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TrailTrophy Latsch 2016: Tendenziell bergab!

Wie ist der Trail, ist wohl die meistgestellte Frage der TrailTrophy. Die Crew der TT hat dazu eine treffsichere Antwort parat: "Tendenziell bergab"!

Auf die Frage, die auf der TrailTrophy von den Fahrern wohl am häufigsten gestellt wird, hat die Crew rund um Organisator Thomas Schlecking nur eine kompakte, treffsichere Antwort parat: "Tendenziell bergab!"

bike-components bei der TrailTrophy Latsch 2016

bike-components bei der TrailTrophy Latsch 2016

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Enduro: Fahren auf Sicht

Jeder will es wissen, aber keiner soll´s erfahren: die Beschaffenheit der Strecke, die direkt vor dir liegt. Enduro Racing bedeutet bei vielen Events, dass man die Stages vor den gezeiteten Läufen offiziell nicht trainieren darf, oder sagen wir: sollte. Daher werden die Rennstrecken auch teilweise erst sehr kurz vor Rennbeginn abgesteckt. Das gerade ist es, was Enduro so interessant macht: Du weißt weder, wie lang noch wie anspruchsvoll die Strecke ist, die du nun auf Zeit fahren wirst. Daher schickt es sich nicht, alle Kraft sofort zu verpulvern, außerdem ist ein gesundes Augenmaß und die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten sowie schnelle Entscheidungsfreudigkeit bei der Wahl der Lines sehr wichtig.

bike-components bei der TrailTrophy Latsch 2016

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Latsch: Das Gebiet

Die Gemeinde Latsch liegt im schönen, meist sonnendurchfluteten Vinschgau in Südtirol und ist mittlerweile fester Bestandteil der TrailTrophy-Enduroserie. Wir sind wieder im Schnalserhof untergebracht, wo Chefin Julia sich um das Wohl der Gäste kümmert. Als Ziel für einen Top-Bike-Urlaub abseits des Rennens ist Latsch auch perfekt geeignet, da man hier fantastische Trails und extrem niedrige Regenwahrscheinlichkeit vorfindet. Diesmal zeigt sich das Wetter allerdings eher durchwachsen, es regnet immer wieder mal, und so haben die Trails zwischen trocken und matschig sämtliche Aggregatzustände zu bieten.

Das bc Team

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Benny (Marketing)

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Daniel (Service)

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Bene (Wareneingang)

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Benjamin (Einkauf)

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Rainer (Service)

Die Stages

Freitag: Stage 1 - "Bierkeller-Trail"

Die erste Stage, der "Bierkeller-Trail", ist ein mäßig anspruchsvoller Singletrail, sehr gut zum Warmwerden, auch wenn einige staubig-rutschige Kurven dir den Flow nehmen wollen. Kriegen sie aber nicht, der gehört uns! Hier hat Daniel aus dem Service leider schon recht früh einen Plattfuß, worauf er den Trail runterschieben muss und so natürlich jede Menge Zeit liegen lässt. Schade.

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Freitag: Stage 2 - "Magrinböden"

Nach einem moderaten Uphill geht es weiter zu Stage 2, den "Magrinböden". Hier kannst du direkt vom Start weg tüchtig Gas geben, der Trail ist sehr intuitiv, flowig und schnell. Ein paar längere Tretpassagen und ein Vollgas-Stück auf einem Waldweg gehören ebenfalls zu dem, was Enduro ausmacht.

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Freitag: Stage 3 - "Rehpromenade"

Stage 3, die "Rehpromenade", präsentiert sich ebenfalls eher gemäßigt. Anliegerkurven, griffiger Boden und schöne Wellen zum Pushen machen richtig Freude.

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Das Freitagsresümee

Eigentlich war für den ersten Tag noch ein Nightride geplant, wofür Moritz Reiser von Lupine, der unser Team komplettiert, extra eine ganze Kiste voll mit Highend-Helmlampen im Gepäck hatte. Da es aber am frühen Abend zu massiven Regenfällen auf der geplanten Stecke gekommen ist, entschloss sich Organisator Thomas aus sicherheitstechnischen Gründen dafür, den Nightride abzusagen. Ein Nachtrennen auf einer unbekannten, schlammig-rutschigen Strecke würde wahrscheinlich viele Stürze und einige Verletzte mit sich bringen. Und da wir hier nicht auf der Enduro World Series, sondern auf einer Spaßveranstaltung sind, akzeptieren die Fahrer die Entscheidung ohne großes Gemaule.

Samstag: Stage 4 - "Montani-Trail"

Am Samstag also sind alle Fahrer richtig eingefahren und es kann auf die etwas deftigeren Stages gehen. Los geht´s mit dem "Montani-Trail", der an einer Burg startet. Beim Start-Uphill schießt der Puls sofort an die Decke. Locker Warmwerden ist hier nicht mehr. Technischer als am Freitag schlängelt sich die Strecke durch ein paar Wurzelfelder und Steinkanten gen Tal, immer wieder mit Richtungswechseln durch sandige Spitzkehren gespickt. In einer der letzten Kurven lasse ich mich zu weit nach außen treiben, mein Vorderrad schiebt über eine Abbruchkante und da lieg' ich auch schon auf der Seite. Schnell wieder rauf auf den Bock, angetreten und da bin ich dann auch im Ziel.

