Rollentrainer: Eine Übersicht
Welcher Rollentrainer gibt es und welches System ist am besten für Dich geeignet? Dieser Frage geht Jonas in seinem Bericht auf den Grund.
Die Tage werden kürzer und das Wetter wird schlechter... Die ungemütliche Jahreszeit treibt viele Biker für die kommenden Wochen und Monate in die heimischen Keller, Garagen oder andere Folterkammern. Mangels Tageslicht wird die Rolle für sie zu einer nicht immer geliebten Zuflucht, um fit durch den Winter zu kommen.
Wer vor der Entscheidung steht, sich einen Rollentrainer zuzulegen, wird leicht durch die vielen Modelle und unterschiedlichen Systeme verwirrt. In diesem Bericht versuche ich euch ein wenig zu helfen und stelle die gängigsten Systeme einmal vor.
Die unterschiedlichen Trainersysteme
Es gibt drei grundlegende Systeme von Rollentrainern. Die klassische Rolle, bei der das Hinterrad eingespannt wird und gegen eine Widerstandseinheit gepresst wird...,
Klassische Rolle
... die freie Rolle, bei der das Bike auf drei Walzen platziert wird...
Die freie Rolle
... und die neuen Direct Mount Trainer, bei denen das Bike über die Hinterachse direkt mit der Widerstandseinheit verbunden wird.
Direct Mount Trainer
Direct Mount Trainer
Preislich finden sich die Direct Mount Trainer im mittleren bis hochpreisigen Bereich wieder, dafür sind sie meist sehr gut ausgestattet und lassen sich leicht mit dem PC oder dem Tablet verbinden. Dazu kommt noch, dass diese Trainer die leisesten auf dem Markt sind. Wer also Probleme mit genervten Mietern vermeiden will, für den sind die Direct Mount Trainer, wie der Tacx Neo, der Wahoo Kickr oder der Elite Turbo Muin, eine gute Wahl. Die Trainer sind sehr stabil und eignen sich hervorragend für das Training mit Zwift, BKool oder Sufferfest! Der Widerstand, den die Trainer aufbringen können, reicht für die härtesten Sprintintervalle, und das Hinterrad kann nicht durchdrehen, da der Antrieb direkt über die Kassette des Trainers läuft.
Klassische Rollen
Klassische Rollen, bei denen das Hinterrad eingespannt wird, können dagegen schon einmal kurz die Traktion verlieren. Außerdem kann der Hinterreifen sehr schnell verschleißen, durch die Wärme, die an der Widerstandseinheit entsteht. Dafür sind die klassischen Rollen leichter zu transportieren, da sie nicht so schwer sind und sich in der Regel leichter zusammenklappen lassen. Auch preislich sind die klassischen Rollen schon weitaus günstiger zu bekommen als die Direct Mount Trainer. Mit dem Tacx Satori Smart bekommt man für ca. 200 € bereits einen Trainer, den man mit dem Computer oder dem Tablet verbinden kann! Allerdings sind diese Trainer gerade bei hohen Belastungen deutlich lauter. Nicht nur die Lautstärke, sondern vor allem die Vibrationen, die bei höheren Geschwindigkeiten entstehen, können Nachbarn und Familie nerven. Bremsleistung bieten diese Trainer auf jeden Fall genug! Über 1000 Watt sind für viele Trainer kein Problem. Verschiedene Widerstandsstufen, um Steigungen zu simulieren, sind eigentlich Standard, und auch die Verbindung mit dem PC oder Tablet ist oft kein Problem.
Die freie Rolle
Bei beiden bisher vorgestellten Systemen kann man sich voll und ganz auf das Treten konzentrieren. Das kann aber sehr langweilig werden... Eine Alternative zu diesen Trainern ist die freie Rolle. Hier wird das Rad nicht eingespannt, beide Räder drehen sich und man muss das Gleichgewicht selbst halten. Konische Walzen oder Führungsrollen machen es sehr schwer von der Rolle zu fahren, aber gerade zu Beginn sollte man die freie Rolle erst einmal in einem Türrahmen aufstellen. Da kann man sich gut abstützen, falls man mal aus der Bahn kommt. Die meisten freien Rollen haben keine Bremseinheit an Bord, weswegen der Widerstand recht gering und für harte Intervalle eher ungeeignet ist, aber dafür werden die Koordination und das Gleichgewicht geschult. Gerade vor Rennen sind diese Trainer super, da man hohe Frequenzen fahren und die Beine "wachmachen" kann. Preislich sind die Rollen schon für knapp über 100 € zu bekommen, und sie bieten den Vorteil, dass man tatsächlich fährt. Dadurch vergeht die Zeit auf der Rolle irgendwie schneller und man muss die Konzentration die gesamte Zeit hochhalten.
Ich hoffe, ich konnte euch helfen, falls ihr unsicher seid, was für einen Trainer ihr für den Winter braucht, und ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Bis dahin, Rock your Rollers!