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Im Test: ORTLIEB Bikepacking Taschen

Ich habe Deutschlands verregneten, kalten Sommer genutzt, um die Taschen des deutschen Fahrradtaschenexperten ORTLIEB auszuprobieren.

Nachdem ich mein Salsa Fargo aufgebaut hatte, fand ich mich in der glücklichen Lage wieder, dass ich ein ORTLIEB Bikepacking-Set zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen habe. Die Frame-Pack Rahmentasche, das Handlebar-Pack für den Lenker, das Seat-Pack für die Sattelstütze und eine Accessoires-Tasche stellten die ideale Ergänzung für Gravel-Bikepacking mit meinem Salsa dar. Ich bin mit den Taschen vor allem auf sehr regnerischen, mehrtägigen Trips unterwegs gewesen und habe einzelne Bags zudem für Touren nach der Arbeit mit Kollegen genutzt. Meine Erwartungen an das Set waren hoch, weil ich die gute Qualität von ORTLIEB in Deutschland gefertigten Packtaschen bereits zu schätzen gelernt hatte, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.

Genauso wie bei anderen ORTLIEB-Taschen sind die Bikepacking-Bags aus leichtem, haltbarem Nylon-Gewebe gefertigt, welches dann mit einem thermoplastischen Verfahren beschichtet wird, um die Wasserdichtigkeit zu gewährleisten. Später wird das Gewebe mit einem speziellen Hochfrequenz-Schweißverfahren zu Taschen weiterverarbeitet, eine Technik die dem Kleben und Nähen weit überlegen ist und wiederum die absolute Wasserdichtigkeit garantiert. Handlebar-Pack, Accessory-Pack und Seat-Pack sind mit dem wasser- und staubdichten Rollverschluss ausgestattet, welcher zudem die praktische und einfache Volumenanpassung der Taschen möglich macht. Das Frame-Pack hat einen wasserdichten Reißverschluss.

Im Wald war es feucht und matschig, perfekte Bedingungen für den Taschentest.

Im Wald war es feucht und matschig, perfekte Bedingungen für den Taschentest.

Die orangefarben Farbaccente passen gut zu meinem Fargo.

Die orangefarben Farbaccente passen gut zu meinem Fargo.

Hier sind die Gegenstände, die ich normalerweise einpacke (ausgenommen Nahrungsmittel).

Hier sind die Gegenstände, die ich normalerweise einpacke (ausgenommen Nahrungsmittel).

Bei nassem Wetter ist trockenes Equipment ein Muss – Dank Ortlieb kein Problem.

Bei nassem Wetter ist trockenes Equipment ein Muss – Dank Ortlieb kein Problem.

Jede Tasche hat ihren eigenen Zweck

Jedes Pack hat seine individuellen Stärken und es ist sehr wichtig, dass Du darauf achtest, wie Du es bepackst. Zum Beispiel ist es nicht sinnvoll, zu schwere Dinge im Seat-Pack zu verstauen, da dieser dann unnötig wippt. Auch solltest Du das Zelt nicht zuunterst in der Rahmentasche verstauen, da Du es ja täglich brauchst, und alles ausräumen ist gerade bei Regen ungünstig. Im Folgenden gehe ich auf jede Tasche einzeln ein und erzähle Dir zudem, wie ich sie bepackt habe.  

Die Frame-Pack Rahmentasche

Mit sechs Litern Packvolumen in der größten Variante ist das Frame-Pack ideal für schwere und größere Gegenstände. Ich habe hier Dinge wie Lebensmittel, Wasser, eine Espressokanne und bei Bedarf auch mal ein Schloss verstaut. Der Vorteil ist, dass das Gewicht nahe am Schwerpunkt des Fahrrads bleibt. Zudem hat die Tasche einen robusten, wasserdichten Reißverschluss und gummierte Befestigungsgurte, welche somit nicht verrutschen können.

Die Befestigung im Rahmendreieck war denkbar einfach und das Pack hat tadellos gemacht, was es sollte. Wasser ist nie eingedrungen und die Handhabung war intuitiv. Ein praktischer kleiner Klettstreifen im Inneren sorgt zudem dafür, dass die Wände zusammengehalten werden und sich nicht unnötig ausbeulen und an den Knien reiben. Natürlich darfst Du die Tasche auch nicht überladen, weil dies den gleichen Effekt hätte.

Das Frame-Pack ist ideal für schwere, kompakte Gegenstände.

Das Frame-Pack ist ideal für schwere, kompakte Gegenstände.

