
Wie ziehe ich meinem Kind den Fahrradhelm richt...
Haben Deine Kids keine Lust auf Fahrradhelme oder sitzt der Helm manchmal auf „halb acht“? Hier findest Du Tipps, damit die Kleinen sicher unterwegs sind
Beim Radfahren im Dunkeln sind gut sichtbare Kleidungsstücke und Accessoires unerlässlich. Wie Du Dich und Dein Rad passend ausrüstest, erfährst Du hier.
Sobald der Sommer vorbei ist, die Tage kürzer und das Wetter schlechter werden, rückt das Thema High-Visibility in den Fokus. Egal, ob Du mit dem Fahrrad zur Arbeit pendelst, mit Deinen Kindern zur Schule radelst oder nach Feierabend noch eine Trainingsrunde drehst: Die frühe Dunkelheit am Abend beziehungsweise späte Helligkeit am Morgen oder schlechte Sichtverhältnisse durch Regen oder Nebel sorgen besonders in Herbst und Winter immer wieder für brenzlige Situationen, wenn Autofahrende Dich auf dem Rad erst sehr spät bemerken.
Selbst wenn Deine Fahrradbeleuchtung einwandfrei funktioniert und den gesetzlichen Vorgaben entspricht, wirst Du als Radfahrer:in nicht immer rechtzeitig von andere Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen. Deshalb gilt: Erhöhe Deine Sichtbarkeit! Dein Körper ist die größte Fläche, die Du im Straßenverkehr sichtbar machen kannst. Setze darum auf auffällige, leuchtende Farben, reflektierende Applikationen und zusätzliche Lichter an Bekleidung, Fahrradhelm und Taschen! Diese einfachen Mittel können den Unterschied zwischen Gesehen- und Übersehenwerden machen.
High-Vis-Bekleidung ist zwar nicht vorgeschrieben, erhöht aber Deine Überlebenschancen im Straßenverkehr deutlich. © Wowow
Im nächtlichen Straßenverkehr bist Du mit dunkler Kleidung erst sehr spät sichtbar. Autofahrerende erkennen Dich oft erst, wenn Du nur noch 25 Meter oder weniger entfernt bist – je nach Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit ist das nicht ausreichend, um früh genug auszuweichen oder zum Stehen zu kommen. Trägst Du hingegen helle Kleidung, lässt sich die Sichtweite auf bis zu 40 Meter erhöhen. Noch besser: Mit neonfarbener, reflektierender Kleidung und zusätzlichen Reflektor-Elementen steigt die Sichtbarkeit sogar auf bis zu 160 Meter.
Besonders wirkungsvoll sind reflektierenden Elemente an Körperteilen, die sich beim Radfahren bewegen. Diese Bewegungen erzeugen den sogenannten Biomotion-Effekt und unser Gehirn erkennt dadurch viel schneller, dass es sich um einen Menschen handelt. So wirst Du schneller und eindeutiger als Radfahrer:in erkannt.
Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst Du also Deine Sicherheit auf dem Rad (oder auch sonst im Straßenverkehr) enorm verbessern. Los geht's!
Der Biomotion Effekt beschreibt den Umstand, dass bewegte Dinge weitaus besser erkannt werden können. Das können neonfarbene Überschuhe sein, oder auch die (vorgeschriebenen) Katzenaugen an den Pedalen Deines Fahrrads. © GripGrab
Der Klassiker der High-Visibility-Ausrüstung (auch High-Vis oder Hi-Vis genannt) ist die Leuchtweste: neongelb mit reflektierenden Elementen oder komplett aus reflektierendem Material. Über der Jacke getragen, passt die Warnweste zu jeder Witterung, sie ist günstig und wenn Du sie nicht brauchst, kannst Du sie einfach im Rucksack oder einer Tasche verstauen. Noch besser als nur eine Weste sind neonfarbene, fluoreszierende Hi-Vis-Jacken und -Hosen mit Reflexstreifen. Sie sind zwar etwas teurer, erhöhen die Sichtbarkeit aber enorm (auch tagsüber), denn der ganze Körper wird als High-Vis-Fläche genutzt. Eine Softshell- oder Regenjacke sowie eine geeignete Hose brauchst Du in der dunklen, kalten Jahreszeit sowieso, um komfortabel zu pendeln oder zu trainieren. Ist Dir eine Neonjacke oder -hose zu viel, kannst Du zu unauffälligeren Farben greifen und auf ausreichend und gut platzierte Reflexstreifen achten.
