Downhill.

Christoph und sein Liteville H-3, die Sieger der Bergetappe.

Christoph und sein Liteville H-3, die Sieger der Bergetappe.

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Die anderen Jungs sind natürlich alle auf Enduros unterwegs und können daher die Trails runterfliegen. Nach einer kurzen Eingewöhnung muss ich aber feststellen, dass man es auch auf einem Hardtail gut fliegen lassen kann. Da wir ohne Guide unterwegs sind, fahren wir immer die Trails, welche vom Einstieg aus am interessantesten aussehen, und so kommt es, dass wir uns prompt verfahren – sorry Thorsten. Zum Glück schaffen wir es kurz vor der Dunkelheit nach Hause. Im Urlaub sollten wir nur einen Platten haben – lustigerweise beim heutigen Uphill. Ausklingen lassen wir den Abend natürlich bei Pizza und Bier am Strand.

Abends eine kleine italienische Stärkung.

Abends eine kleine italienische Stärkung.

Den Abend am Strand ausklingen lassen.

Den Abend am Strand ausklingen lassen.

Shuttle

Nachdem wir am ersten Tag etwas für unsere Kondition getan haben, wollen wir den zweiten Tag shutteln. Schon beim Aufladen der H-3 Hardtailbikes werde ich skeptisch begutachtet und auch ich bin etwas unsicher, ob ich die Trails alle fahren kann. Am Vortag sind wir nur „flowige“ Trails gefahren und heute werden ruppige DH-Tracks wie Madonna de la Guardia gefahren. Aber nach meinem Eingewöhnungstag gestern komme ich erstaunlich gut mit dem Rad die Trails runter. Heute bin ich besonders für die dicken Plus-Reifen dankbar, welche mir nochmal eine Reserve bieten und den fehlenden Federweg am Heck kompensieren. Mein Eindruck: Das Rad ist sehr potent und steckt sehr viel weg, nur an schnellen verblockten Passagen „schaukelt“ sich das Liteville H-3 auf. Hier macht sich ein fehlender Dämpfer am Heck bemerkbar, denn das Hinterrad wird oft „gekickt“. Am Ende des Tages bin ich fix und fertig, da das Liteville H-3 Hardtail auf solchen Stecken deutlich aktiver gefahren werden möchte als ein Fully. Aber ich bin begeistert von der Performance des Bikes. Durch den flachen Lenkwinkel, das tiefe Oberrohr und die dicken Maxxis Rekon+ 2,8 Reifen (mein absoluter Tipp für Plus-Reifen) lässt sich das Rad hervorragend im anspruchsvollen Terrain fahren.

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Zusammenfassung

Rückblickend hätte der Artikel auch den Titel tragen können: "Wer gibt eher auf, Bike oder Biker?" Leider muss ich sagen, in diesem Fall musste ich vor dem Bike kapitulieren. Die Trails sind ohne Probleme mit dem Liteville H-3 Hardtail fahrbar, aber die Abfahrten werden deutlich anstrengender. Nebeneffekte sind: Man wird ungewollt das Gesprächsthema im Shuttle und auf den Trails wirst du immer mal wieder mit skeptischen Blicken begutachtet.