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Samstag: Stage 5 - "Aigen-Trail"

Die zweite Stage am Samstag, der "Aigen-Trail", fängt sofort vielversprechend an: Nach 3 Kurbelumdrehungen rasselt der Freilauf auf Hochtouren, es geht auf einem eher schmalen Singletrail mit Volldampf daher. Überall Anlieger, Wellen zum Drübersurfen oder Springen sowie weite Kurven münden in gigantischem Flow. Nach der halben Strecke wird man durch ein lange Tretpassage allerdings wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Passt aber gut, solange die Grundgeschwindigkeit aufrechterhalten wird. Am Ende heißt es dann nochmal konzentrieren, da kurz vor der Ziellinie ein kurzes, aber knackiges Steilstück mit einigen Steinen und Schrägwurzeln wartet. Geschafft.

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Samstag: Stage 6 - "No.23"

Stage 3 des Tages, insgesamt die 6. Stage des Renens, schmeckt mir dann so gar nicht: Nach einem flotten, wurzeligen Anfang geht es in die insgesamt 23 Spitzkehren, weshalb der Trail den einfachen Namen "No.23" trägt. Hier merke ich, was ich dringend noch trainieren sollte, da ich doch etwas unbeholfen in die extrem engen 180°-Turns reinschlittere und dort nicht die beste Zeit abliefere. Trainingslager Gardasee ruft?

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Samstag: Stage 7 - "Sunny Benny"

Mit der St. Martin-Seilbahn geht es hoch auf den Sonnenhang und die letzten beiden Stages am zweiten Tag dort sind meine klaren Favoriten: Der "Sunny Benny" trägt seinen Namen wohl mehr wegen der Lage am Sonnenhang, weniger wegen seines sonnigen Gemüts. Hier kommen Gabel und Dämpfer mal richtig ans Schuften, der Federweg ist ja auch nicht zum Spazierenfahren da. Dicke Wurzelfelder, größere Steinkanten und kurze Steilstücke immer wieder. Höchste Konzentration ist gefragt, wenn man die Bremsen aufmacht und sich richtig auf die Strecke einlässt, vor allem wenn ich an Benny als Zugpferd dranbleiben will. Klappt aber alles super, wir kommen schön gepusht und sehr zufrieden ins Ziel.

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Samstag: Stage 8 - "Annaberger Böden"

Die "Annaberger Böden" halten für die letzte Stage dieses Tages her: Von der Charakteristik her ist sie ähnlich wie der "Sunny Benny", aber schneller, weniger technisch und mit weiteren Kurven ausgestattet, sodass man hier eine echte Ballerstrecke vorfindet, die einfach nur Spaß macht. Zum Schluss kommen noch ein paar knifflige Stellen, die sich aber super fahren lassen.

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Sonntag: Stage 9 - "Platzleng"

Die neunte Stage, der "Platzleng", geht mit uns fahrtechnisch sowie konditionell hart ins Gericht: steiler bergab, komplett mit Wurzeln durchsetzt, hängende Kurven, und das im Matsch. Nach der halben Strecke warte ich sehnsüchtig auf die Ziellinie, die Beine werden schwer und die Finger greifen unbewusst mehr und mehr zur Bremse. Endlich fertig. Diese Stage hätte ich mir eher als letzte, denn als erste des Tages gewünscht.

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Sonntag: Stage 10 - "Jägersteig"

Härter bergab geht es allerdings nicht mehr, dafür kommen wir nun zum "Jägersteig". Hier findet man eine Mischung aus schönen Downhillsektionen und weniger schönen, steilen Uphill-Passagen, die mir völlig die Socken ausziehen. Viele steigen beim schwersten Uphill ab, ich schaffe es, wenn auch nicht wirklich schneller, den Bock im leichtesten Gang noch so gerade eben aufs Plateau hochzuwuchten. Danach noch ein paar gute Trailabschnitte und ein wenig Treten im Flachen, und auch diese Stage ist geschafft.

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Sonntag: Stage 11 - "Wiesenslalom"

Die letzte Prüfung des Tages und somit auch die letzte Stage der Trail Trophy ist ein kurzer Wiesenslalom von ca. 15-20 Sekunden, der mehr der Belustigung der Zuschauer als der Zeitmessung dient. Wir fahren im bc-Train, so macht es nochmal mehr Spaß.

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Leider schon vorbei

So geht eine wieder mal fantastische und perfekt organisierte Veranstaltung zu Ende, die ich jedem ans Herz legen möchte, der sowohl bergauf als auch bergab klarkommt und Bock auf eine gute Zeit mit Freunden hat. Und wer hat das nicht?

In diesem Sinne: Tendenziell bergab!

Euer Rainer

Die bc Teamwertung

Name Zeit Platzierung Overall
Benny 36:16.36 81 (356)
Rainer 37:27.59 112 (356)
Bene 40:07.87 162 (356)
Daniel 42:35.61 201 (356)
Benjamin 46:45.29 266 (356)