Die Seat-Pack Satteltasche

Ich muss Dich vorwarnen, diese Tasche ist riesig. Sie kann von acht Litern bis zu 16,5 Litern beladen werden. Daher ist sie ideal für Kleider und andere voluminöse Gegenstände geeignet. Die untere Beladungsgrenze ist deswegen nötig, weil es bei noch geringerer Beladung nicht mehr gelingt, sie mit den Gurten festzuzurren und dann kommt es zum Wippen des Seat-Pack und der Inhalt fliegt herum. ORTLIEB hat zudem noch ein kleines cleveres Ventil in den Bag eingebaut, um nach dem Verschließen noch überschüssige Luft ablassen zu können.  Das funktioniert großartig. Auch mit der Satteltasche hatte ich nur Freude und meine Sachen waren auch nach tagelangem Regen trocken.

Ein weiteres, schönes Feature ist die elastische Packschnur auf der Tasche, ideal für eine dreckige Regenjacke oder ähnliches. Du solltest allerdings beim Packen der Tasche aufpassen, dass Du sie nicht überlädst, weil es auch dann zum schon erwähnten Wippen kommen kann. Aber keine Sorge, meine Lernkurve war steil und auch Du wirst den Dreh beim Packen schnell raushaben.

Durch sein Fassungsvermögen von bis zu 16,5 Litern eignet sich das Seat-Pack besonders für Kleidung und andere leichte aber voluminöse Gegenstände.

Durch sein Fassungsvermögen von bis zu 16,5 Litern eignet sich das Seat-Pack besonders für Kleidung und andere leichte aber voluminöse Gegenstände.

Die Handlebar-Pack Lenkertasche

Mit einer Kapazität von 15 Litern hat auch die Lenkertasche viel Platz für verschiedenste Gegenstände. Es macht Sinn, Dinge wie Zelt, Schlafsack und Isomatte zusammen zu verstauen, um dann beim Lageraufschlagen alles bei der Hand zu haben. Genau für diese Sachen habe ich das Handlebar-Pack verwendet. Du kommst schnell an alles ran, da es von beiden Seiten geöffnet werden kann und zudem ist es großartig, um noch die unterschiedlichsten kleinen Dinge, welche Du so brauchst, zu verstauen. Ein tolles Feature sind die Schaumstoff-Abstandshalter, die so den Platz am Lenker für die Hände freihalten. Gut durchdacht, ORTLIEB!

Bei der Nutzung von Dropbars musst Du den Bag allerdings gut zusammenzurren, da es sonst zu Problemen beim Bedienen der Schalthebel kommen kann. Das reduziert die 15 Liter Volumen ein wenig und es war nicht ganz einfach, Dinge um den Lenker herum reinzutun und rauszunehmen. Ein kleines Übel, welches schnell vergessen ist, wenn Dein Hab und Gut trocken bleibt und die Tasche nicht hin- und herwackelt. ORTLIEB will dem Dropbar-Problem zudem im nächsten Jahr mit einer kleineren Version für eben diese Lenker Abhilfe schaffen.

Das Handlebar-Pack nutze ich für mein Zelt und den Schlafsack.

Das Handlebar-Pack nutze ich für mein Zelt und den Schlafsack.

Das Accessory-Pack

Kommen wir zu meinem Liebling aus dem Set, dem Accessory-Pack. Die kleine Tasche ist einfach nur praktisch für kleine Dinge wie Wertgegenstände, welche man immer schnell bei der Hand haben möchte. In meinem Fall waren das mein Telefon, Riegel, eine Powerbank, meine kleine Regenjacke, Handschuhe etc. Mit Hilfe von ORTLIEBs Schnallensystem wird der kleine Alleskönner einfach auf der Lenkertasche befestigt. Zudem kannst Du die Tasche auch separat benutzen. Das ist super für kurze Ausfahrten, wenn man nur das Nötigste mitnimmt.  Natürlich ist auch das Accessory-Pack wasserdicht. 

Man kommt super dran! Das Accessory-Pack nutze ich für Dinge wie Handy und Portemonnaie.

Man kommt super dran! Das Accessory-Pack nutze ich für Dinge wie Handy und Portemonnaie.

Ein gut durchdachtes Bikepacking-Set

Ich war wirklich zufrieden mit den ORTLIEB Taschen fürs Bikepacking. Sie sind super praktisch und gut zu handhaben und dabei eben auch noch wasser- und staubdicht. Kleine Details wie das Klettband im Frame-Pack und das Entlüftungsventil im Seat-Pack machen den kleinen Unterschied aus und bezeugen ORTLIEBs langjährige Erfahrung. Der verregnete deutsche Sommer war so ein wahres Vergnügen für mich und ich kann auch Dir diese Taschen für Deinen nächsten Bikepacking Trip nur wärmstens empfehlen.  

Bikepacking macht bei Sonne und bei Regen Spaß – das richtige Equipment vorausgesetzt.

Bikepacking macht bei Sonne und bei Regen Spaß – das richtige Equipment vorausgesetzt.