Verloren im Wald - Garmin GPS Geräte angetestet
Einen Tag unterwegs mit dem Weihnachtsmann und dem Edge 1000 bzw. Edge Touring
Als Weihnachtsmann bin ich schon viel herumgekommen, doch während der letzten Jahre musste auch ich an meinen Routen arbeiten, um schneller und effektiver die kleinen und großen, die guten und die braven Menschen für ihre Taten zu belohnen und zu beschenken.
Viele Jahre bin ich bereits als Weihnachtsmann unterwegs und das Beschenken liegt in meiner Person. Viele Meilen zog ich durch die Lüfte, durch kalte, verschneite Regionen, Straßen und Gassen. Ich erlebte vieles und sah an Abenden auch Straßen zweimal. Na gut, auch ich kann mir nicht jeden Weg merken. Doch die Zeit ist knapp und Weihnachten ist immer nur eine Nacht im Jahr. Mein Navigator Rudolph erzählte mir von diesen GehPehEs Geräten und dieses Jahr, so steht es geschrieben, soll es passieren, Rudolph hat frei und ich verlasse mich auf das GPS.
Rudolph erzählte mir, dass diese Gerätschaften völlig intuitiv zu handhaben seien und ich ohne Knöpfe und Bedienungsanleitung auskomme. Zudem kann ich einfach Punkte auf eine Scheibe tippen und diese werden auf die Landkarte übernommen. Danach zeigt es mir den Weg als Rundkurs mit Wegpunkten. Ich bin gespannt und gleichzeitig auch ein wenig verwirrt.
Erster Eindruck
Rudolph hat mir drei verschiedene GehPehEs Gerätschaften von Garmin an die Hand gegeben. Einmal das eTrex 30, das auf der Garmin Internetpräsenz unter Wandern/ Alpin gelistet ist, und 2 Geräte, die für das Biken ausgelegt sind, das Edge 1000 und das Edge Touring. Da ich heute mit meinem Rentier Scott unterwegs bin, werden diese mir bestimmt weiterhelfen können.
Ganz schön stabil sind alle drei und schön klein sind sie auch noch. Alle Geräte machen einen robusten Eindruck. Das eTrex 30 wirkt durch seinen mit Gummi ummantelten Rand sehr stoßfest. Die anderen Navis sind vom Design sehr nah an diese Smartphones angelegt. Der Smartphone Charakter wird durch Drücken und Schieben des Fingers auf der Glasscheibe untermalt. Nur das eTrex 30 ist mit einem Joystick und Knöpfen zu bedienen, sehr Oldschool, wenn ich das als Weihnachtsmann sagen darf. Die Navigation innerhalb der Menüs hat aber bei allen Geräten gut funktioniert.
Einer der drei neuen Begleiter, das eTrex 30, hat leider schon nach 1h schlapp gemacht, lag es an diesen Akkus oder am Gerät? Ich werde Rudolph dazu einmal befragen müssen.
Garmin Edge 1000
Garmin Edge Touring
Edge Touring am Lenker montiert
Garmin eTrex
Montage und Funktion
Um das Navigieren des Edge 1000 und das Edge Touring zu proben, habe ich einen Samstag im Advent genutzt. Vor dem Start montierte ich die Gerätschaften am Rentier Scott. Die Montage des Garmin Edge und des Garmin Touring am Lenker war sehr einfach. Der Navi-Halter wird mit 2 Gummis am Lenker fixiert. Erstaunlich wie gut die Geräte gehalten haben, selbst bei Drops oder in Wurzelfeldern hielten die Geräte bombenfest. Auf der gesamten Tour hat das Navigationssystem nicht einmal seine Neigung verändert. Beim eTrex war keine Lenkerhalterung dabei, was ich aber nicht weiter schlimm fand, ist es schließlich ein Gerät für die Wandersleute ohne Rentier – ohne Bike.