In unserem Sortiment findest Du besonders sichtbare Bekleidung in den Hi-Vis-Kollektionen von Endura, Wowow und anderen.
Die belgische Marke Wowow hat sich auf High-Visibility-Westen und -Accessoires spezialisiert. © Wowow
Auch beim sportlichen Radfahren kann High-Vis-Bekleidung sinnvoll sein. Etwa wenn im Herbst oder Winter die Trainingseinheit im Dunklen beginnt oder endet. © Gobik
Reflektierende, neonfarbene Überschuhe und Handschuhe sind praktische Helfer, um Deine Sichtbarkeit auf dem Fahrrad zu erhöhen. Da sich Deine Füße beim Pedalieren ständig bewegen, ziehen durch den Biomotion-Effekt neongelbe Überschuhe mit Reflexstreifen besonders viel Aufmerksamkeit im Dunkeln auf sich, wenn sie von Scheinwerfern angestrahlt werden. Auch fluoreszierende und reflektierende Handschuhe leisten einen wichtigen Beitrag zu Deiner Sicherheit auf dem Fahrrad: Sie machen Deine Handzeichen beim Abbiegen besser erkennbar.
In Deutschland besteht zwar keine Helmpflicht auf dem Fahrrad (außer bei S-Pedelecs), trotzdem empfehlen wir Dir dringend, einen Fahrradhelm zu tragen. Zudem kann bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter ein Helm in Signalfarben oder mit LED-Beleuchtung Deine Sichtbarkeit auf dem Fahrrad deutlich erhöhen. Möchtest Du keinen neuen Fahrradhelm anschaffen, dann schau mal nach, ob Du an Deinem aktuellen Modell ein Helmlicht anbringen kannst. Alternativ eignen sich zusätzliche Reflektorstreifen, reflektierende Aufkleber, eine grelle Helmmütze oder ein neonfarbenes, reflektierendes Helmcover (manche gibt es sogar mit integriertem, wiederaufladbarem LED-Rücklicht) auch sehr gut, um Dich auf dem Fahrrad sichtbar zu machen. Helmmütze und -cover bieten Dir außerdem einen guten Schutz vor Kälte und Regen.
Die dänische Firma GripGrab hat sich ganz dem Hi-Vis-Thema verschrieben und Du findest ihre neongelben Reflex-Handschuhe oder -Überschuhe sowie andere Hi-Vis-Accessoires in unserem Sortiment.
High-Visibility-Bekleidung kann funktional und muss nicht hässlich sein. Das beweist das dänische Label GripGrab. © GripGrab
Gerade, wenn Du pendelst oder Deinen Alltag mit dem Fahrrad bewältigst, kannst Du Tasche(n) und Rucksack gezielt nutzen, um Deine Fahrrad-Sichtbarkeit in der Dunkelheit zu verbessern. Achte beim Neukauf auf gut sichtbare Farben, integrierte Reflexstreifen und Laschen zum Anbringen von Lichtern! Aber auch Dein vorhandenes Equipment kannst Du leicht aufrüsten: Neonfarbene, reflektierende Überzüge sind eine einfache und wirkungsvolle Lösung! Mit leuchtenden Regenhüllen sehen Dich andere im Straßenverkehr besser – und falls Dich ein Regenschauer überraschen sollte, bleiben so auch Laptop oder Einkäufe trocken.
Mancher Hersteller hat auch eine spezielle High-Visibility-Kollektion im Programm. So gibt es etwa reflektierende ORTLIEB-Taschen und -Rucksäcke mit einem eingearbeiteten Reflexgarn in schlichtem schwarz oder in knalligem neongelb, die nachts eindrucksvoll und großflächig im Scheinwerferlicht erstrahlen.
Die High Vis-Serie von Ortlieb nutzt retroreflektierende Fäden, eingewebt in einen ansonsten schwarzen Stoff. Das ist tagsüber dezent ... © Martin Erd - ORTLIEB
... und bei Nacht ein Hingucker! © Martin Erd - ORTLIEB
Damit Du sicher und StVZO-konform Fahrrad fährst, benötigt Dein Fahrrad vorne mindestens einen (oder zwei) Scheinwerfer mit weißem Abblendlicht und einen weißen Reflektor. Tagfahrlicht, ein Fernlicht und auch der weiße Reflektor dürfen dabei im Scheinwerfer integriert sein. Wichtig: Richte den Scheinwerfer nicht zu hoch aus, damit Du andere nicht blendest! Schaue am besten in die Herstellervorgaben, damit Du Deine Fahrradbeleuchtung richtig einstellst! Hinten braucht Dein Fahrrad mindestens ein rotes Rücklicht; ein integriertes Bremslicht ist erlaubt. Zudem benötigst Du einen roten Reflektor – er muss der Kategorie Z entsprechen und darf nicht dreieckig sein. Die Lichter müssen, nur wenn erforderlich am Rad montiert und eingeschaltet sein, die Pflichtreflektoren müssen sich jedoch immer am Rad befinden.
