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Im Test: Nobby Nic ADDIX

Ein Klassiker im neuen Gewand:Benjamin hat den Schwalbe Nobby Nic mit der neuen ADDIX-Gummimischung "Speedgrip" in den Alpen einer Härteprüfung unterzogen

Reifen bilden den einzigen Kontaktpunkt des Bikes zum Untergrund und sind damit eines der wichtigsten Bauteile. Wie viel Entwicklung und Technik in einem Reifen steckt, ist vielen Bikern dabei gar nicht bewusst, weshalb auch die Relevanz der Reifenwahl oft verkannt wird. Genau wie bei einem Auto kann man einen Fahrradreifen auch nach persönlichen Ansprüchen aussuchen, so bekommt man die beste Performance für seinen Fahrstil. Wenn Du Dich auf Trails zu Hause fühlst und auch der gelegentlichen technischeren Abfahrt nicht abgeneigt bist, dann könnte Nobby Nic genau das Richtige für Dich sein.

Reifenwahl

Die richtige Reifenwahl beginnt damit, sich darüber bewusst zu sein, welche Anforderungen man an einen Reifen stellt und für welchen Zweck man ihn benötigt. Da ich mit den neuen Reifen in der vergangenen Saison einen Alpencross geplant habe, stand natürlich Pannensicherheit, Grip, aber vor allem auch ein geringer Rollwiderstand im Vordergrund. Schnell stieß ich bei der Suche auf die neuen ADDIX-Mischungen von Schwalbe, die es einem leicht machen das richtige Gummi zu finden.

Da ich eigentlich ein klassischer All-Mountain-Fahrer bin, der sich hin und wieder zu einem Endurorennen verirrt, entschied ich mich für einen Nobby Nic in der Speedgrip Version, den Allrounder unter den Schwalbe Reifen. Zwar war der herkömmliche Nobby Nic schon ein guter Reifen, Schwalbe verspricht jedoch noch mehr Grip bei geringerem Rollwiderstand und mehr Laufleistung.

Die ADDIX Speedgrip-Mischung ist einfach am blauen Band zu erkennen.

Die ADDIX Speedgrip-Mischung ist einfach am blauen Band zu erkennen.

Erster Eindruck und Einbau

Wie von Schwalbe gewohnt kommen die neuen Reifen im schönen silber-blauen Karton daher und machen einen guten Eindruck. Auffällig prangt der blaue ADDIX Speedgrip Streifen auf dem Reifen und markiert ihn als Allzweckwaffe mit wenig Rollwiderstand. Die Stollen sind weit genug auseinander, auf den ersten Blick groß genug und erstaunlich weich beim Eindrücken.

Der Einbau gestaltet sich problemlos. Der Reifen lässt sich ohne Werkzeug schön auf die Felge ziehen und rutschte bei 2 bar in die richtige Position. Auf einer Syntace W35 Felge baut der Reifen in 2,4" schön breit und läuft perfekt rund.

Das Profil des neuen Nobby Nic Addix.

Das Profil des neuen Nobby Nic Addix.

Benjamins Testmaschine.

Benjamins Testmaschine.

Praxischeck

Meine Nobby Nic ADDIX Speedgrip haben mich nun die ganze Saison über begleitet. Währenddessen mussten sie mit mir einen Alpencross durch Südfrankreich, ein Endurorennen, einen Biketrip nach Schottland und diverse Runden auf den Aachener Hometrails bestreiten. Insgesamt wurden die Reifen nun ca. 1200 km gefahren, ohne große Probleme. Lediglich einmal hat sich ein hartnäckiger schottischer Riesen-Dorn durch den Reifen gedrückt. Insgesamt war die Performance des Reifens sehr gut. Sowohl auf trockenem als auch feuchtem Untergrund macht der Nobby Nic alles tadellos mit. Ob loser oder harter Untergrund, der Schwalbe Reifen schafft es immer ein gutes Feedback an den Fahrer zu geben und klebt für einen Allrounder unfassbar gut am Boden. Trotzdem ist der Rollwiderstand sehr gering, so dass man auch auf langen Straßen- oder Schotter-Bergaufpassagen nicht zu viel Kraft verschwendet. Das hat mir bei dem einen oder anderen Anstieg auf dem Alpencross wichtige Körner gespart. Der Seitenhalt ist super und reißt nicht unerwartet ab. Auch ungeübtere Fahrer merken schnell, ab wann man in den Grenzbereich kommt.

1200 Test- Kilometer und nur einen Platten, das spricht für sich.

1200 Test- Kilometer und nur einen Platten, das spricht für sich.

Benjamin in Schottland.

Benjamin in Schottland.

Benjamin auf der Transalp durch die französischen Alpen.

Benjamin auf der Transalp durch die französischen Alpen.

Wird der Boden jedoch richtig matschig und nass, lässt sich der Reifen zwar gut kontrollieren und gibt dem Fahrer noch immer ein sicheres Gefühl, trotzdem würde man sich etwas mehr Grip wünschen. Hier kommt das Profil einfach an seine Grenzen. Gerade auf der Tour durch Schottland und England wäre eine Kombination aus Magic Mary vorne und Nobby Nic hinten eine noch bessere Wahl gewesen.
Nach der Saison sehen die Reifen immer noch sehr gut aus. Ich hatte weder Stollenabrisse noch große Abnutzungserscheinungen oder beeinträchtigende Kampfspuren der vergangenen Monate. Das Profil hat optisch immer noch ca. 90 % des Ursprungsprofils und verspricht wirklich langlebig zu sein.

Fazit

Toller Grip, guter Seitenhalt, wenig Rollwiderstand und ideal auf jedem Untergrund. Das klingt nach den Werbeversprechen eines jeden Reifenherstellers und nach der eierlegenden Wollmilchsau. Beim Nobby Nic kann ich dies jedoch uneingeschränkt bestätigen. Die Schwalbe Reifen haben mich gut über die Saison gebracht und mir genau das gegeben, was der Hersteller versprochen hat. Sei es auf einem Alpencross oder der Feierabendrunde, für mich ist der Nobby Nic der perfekte Allrounder. Wer häufiger Endurorennen fährt oder überwiegend im Schlamm unterwegs ist, sollte sich vorn einen anderen Reifen aufziehen. Wer jedoch nicht ständig die Reifen wechseln will und immer gewappnet sein will, für den ist der Nobby Nic die grandiose Allzweckwaffe und in der Speedgrip Gummimischung der ideale Allrounder.