bc on Tour: Sixdays in Berlin
bc on Tour: Sixdays in Berlin

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Wer unseren Blog regelmäßig liest, wird festgestellt haben, dass wir uns in letzter Zeit vermehrt dem Thema Bahnradsport widmen.

Wer unseren Blog regelmäßig liest, wird festgestellt haben, dass wir uns in letzter Zeit vermehrt dem Thema Bahnradsport widmen. Wir waren bereits in Gent, in Rotterdam und in Bremen bei den Sechstagerennen dabei. Und nun auch noch in Berlin. Das liegt daran, dass wir seit Kurzem mit den Maloja Pushbikers zusammenarbeiten – einer der erfolgreichsten Bahnradmannschaften der Welt.

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Video

Bahnrennen sind ein Spektakel

Für mich war es der erste Besuch auf einer Bahn. Entsprechend beeindruckt war ich von dem Event und der Halle – fasst das Velodrom, der Austragungsort des Berliner Sechstagerennens, doch satte 12.000 Besucher. Bereits am ersten Tag war der Laden rappelvoll und alle Plätze waren belegt – und das mitten in der Woche an einem Donnerstag! Die Stimmung war bombastisch. Man hat direkt gemerkt, Bahnrennen sind ein Spektakel, weniger eine staubig-ernste Rennradveranstaltung. Das soll jedoch nicht heißen, dass die Athleten nicht alles geben – im Gegenteil! Die fahren sich regelrecht die Seele aus dem Leib, um Punkte zu holen oder Runden gutzumachen.

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bc on Tour: Sixdays in Berlin © Drew Kaplan www.drewkaplanphotography.com

Madison und Derny stehen für Rennformate

Das Programm des Abends hatte es in sich und sollte bis in die Nacht gehen: Madison-Wettbewerbe -  also klassische Bahn-Zweier-Rennen, Scratch-Rennen, Sprintrennen, Derny-Rennen und diesmal sogar Steherrennen. Da wir die meisten Formate in den vorangegangenen Berichten schon kurz beschrieben haben, nun diesmal ein paar Infos zu diesen Steherrennen, die hier in Berlin, nicht aber bei den anderen Sechstagerennen stattfanden.

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bc on Tour: Sixdays in Berlin © Drew Kaplan www.drewkaplanphotography.com

Steherrennen

Die Besonderheit bei Steherrennen ist das vorausfahrende Motorrad (der „Schrittmacher“), das dem Radfahrer (dem „Steher“) Windschatten spendet. Das ist bei den Derny-Rennen so ähnlich, jedoch sind die Dernys viel leichter, eher mit einem Mofa vergleichbar. Bei den Steherrennen fährt eine richtig schwere Maschine vorweg. Geschwindigkeiten teils bis über 100 km/h werden so möglich. Auch das Bahnrad ist hier anders: vorne mit einem kleineren Laufrad und mit zurückgebogener Gabel ausgestattet kann es besser an den Schrittmacher heranfahren. Durch Rufe kann der Steher seinem Schrittmacher zu verstehen geben, dass er schneller („allez“) fahren soll oder langsamer („ho“).
Mir kam das Ganze ein wenig archaisch vor, aber es war auch sehr spannend, unterhaltsam und spektakulär anzuschauen.

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Berlin mit dem Rad

Freitagvormittag, vor dem offiziellen Start des Programms, hatten wir etwas Zeit und wollten es uns nicht nehmen lassen, ein paar Runden mit dem Rad durch Berlin zu cruisen. Unser Hotel, das Andel´s, lag direkt neben dem Velodrom im Stadtteil Friedrichshain und ziemlich nah am berühmten Alexanderplatz. Also sind wir locker in die Richtung gerollt. Nach ein paar Minuten waren wir da und konnten Berliner Luft schnuppern.

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Einmal auf die Bahn

Gegen Mittag gings dann schon wieder zurück zum Velodrom, um Christian Grasmann, den Teamchef der Maloja Pushbikers, zu interviewen.

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Vor dem Eingang trafen wir schon auf Nico Heßlich, der sich bereits langsam auf die Rennen am Abend vorbereitete und „einrollte“. Wir quatschten eine Weile und so ergab es sich, dass meinen Kollegen Basti und Patrick aus dem Einkauf die exklusive Möglichkeit angeboten wurde, während der Trainingszeit ein paar Proberunden auf der Bahn zu drehen.

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Nico hat sich dann auch netterweise für uns Zeit genommen, eine kleine Einweisung gegeben und dann gings schon los. Nico voraus, Basti und Patrick hinterher. Gar nicht so einfach, denn der starre Gang zwingt den Fahrer ja dazu ständig mitzutreten.

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Mal kurz rollen lassen is´ da nich´, das würde einen sofort aus dem Rad hebeln und einen Sturz zur Folge haben. Zwischendurch gab es noch ein paar Tipps vom Profi, damit es rund läuft.

Eindrücke

Basti: "Ein Wahnsinnsgefühl, wenn 13 bar Reifendruck auf Holzbahn treffen. Dagegen fühlt sich jeder Meter auf Asphalt wie mit dem Bike auf dem Sandstrand an. Und einmal ein bisschen mit der Materie warm geworden, merkst du auf einmal einen Flow, den du sonst nur von Achterbahnen kennst. Ich verspreche, das war nicht das letzte Mal! In meinem Kopf entsteht gerade das nächste Bike. ;-)"

Patrick: "Ich sitze jetzt schon viele Jahre auf dem Rennrad und doch ist Bahnradfahren mit nichts zu vergleichen, was ich bisher auf 2 Rädern bewegt habe. Das Rad ist nur darauf ausgerichtet nach vorne zu stürmen und der starre Antrieb verlangt von dir gleichzeitig höchste Konzentration. Ein Mal unaufmerksam und man will kurz rollen lassen, da kann es direkt vorbei sein und das Rad wirft einen ab.

Tunnelblick plus Temporausch -ich bin schon nach wenigen Runden süchtig! "

Als es dann mit dem Rennabend weitergehen sollte, haben wir uns dann wieder unters Volk gemischt, die spannenden Rennen verfolgt, Currywurst gegessen und mit ein paar Bier runtergespült. So muss das sein bei einem Sechstagerennen!

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bc on Tour: Sixdays in Berlin © Drew Kaplan www.drewkaplanphotography.com

Party

Unser persönliches Highlight des Abends war dann die Pushbikers After Race Party, wo wir nochmal einige Fahrer und die anderen Partner des Teams kennenlernen durften. Die Skybar des Andel's Hotels mit Blick aus dem 14. Stock über Berlin bot dazu den perfekten Rahmen.

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Aber wie das so ist bei uns Fahrradnerds – auch hier denken wir nur ans Biken… Und so kam es, dass unser Basti noch mitten in der Nacht gegen Christian Grasmann beim Schindelhauer Goldsprint angetreten ist und sogar gewonnen hat! Aber machen wir uns nichts vor, Grasi hatte auch schon den Rennabend im Velodrom in den Beinen … ;-)

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bc on Tour: Sixdays in Berlin © Drew Kaplan www.drewkaplanphotopgraphy.com

Ein Kurztripp nach Berlin geht zu Ende

So hatten wir wieder jede Menge Spaß auf der Bahn und danken den Maloja Pushbikers für die Einladung! Ein Sechstagerennen sollte sich jeder Radfan mal gegeben haben und es wird sicher nicht unser letztes Mal gewesen sein. Und wir überlegen nun, wie man es schaffen könnte, ab und an mal selbst auf die Bahn zu kommen… Unsere Racer Basti und Patrick sind im wahrsten Sinne des Wortes „angefixt“.