Softshell-Fahrradkoffer mit integriertem Fahrrad-Montageständer, der das Reisen mit dem Fahrrad zum Kinderspiel macht.
Softshell-Fahrradkoffer mit integriertem Fahrrad-Montageständer, der das Reisen mit dem Fahrrad zum Kinderspiel macht.

Im Test: Thule RoundTrip Pro XT - ein Koffer für alle Radgattungen

Geniestreich aus Schweden: Der RoundTrip Pro XT von Thule hat den Montageständer im Radkoffer integriert. Patrick hat den Allrounder für Dich getestet.

Mit einem Preis von 459 Euro liegt mein Thule RoundTrip Pro XT genau in der Mitte unseres Testfelds. Anders als der evoc-Koffer, den mein Kollege Fabian getestet hat, ist der Thule kein reiner Rennrad-Transporter, sondern wendet sich an Rennradfahrer, Cross- und Gravel-Piloten sowie Mountainbiker gleichermaßen. Gerade für Biker, die in mehreren Disziplinen zu Hause sind, kann das ein entscheidender Vorteil sein. Die Transportspezialisten aus dem südschwedischen Malmö setzen beim RoundTrip Pro XT auf eine sogenannte Softshell-Konstruktion mit festem Boden. Für den Schutz des wertvollen Inhalts sorgen Verstrebungen und Polster. Das hat einige Vorteile. Sie können z. B. einfach entnommen werden, der Thule-Koffer lässt sich so bei Nichtgebrauch platzfreundlich verstauen. Zudem spart diese Konstruktion Gewicht, ohne den Schutz zu vernachlässigen. Das ist bei knausrigen Airlines hilfreich, ermöglicht aber vor allem den absoluten Clou des Thule RoundTrip Pro XT:

Unschätzbar im Trainingslager: der integrierte Montageständer

Die Idee, einen Montageständer in den Radkoffer zu integrieren, halte ich für einen Geniestreich. Gerade wer längere Zeit im Trainingslager verbringt und die Gelegenheit auch für Materialtests nutzt, profitiert enorm. Teiletausch, Reparatur und Service: Alles geht dank des stabilen und durchdachten Ständers viel leichter, schneller und materialschonender von der Hand – und das ganz rückenfreundlich auf Arbeitshöhe. Besonders clever finde ich das voll-modulare Konzept. Der Ständer nutzt den Fahrradhalter, auf dem das Rad ohnehin montiert wird und bringt deshalb relativ wenig Mehrgewicht auf die Waage. Wenn ich trotzdem aufs letzte Gramm achten muss, lasse ich den Montageständer einfach zu Hause.

Auch hier: Luftpolsterfolie hilft.
Pedale demontieren.
Laufräder ausbauen.
Der absolute Clou: Der integrierte Montageständer.
Bei den Ratschen und Verstellhebeln hat sich Thule offenkundig an den hauseigenen Radträgern aus dem Automobilbereich orientiert.
Rückenschonend schrauben: Sowohl beim Einpacken zu Hause als auch beim Auspacken am Zielort.
Etwas mehr Polstermaterial hätte ich mir gewünscht, um den positiven Eindruck abzurunden. Allerdings ist das nichts, was ich nicht mit etwas Rohrisolierung, Luftpolsterfolie und ein paar Kabelbindern improvisieren konnte.
Ich habe den Lenker inklusive Vorbau demontiert, so musste ich am Zielort nicht mühsam alle Winkel wieder richtig einstellen.
Aber vergiss nicht, die Gabel mit der Aheadschraube zu fixieren!
Auch hier: Luftpolsterfolie hilft.
Ab in den Koffer.
Die Laufräder finden in eignen, gut gepolsterten Laufradtaschen Platz.
Und kommen dann ebenfalls in den Koffer.
Auch der Montageständer hat seinen Platz.
Zusätzlicher Schutz am Koffer.

Einfach und durchdacht: das Ein- und Auspacken

Beim Verpacken müssen Laufräder, Lenker und je nach Radlänge ggf. das Schaltwerk demontiert werden. Die Laufräder verschwinden dabei in gut gepolsterten Laufradtaschen, während der Lenker am Rahmen befestigt wird. Tipp: Am besten nimmst Du den Lenker inklusive Vorbau ab, so musst Du am Zielort nicht mühsam alle Winkel wieder richtig einstellen. Aber vergiss nicht, die Gabel mit der Aheadschraube zu fixieren! Sehr klug gelöst finde ich die Montage der Gabel auf dem Fahrradhalter. Das funktioniert mit den beiliegenden Adaptern sowohl für Steck-, als auch für Schnellspannachsen und dank durchdachter Längenverstellung völlig universell. Zusammen mit dem Block unter dem Tretlager steht das Rad bombenfest im Koffer, und zwar unabhängig von Front-Center-Länge, Rohrformen oder Geometrien. Bei den Ratschen und Verstellhebeln hat sich Thule offenkundig an den hauseigenen Radträgern aus dem Automobilbereich orientiert. Alles ist sehr wertig, einfach zu bedienen, materialschonend und trotzdem sicher fixiert. Lediglich etwas mehr Polstermaterial und einige extra Fächer für Kleinteile oder Zubehör hätte ich mir gewünscht, um den positiven Eindruck abzurunden. Allerdings ist das nichts, was ich nicht mit etwas Rohrisolierung, Luftpolsterfolie und ein paar Kabelbindern improvisieren konnte.

Auf Top-Niveau: Sicherheit, Handling und Komfort

So verpackt hatte ich nicht die geringsten Bedenken, meinen BMC-Carbonrenner mit auf Reise zu nehmen – und der Thule-Koffer hat mein Vertrauen nicht enttäuscht. Dank seiner gut platzierten Griffe lässt sich der RoundTrip Pro XT jederzeit gut handhaben, egal, ob ich ihn durch die endlosen Gänge irgendeines Airports ziehen oder auf ein Gepäckband wuchten muss. Positiv überrascht hat mich der schräg verlaufende Reißverschluss, der sich angenehm leicht bedienen lässt. Auch das Softshell-Material macht einen absolut langlebigen Eindruck, auch wenn sich die üblichen Kratzer und Abriebspuren nach dem Flug nicht vermeiden lassen. Besonders gut gefällt mir zudem die effiziente Raumausnutzung des stabilen Schweden. Trotz eher kompakter Außenmaße bietet der Koffer viel Platz im Innenraum.

Der Thule ist ein absolut solider, zuverlässiger Begleiter zum fairen Preis. Wenn man den Montageständer dabeihat, liegt er eher auf der schweren Seite, dafür bekommt man ein einzigartiges Feature, das das Schrauben auch am Urlaubsort zum Genuss macht.

Fazit
Insgesamt ist der Thule ein absolut solider und zuverlässiger Begleiter zum fairen Preis. Wenn man den Montageständer dabeihat, liegt er eher auf der schweren Seite, dafür bekommt man ein einzigartiges Feature, das das Schrauben auch am Urlaubsort zum Genuss macht.

Patrick, Produktmanagement