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Mit dem Rad über den Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Unser Ziel für das lange Wochenende vom 01.05.-03.05.2015 war es, den Vennbahnradweg in seiner kompletten Länge von Aachen nach Luxemburg

Unser Ziel für das lange Wochenende vom 01.05.-03.05.2015 war es, den Vennbahnradweg in seiner kompletten Länge abzufahren. Dieser führt auf 130 km Länge die meiste Zeit entlang einer alten Bahntrasse. Er schlängelt sich durch drei Länder: von Aachen, durch Belgien bis nach Luxemburg.

 

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Freitag

Es ging los am Freitagmorgen. Nach der Abfahrt um 09:30 Uhr am Aachener Bushof begannen wir unsere Tour mit dem alten Weg zur Arbeit, vorbei am ehemaligen BC-Headquarters in Aachen Brand. Danach verläuft der Weg vorbei an Kornelimünster, Walheim und dem alten Bahnhof im belgischen Raeren. Schon nach ca. 10 Kilometern fährt man durch ein wunderschönes Waldgebiet und die Erholung beginnt. Obwohl der Vennbahnweg nur durchschnittlich zwei Prozent Steigung aufweist, geht es die ersten fünfzig Kilometer bis Monschau fast stetig leicht bergauf, was sich mit Gepäck natürlich irgendwann bemerkbar macht. Auch wenn das Tempo gemütlich ist, sollte man auf längeren Touren dafür sorgen, dass man dem Körper einen Teil der verbrauchten Energie zurückführt. Den Tipp hatte uns noch ein alter Arbeitskollege, der bereits das Endura Alpentraum Rennen gefahren ist, mit auf den Weg gegeben.

 

In Roetgen machten wir daher nach ca. dreißig Kilometern die erste Riegelpause. Den Zeitpunkt der Pause haben wir unwissentlich sehr gut gewählt, da das folgende Schotterstück mit schwer beladenen Rädern ein bisschen anstrengender werden sollte. Zudem hatte Marc das Thema Ernährung etwas unterschätzt und fiel auf Höhe von Konzen, einem Vorort von Monschau, dem Hungerast zum Opfer.

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Also machten wir mitten auf dem Radweg Halt, um zu verschnaufen, einen Riegel zu essen und die verschwitzten Klamotten in der Sonne zu trocknen. Da bei uns dreien Gels nicht sehr hoch im Kurs stehen, hatten wir stattdessen ein paar Beutel PowerBar PowerGel-Shots eingepackt. Für Marc, der zuvor so gut wie keine Erfahrung mit Sporternährung hatte, war das ein ziemliches Aha-Erlebnis und sorgte für einen regelrechten Energieschub.

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Nach der Pause ging es frisch gestärkt nach Monschau und über Kalterherberg weiter durch das Hohe Venn. Den höchsten Punkt der Strecke hatten wir auf Höhe von Robertville (561 m) hinter uns gelassen. Ab dort ging der Rest des Weges zu unserer ersten Übernachtung in St. Vith über Waimes recht locker voran. Dennoch waren wir alle froh, als wir gegen Nachmittag auf dem Campingplatz Os Heem ankamen und die Zelte aufschlagen konnten.

Obwohl wir die Tour bis ins kleinste Detail durchgeplant hatten, haben wir erst beim Aufbau gemerkt, dass das Zeltgestänge von Michaels Zelt nicht vollständig war. Zu seinem Glück fehlten aber nur die Stangen, um das Vorzelt aufzuspannen, die Schlafkabine konnte komplett stehen. Michaels Ein- und Ausstieg, auf allen Vieren, unter dem hängenden Vorzelt kriechend, war aber jedes Mal ein Highlight. Nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten, machten wir uns auf den Weg, uns ein nettes Plätzchen in der Abendsonne zu suchen und ein Bierchen zu trinken. Als die Sonne so verschwand und es langsam dunkler und kühler wurde, machten wir uns in der Dämmerung auf den Heimweg. Die beiden Trekkingräder waren natürlich mit Beleuchtung ausgestattet. Sebastian hätte an seinem Crosser auch Licht gehabt, hätte er seine Lupine Lampe mitgenommen. Aber nachdem er sie 90 Kilometer durch den Sonnenschein am Lenker transportiert hat, blieb sie an dem Abend leider ungewollt im Zelt liegen…einfach mal vergessen.

