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DOT oder Mineralöl - Gibt es einen Sieger?

Bei hydraulischen Bremsen wird die Kraft vom Bremshebel über eine Mineralöl oder DOT auf den Bremskolben übertragen.

Bei hydraulischen Bremsen wird die Kraft vom Bremshebel über eine Flüssigkeit auf den Bremskolben übertragen. Hierzu nutzen die Hersteller entweder Mineralöl oder DOT als Bremsflüssigkeit. Doch wo liegen die Unterschiede der beiden Flüssigkeiten? Welche Vor-und Nachteile haben sie? Kann man sagen welche Flüssigkeit beser ist? Hier wollen wir Dir einen kleinen Überblick über die Unterschiede der beiden Flüssigkeiten geben.

DOT oder Mineralöl, Bremsflüssigkeit, Fahrradbremse

Bremsflüssigkeit im Test

Unterschiede

DOT kann in 3 Gruppen eingeteilt werden: DOT 3, DOT 4 oder DOT 5. Die 3 Flüssigkeiten bestehen aus 2 unterschiedlichen Basen. DOT 3, 4 und 5.1 entstehen auf der Basis von Glykolether und DOT 5 auf Silikonöl-Basis. Ihre Eigenschaften unterscheiden sich im Wesentlichen in Siedetemperatur und Viskosität. Bei DOT gibt es aber unterschiedliche Siedepunkte, den Nass- und den Trockensiedepunkt. Der Trockensiedepunkt ist der Siedepunkt neuer Bremsflüssigkeit. Da DOT aber hygroskopisch ist, wird auch eine Nasssiedetemperatur angegeben. Die Nasssiedetemperatur ist die Temperatur, die die Flüssigkeit hat, nachdem sie ca. 3,5% Wasser gebunden hat. DOT 5.1 z. B. hat eine Nasssiedetemperatur von 180°C und eine Trockensiedetemperatur von 260°C, die von Mineralöl ist niedriger. Da sich Mineralöl und Wasser nicht miteinander vermischen, kocht das Wasser in der Mineralölleitung schon, wie üblich, bei 100°C. Somit steigt das Fading (Druckpunktverlust) Risiko.

DOT oder Mineralöl, Bremsflüssigkeit, Fahrradbremse

Mineralöl und Wasser umrühren bzw. vermischen

DOT oder Mineralöl, Bremsflüssigkeit, Fahrradbremse

DOT und Wasser miteinander verrühren

DOT oder Mineralöl, Bremsflüssigkeit, Fahrradbremse

Mineralöl und Wasser setzten sich ab, also keine Hygroskopie

DOT oder Mineralöl, Bremsflüssigkeit, Fahrradbremse

DOT und Wasser bileden eine homogene Flüssigkeit, DOT ist also hygroskopisch

Dafür kann Mineralöl kein Wasser binden, ist also nicht hygroskopisch. Deshalb bleibt die Qualität von Mineralöl länger konstant, während man DOT, um eine einwandfreie Funktion der Bremse zu garantieren, einmal pro Jahr wechseln sollte. Die Bilder zeigen, wie sich das Mineralöl vom Wasser absetzt. Das DOT und Wasser bilden dagegen ein homogene Flüssigkeit. Einerseits muss man beim Wechsel der Flüssigkeit aber vorsichtig sein, da DOT die Haut und Lacke angreift. Andererseits ist DOT wasserlöslich und lässt sich einfacher wegwischen. Bei Mineralöl sollte man dafür aufpassen, dass nichts an die Bremsscheiben kommt.

Vor- und Nachteile von DOT

Vorteile Nachteile
höherer Siedepunkt kann Haut und Lack angreifen
geringere Kompressibilität hygroskopisch,sollte deshalb einmal im Jahr gewechselt werden
hygroskopisch, unerwünschtes Wasser im Bremssystem kann gebunden werden wartungsintensiver

Zusatzinfos

DOT ist eigentlich eine Abkürzung für „Department of Transportation“. Anhand der unterschiedlichen Viskositäten, den Trocken- und Nasssiedepunkten hat das DOT die Bremsflüssigkeiten eingeteilt. Die Flüssigkeit wurde also nach dem Namensgeber der Prüfkriterien benannt.

Fazit

Die in der Überschrift gestellte Frage, wer der Sieger ist, lässt sich also nicht wirklich beantworten. Beide Flüssgkeiten haben ihre Daseinsberechtigung und ihre Vor- und Nachteile. Meiner Meinung nach zählt letztendlich auch die Performance der Bremse und nicht die Art Bremsflüssigkeit.