Nach der Montage wählte ich beim Garmin Edge 1000 unter dem Menüpunkt „Zieleingabe“ die Funktion „Round Trip Routing“, was auch immer das bedeutet, ich glaube: "Starte hier und komme hierhin wieder zurück". Ganz praktisch, schließlich passt mein Schlitten nicht durch jeden Kamin. Diese Funktion gibt automatisch verschiedene Vorschläge für Rundkurse mit Startpunkten ab dem aktuellen Standort an. Zunächst sagte mir das Edge 1000 über einen 10 km langen Rundkurs, wo ich hinfahren soll, ganz schön komisch, wie das Gerät mir mit Pfeilen und Karten an den Kreuzungen den Weg nach rechts und über Stock und Stein weist. Das Edge Touring hat während dieser Zeit die Runde getrackt, also aufgenommen im Neudeutschen. Wieder am Schlitten angekommen musste das Edge Touring den Weg zeigen. Die Rundfahrten führten über befestigte Feld-, Waldwege und Straßen. Auf manch einem einsamen Feldweg sehnte ich mich nach meinem Navigator Rudolph, doch gab mir auch dieser handliche Plastikkasten das Gefühl von Sicherheit. Einer kennt immer den Weg. Doch ist die Weg-Wahl manchmal ein wenig verwirrend, das Gerät weiß wohl nicht, dass ich mit einen Rad unterwegs bin, oder es verrät mir nicht, wie ich die Stufen hochkommen soll.
Tipp: Immer den Parkplatz des Schlittens im Navi festlegen, nur so kann man sich auch dorthin zurücknavigieren lassen. Dies bemerkte ich aber erst, als ich ihn wirklich suchen musste.
Daneben befindet sich im Lieferumfang des Edge 1000 auch ein Brustgurt, Geschwindigkeitssensor und ein Trittfrequenzsensor. Ich weiß ja nicht, ob ich das brauche, aber ausprobiert habe ich es trotzdem einmal. Diese sind schnell und einfach an der Nabe, Kurbel und der Brust montiert. Ok, der Brustgurt spannt ein wenig unter meinem roten Mantel, aber das Gummi-Stretch-Band wird es richten. Die Verbindung zum Gerät geht auch super fix. Nur die Anzeige der Werte im Gerät wollte unterwegs nicht funktionieren. Erst als ich wieder zu Hause war und Rudolph die Werte auf dem Edge 1000 zeigen wollte, waren die Werte vorhanden.
Hier bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich Rudolph nicht Recht geben kann, hier brauche ich doch eine Anleitung oder Rudolphs Hilfe. Gekoppelt sind alle Zubehörteile schnell, aber wie lese ich zum Beispiel unterwegs die Daten ab? Eine weitere super Funktion ist das Navigieren aufgrund von Positionspunkten auf einer Karte. Hier kann ich mit meinen eigenen Fingern einfach verschiedene Stecknadelpunkte setzen und das Navi berechnet die Route. Perfekt für die Verteilung der Geschenke an einsamen Orten dieser Erde. So kann ich mich zum nächsten Dorf navigieren lassen und dort individuell ja nach Wunschzettel und Kamindurchmesser die Route planen und die Geschenke verteilen.
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Sucht da jemand den Weg?
Fazit
Die Navigation beider Geräte Edge 1000 und das Edge Touring ist sehr ähnlich und funktioniert einwandfrei. Man wird fast wie bei einem Autonavi mit einem richtungsgebenden Pfeil über die Karte zu seinem Ziel geführt. Wischt man waagerecht über die Navigationskarte, bekommt man verschiedene Zusatzinfos zur Tour (Kartenansicht mit aktueller Position, Höhenprofil,…). Neben einem Kompass konnte man durch das Wischen aber auch klassische Daten wie Fahrzeit, Distanz und Geschwindigkeit abrufen.
Obwohl es auf der Garmin Homepage angegeben ist, kann man das eTrex 30 nicht mit Garmin Connect verbinden. Zur Auswertung der Daten des eTrex ist die Garmin Software Basecamp gedacht. Wenn man das einmal herausgefunden hat, kann man die Daten des eTrex auch sehr gut auswerten. Allerdings kann das eTrex 30 keine Trainingsdaten aufzeichnen.
Für Biker, die ein Navigationsgerät suchen, das keine Trainingsdaten aufzeichnet, ist das Edge Touring eine gute Wahl. Den Preisunterschied von 200€ haben wir bei unserem Test nicht gemerkt. Möchte man aber eine Trainingsdaten (Puls, Trittfrequenz, Geschwindigkeit mit Sensor) zu der gefahrenen Strecke aufzeichnen, stößt das Touring an seine Grenzen. Hier ist das Edge 1000 die bessere Wahl.
Wichtig ist hier, dass die Geräte nicht so intuitiv wie ein Autonavi sind. Sie sind nicht kompliziert, aber komplexer und jeder Nutzer sollte sich ausführlich mit so einem Gerät beschäftigen, sei es in der Theorie oder in den heimischen Gefilden. Wir persönlich würden nicht direkt eine Tour in die Alpen starten, ohne vorher ein paar Tage mit dem Gerät „geübt“ zu haben und mit ihm eins geworden zu sein.