Wieder am Campingplatz angekommen, hatten wir alle drei noch ein wenig Hunger und haben uns noch zwei Pizzen im Campingplatzbistro geteilt. Nach der zweiten Mahlzeit an diesem Abend war dann Schlafenszeit. In der Nacht kühlte es so stark ab, dass am nächsten Morgen der Tau auf unserem Zelt gefroren war.

Samstag

Am nächsten Morgen ging es ohne Gepäck, aber dafür auch ohne Frühstück wieder auf den Vennbahnradweg Richtung Luxemburg. Für ein kleines Frühstück machten wir den ersten Halt für diesen Tag nach ca. acht Kilometern in St. Vith. In einer netten, kleinen Bäckerei versorgten wir uns mit der sehr üppigen Auswahl und keiner von uns konnte an den überbackenen Schnitzelbrötchen vorbeigehen. Also wurde aus dem Frühstück eher ein Brunch, es war ja auch schon 11:30 Uhr.

Gut gestärkt ging es dann auf die letzte und auch schönste Etappe nach Luxemburg. Die restlichen dreißig Kilometer nach Troisvierges, der Ort am Ende des Vennbahnwegs, zogen sich fast ausschließlich durch schönstes Eifel-Idyll und verliefen ohne Probleme und Pannen. In Troisvierges angekommen mussten wir leider feststellen, dass der Ort im Prinzip nur aus einem Bahnhof, zwei bis fünf Häusern und einem kleinen Restaurant bestand. Zum Glück konnten wir hier etwas essen und trinken. Nach der Stärkung durch eine Krakauer mit Fritten und lokale Bierspezialitäten haben wir unsere Wasservorräte wieder aufgefüllt und uns auf den Rückweg zum Campingplatz gemacht.

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Ohne Stopp sollten wir auch auf dem Rückweg nicht an St. Vith vorbeifahren. Diesmal hatten wir Lust auf ein Eis, aber alle Geschäfte sahen schon verdächtig geschlossen aus. Da uns das Glück auf der Tour aber verfolgte, konnten wir fünf Minuten vor Ladenschluss unser Eis noch bestellen. An dieser Stelle ein Dankeschön an Michael, der die Runde hat springen lassen.

Den Abend vor der Abreise haben wir noch in einer sehr urigen, gemütlichen Kneipe in der Nähe des Campingplatzes bei ein paar Bier und einem Teller frittierter holländischer Spezialitäten (Mini Frikandel, Kipkorns, Bamis u.s.w.) ausklingen lassen.

Sonntag

Für den Abreisetag war eigentlich Regen gemeldet. Dennoch konnten wir unsere Zelte im Trockenen abbauen. Nach wenigen Kilometern auf zwei Rädern fing es dann doch an zu regnen. Da wir aber mit Niederschlag  gerechnet hatten, zogen wir einfach unsere Regensachen an und fuhren weiter. Letztendlich sollte uns das Wetter bis nach Aachen begleiten. Als wir total durchnässt, kurz vor der Heimat, eine letzte Riegelpause machen wollten, haben wir in unserem gewählten Unterstand noch einen Arbeitskollegen getroffen. Der saß mit voller Regenmontur im Trockenen und wartete, dass die Sonne wieder rauskommt. So klein ist die Welt! Kurz haben wir überlegt, ob wir ihm so lange Gesellschaft leisten sollen, haben uns dann aber für die Weiterfahrt entschieden; wir waren ja eh schon komplett nass. Nach sieben Stunden Fahrt durch den Regen waren wir wieder in Aachen eingetroffen und alle haben sich auf ihren Weg nach Hause gemacht.

 

Unserer Meinung nach eignet sich der Vennbahnradweg nicht nur für Trekkingfahrer, sondern, mit Ausnahme weniger Stücke, auch für Rennradfahrer. Links und rechts des Weges haben wir zudem besonders in Belgien immer wieder interessante Mountainbike Trails gesehen, die Spaß machen dürften. Also würde sich auch eine Tour mit dem MTB lohnen. Alles in allem hat die Tour super Spaß gemacht, wir hatten Glück mit dem Wetter und wir haben die nächste Tour schon geplant.

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Vennbahnweg von Aachen nach Luxemburg

Viel Spaß beim Erkunden und gute Fahrt.

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