Die B&W Bike Bag II kombiniert die Flexibilität und Leichtigkeit einer Tasche mit der Stabilität eines Hartschalenkoffers.
Die B&W Bike Bag II kombiniert die Flexibilität und Leichtigkeit einer Tasche mit der Stabilität eines Hartschalenkoffers.

Im Test: B&W Bike Bag II - preiswert muss nicht billig sein

Jonas hat die Bike Bag II von B&W für Dich getestet: Ein Radkoffer, dem Du sorgenfrei Dein Rad anvertrauen kannst – egal, wohin Dich Deine Reise verschlägt

Mit einem sehr attraktiven Preis von 329 Euro tritt die B&W Bike Bag II zu meinem Praxistest an. Vier Flugstrecken später kann ich sagen: Preiswert ja, billig nein! Der Fahrradkoffer von B&W schützt auch die filigransten Carbonrahmen und punktet mit Features, die sonst eher höheren Preisklassen vorbehalten bleiben. Besonders gut hat mir die feste Bodenwanne aus schlagfestem ABS-Kunststoff gefallen. Sie verleiht der gesamten Bike Bag viel Stabilität. Die Kunststoffwanne nimmt außerdem mit wenigen Handgriffen den „Pedestal“ genannten Schlitten auf, an dem das Bike fixiert wird. Apropos Bike: Die Bike Bag ist kein reines Rennrad-Produkt, sondern bietet selbst für die meisten 29-Zoll-Mountainbikes ausreichend Platz. Super für Radfahrer, die über die Disziplingrenzen hinweg denken. So hat sich der ohnehin schon günstige Kaufpreis noch schneller bezahlt gemacht, auch im Vergleich zu einem eventuellen Leihrad am Zielort – das für mich jedoch wegen der Leistungsmessung und meines per Bikefitting perfekt eingestellten Rads ohnehin nicht infrage käme.

Ein- und Auspacken leicht gemacht

Zum Verpacken müssen zunächst Laufräder, Lenker und, je nach Rad, auch das Schaltwerk demontiert, sowie die Sattelstütze abgesenkt werden. Weil das wegen meiner Auszugsmarkierung nicht geht, habe ich die Sattelstütze kurzerhand ausgebaut, das ist aber kein Muss. Hier sind die höherpreisigen Mitbewerber doch etwas im Vorteil, bei denen teilweise nur die Laufräder ausgebaut werden müssen. Die verschwinden beim B&W in den mitgelieferten Laufradtaschen, für alle anderen Kleinteile gibt es Fächer bzw. Verstau- und Fixierlösungen. Alle Arbeiten passieren auf der integrierten Service-Matte. So bleibt auch unter chaotischen Bedingungen alles sauber und Kleinteile gehen nicht verloren. Der Rahmen selbst wird mit dem Tretlager auf dem schon angesprochenen Pedestal befestigt, die Gabel verschwindet im gut gepolsterten und vielseitig anpassbaren Gabelschutz, sodass Adapter für verschiedene Ausfallenden-Standards überflüssig werden. Die Position des Pedestals in der Bodenwanne ist je nach Radgröße und -typ flexibel wählbar. Dank des vielfach verstellbaren Gurtsystems lässt sich das Rad absolut sicher in der Tasche fixieren. An den Gurtbändern hätte ich mir allerdings ein weicheres Material oder mehr Polsterung gewünscht; hier habe ich mit Luftpolsterfolie unterfüttert. Ansonsten wird kein zusätzliches Material benötigt und alles hat seinen festen Platz im Koffer. Die Verstaulösungen für Schaltwerk und Kette sind simpel, aber effektiv und die Abstandshalter für den Lenker sind schnell montiert und funktionieren tadellos.

Pedale demontieren
Laufräder ausbauen
Auf dem Pedestal wird der Rahmen sicher befestigt, um ihn dann in der Tasche zu verstauen
Die Klettverschlüsse halten alles super fest.
Die Verstaulösungen für Schaltwerk und Kette sind simpel, aber effektiv.
Auch hier bleibt alles sicher an seinem Platz.
Vor der Demontage habe ich mir noch die Lenkerposition markiert. So finde ich beim Aufbau die für mich optimale Einstellung schnell und unkompliziert wieder.
Clevere Befestigungslösung für den Lenker.
Hält!
Die Sattelstütze muss eigentlich nur abgesenkt werden. Weil das wegen meiner Auszugsmarkierung nicht geht, habe ich sie kurzerhand ausgebaut.
Auch die Gabel wird sicher gepolstert.
Und ab in den Koffer.
Für die Laufräder gibt es je eine eigene Tasche.
An den Gurtbändern hätte ich mir allerdings ein weicheres Material oder mehr Polsterung gewünscht; hier habe ich zusätzlich unterfüttert, um den Rahmen zu schützen.
Auch die Tasche selbst ist gut gepolstert. Und dabei trotzdem sehr leicht im Gesamtgewicht.

Ziehen leicht gemacht: Vier Rollen für ein Halleluja

Auch bei den Wegen zum oder im Flughafen hat mich der B&W-Softkoffer nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Er besitzt ganze vier sehr leicht laufende Rollen, zwei davon sind starr, zwei lenkend. Egal, ob über Kopfsteinpflaster, geradeaus oder beim Rangieren an der Gepäckaufgabe – der Koffer lässt sich hervorragend manövrieren. Der Zwei-Wege-Reißverschluss sorgt nicht nur für einfaches Öffnen und Schließen, sondern ist auch mit einem kleinen Schloss (Tipp: Auf TSA-Kompatibilität achten!) abschließbar.

Wenig Gewicht bedeutet viel Zuladung

Der B&W-Koffer wiegt inklusive Zubehör nur schlanke 8,6 Kilogramm. Obwohl das Obermaterial dünn und vergleichsweise wenig gepolstert wirkt, hat sich die Tasche bei meinen Flugreisen völlig bewährt. Die Bodenwanne verleiht dem Koffer viel Stabilität, das Bike ist immer unbeschädigt angekommen und der Koffer zeigt nur wenige, meiner Erfahrung nach unvermeidbare, Gebrauchsspuren. Der unschätzbare Vorteil am geringen Eigengewicht ist aber ein anderer: So kann ich im Radkoffer noch Gepäck unterbringen und damit den eigentlichen Koffer entlasten. Das spart am Ende bares Geld, weil ich mit weniger Aufgabegepäck fliegen oder Übergepäckaufschläge vermeiden kann. Auch für Wenigflieger amortisiert sich das B&W-Case dadurch schnell. Allein die Miete für ein hochwertiges Rad am Urlaubsort ist oft teurer, von den Vorteilen, mit dem eigenen Rad zu reisen, einmal ganz abgesehen.

Die B&W Bikebox II ist ein günstiger, dabei zuverlässiger und solider Radkoffer, mit dem Du jederzeit beruhigt ins Trainingslager fliegen kannst.

Fazit:
Die B&W Bike Bag II ist ein günstiger, dabei zuverlässiger und solider Radkoffer, der Dein Bike auch bei Flugreisen sicher transportiert. Ich habe der Bike Bag sorgenfrei mein bestes Rad anvertraut. Der größte Unterschied zu hochpreisigen Modellen ist der etwas höhere Aufwand beim Verpacken und wieder Auspacken, da doch einige Parts demontiert werden müssen. Wen das nicht stört, der wird mit diesem Radkoffer jederzeit beruhigt in sein Trainingslager fliegen.

Jonas, Produktmanagement