Auch an Pedalen und den Rädern sind Reflektoren vorgeschrieben: An jedes Pedal gehören zwei gelbe Rückstrahler – einer nach vorne, einer nach hinten gerichtet. Für das Vorder- und Hinterrad hast Du je drei Möglichkeiten:
Blinkende, am Fahrrad installierte Lichter sind übrigens verboten. Nicht zu verwechseln mit Blinkern, also Fahrtrichtungsanzeigern – die sind seit einer Gesetzesnovelle 2024 an Fahrrädern, E-Bikes, Lastenrädern und E-Scootern endlich erlaubt! Die Pflichtbeleuchtung am Fahrrad kann dynamo-, akku- oder batteriebetrieben sein und muss, wie auch die vorgeschriebenen Reflektoren, ein amtliches Prüfzeichen (K-Nummer) tragen.
An Deinem Körper, Fahrradhelm, Taschen oder Rucksack darfst Du zusätzliche Lichter und Reflektoren anbringen. Hier sind auch blinkende Lichter erlaubt! Am Fahrradrahmen kannst Du Reflexsticker anbringen – besonders geeignet, um ein Kinderfahrrad sichtbarer zu machen und aufzupeppen. Wichtig ist nur: Diese Extras ersetzen nicht die vorgeschriebene Fahrradbeleuchtung, sie ergänzen diese nur. Und: Achte darauf, dass Deine Zusatzbeleuchtung so angebracht ist, dass Du andere nicht blendest.
Bevor Du losfährst, wirf einen kurzen Blick auf Deine richtig eingestellte, StVZO-konforme Fahrradbeleuchtung! Prüfe, dass alles funktioniert, Akkus und Batterien geladen sind. So bist Du sicherer unterwegs und ersparst Dir Bußgelder. Alles über Licht am Fahrrad und E-Bike erklären wir Dir auch noch einmal ganz ausführlich im gleichnamigen Blogartikel!
Blinkende Lichtquellen (Ausnahme: Blinker!) sind am Fahrrad nicht zulässig, dürfen aber am Körper, Helm oder Rucksack befestigt sein. © Wowow
High-Vis Bekleidung sorgt gerade bei Kindern für ein Plus an Sichtbarkeit und Sicherheit beim Radfahren. © Wowow
Mit Kleidung in leuchtenden, fluoreszierenden Farben und Reflektoren sind Radfahrer deutlich früher sichtbar. Trage z. B. eine neonfarbene, reflektierende Jacke und bringe zusätzliche Reflektoren am Rad an!
Die StVZO schreibt vor: vorn weißer und hinten roter Reflektor. Zudem müssen Pedale, Vorder- und Hinterrad mit je zwei gelben Reflektoren (Katzenaugen) ausgestattet sein. Statt der Katzenaugen können Deine Laufräder mit einem durchgängigen reflektierenden Streifen auf den Reifen flanken oder mit reflektierenden Clips an jeder Speiche ausgerüstet sein.
Eine Leuchtweste über der Jacke ist kostengünstig und sofort auffällig. Besser ist jedoch eine neonfarbene Jacke mit Reflexstreifen, da sie Dich rundum sichtbar macht.
Für Kinder helfen neongelbe Helme, leuchtende Warnwesten und Reflektoraufkleber auf dem Fahrradrahmen. Auch der Schulranzen sollte hell, fluoreszierend und mit Reflexstreifen ausgestattet sein.
Richte den Frontscheinwerfer so aus, dass der Nahbereich ausgeleuchtet ist, ohne entgegenkommende Verkehrsteilnehmende zu blenden. Das Hersteller-Manual verrät Dir Genaueres. LEDs mit Automatikfunktion (Tagfahrlicht/Abblendlicht) sind zudem ideal.
In Deutschland ist eine Warnweste beim Fahrradfahren nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber sehr empfehlenswert bei schlechter Sicht und in der Dunkelheit. Noch besser ist jedoch eine neonfarbene, reflektierende Jacke, sie macht Dich rundum sichtbar.
In diesen europäischen Ländern besteht eine Warnwestenpflicht für Radfahrende unter bestimmten Bedingungen: