
How to: Scheibenbremsen warten
Die Bremse ist eines der sicherheitsrelevantesten Bauteile an Deinem Bike, daher solltest Du ihr bei der Wartung besondere Aufmerksamkeit widmen.
Wer selbst am Bike schraubt, braucht einen guten Montageständer. Welche Typen es gibt und welcher zu Dir passt, erfährst Du hier.
Von einfachen Arbeiten wie einem Bremsbelagwechsel oder dem Einstellen der Schaltung bis hin zu aufwendigeren Montagearbeiten: In der heimischen Werkstatt kannst Du eine Menge selbst durchführen. Neben gutem Werkzeug lohnt sich dafür die Anschaffung eines Montageständers. Er hält das Fahrrad sicher und gewährleistet, dass Du bequem mit beiden Händen am Bike arbeiten kannst. Die Modellvielfalt der Montageständer ist dabei ebenso groß wie die Preisspanne – das macht die Kaufentscheidung nicht leichter. Wir helfen weiter!
Um den richtigen Montageständer zu finden, solltest Du ungefähr wissen, wo, wie oft und für welche Art von Rädern Du den Ständer nutzen möchtest. Dabei kannst Du Dich an folgenden Fragen orientieren:
Montageständer unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art ihres Haltepunkts. Das gängigste System ist ein Montageständer mit Klemmkopf, bei dem Du die Sattelstütze (in Ausnahmefällen auch den Rahmen) klemmst. Im professionellen Straßenradsport finden sich hingegen häufig Montageständer mit Haltepunkt am Tretlager und einer Befestigung am vorderen oder hinteren Ausfallende. Welches System sich am besten für Deinen Einsatz eignet, hängt vom Radtyp ab, genauer: der Form von Sattelstütze und Rahmen.
Hast Du ein besonders schweres Bike, zum Beispiel ein E-Bike, solltest Du unbedingt die maximale Stützlast des Ständers beachten.
Die raffinierte Klemmung ist sehr robust und nimmt auch Aerosattelstützen fest auf.
Das Tretlager sitzt fest im Montageständer.
Hat Dein Rad eine runde Sattelstütze, ist dieses System Deine erste Wahl: Du kannst Dein Bike so wie es ist einspannen, denn beide Räder bleiben drin. Montageständer mit Haltepunkt an der Sattelstütze erlauben es Dir, so gut wie alle Arbeiten am Rad durchzuführen. Nur wenn etwas ansteht, bei dem Du sehr viel Kraft auf das Bike aufbringen musst, beispielsweise wenn Du ein festes Tretlager lösen möchtest, solltest Du das Rad besser auf den Boden stellen. Meist hast Du so einen besseren Hebel und es wirken keine Kräfte auf die Sattelstütze und den Rahmen.
Bei kratzempfindlicher Dropper-Post, speziell geformter oder superleichter Carbonstütze gilt: Achte auf die Hinweise des Herstellers Deiner Sattelstütze zur Verwendung mit Montageständern. Gibt der Hersteller das Go, so achte auf Folgendes: Hat Dein Rad eine Variostütze, klemme wenn möglich unterhalb des Teleskopanteils der Dropper-Post. Klemmst Du im Teleskopanteil, solltest Du darauf achten, dass die Klemmbacken die Stütze nicht verkratzen: Wickle einfach ein Stück Schaum oder einen weichen Lappen um die Stütze. Hat Dein Rad eine Aerostütze, musst Du schauen, ob der Klemmkopf zur Form der Stütze passt – das ist nicht immer der Fall. Greife im Zweifel besser zu einem Montageständer mit Haltepunkt am Tretlager.
Bei Montageständern mit Klemmkopf sollte nur in Ausnahmefällen, nämlich bei einem sehr stabilen Rahmen mit runden Rohren, der Rahmen geklemmt werden. Bei Carbon- oder leichten Aluminiumrahmen raten wir davon ab, denn die Gefahr, den Rahmen zu beschädigen, ist zu groß.
Manche Einstiegsmodelle bieten statt des Klemmkopfs zwei Arme, zwischen denen Du den Sattel einhängst. Das eignet sich für einfache Wartungsarbeiten am Rad, bei denen es nicht fest eingespannt sein muss.
Tipp: Montageständer mit Klemmkopf kannst Du auch für Arbeiten an anderen Teilen verwenden. Wenn Du zum Beispiel Deine (ausgebaute) Federgabel mit dem Schaft im Montageständer klemmst, geht der Gabelservice gleich viel leichter von der Hand.
Montageständer mit Haltepunkt am Tretlager eignen sich sehr gut, wenn Du ein Rad mit einer integrierten oder einer Aerosattelstütze hast: Die Form der Stütze spielt keine Rolle und es kommt absolut kein Druck auf die Stütze oder den Rahmen. Zudem kannst Du das Rad von beiden Seiten erreichen, ohne es umspannen zu müssen. Alles Gründe, weshalb diese Art von Montageständern die erste Wahl von Straßenteams ist. Allerdings musst Du entweder das Vorder- oder das Hinterrad ausbauen, da das Bike am vorderen oder hinteren Ausfallende eingespannt wird – am Tretlager liegt es nur auf. Daher solltest Du beachten, dass der Montageständer mit Deinem Achsstandard kompatibel ist beziehungsweise entsprechende Adapter mitgeliefert oder einzeln angeboten werden. Wenn Dein Rad einen besonders langen Radstand hat, prüfe, ob der Montageständer dafür geeignet ist.
Vereinzelt finden sich Montageständer mit Haltepunkt am Tretlager, bei denen Du statt des Ausfallendes das Unterrohr fixierst. Hier können die Räder drinbleiben. Allerdings musst Du darauf achten, dass das Unterrohr nicht zu dick für die Halterung ist – das kann bei aktuellen Mountainbikes gerne mal vorkommen.
Wenn Du Deinen neuen Montageständer für E-Bikes nutzen möchtest, so solltest Du die maximale Tragfähigkeit des Ständers beachten. Wichtig ist außerdem, dass er wirklich stabil steht, also die Füße weit genug auseinander stehen. Besonders bei E-Bikes empfiehlt sich ein einfach und schnell zu bedienender Klemmmechanismus. Denn das Bike kann ganz schön schwer werden, wenn Du es einige Sekunden einhändig halten musst, während Du mit der anderen Hand die Klemme festziehst. Wenn Du häufiger an E-Bikes schraubst, kann auch ein elektrischer Montageständer eine gute Idee sein.
Fest installierte Montageständer eignen sich vor allem dann, wenn Du regelmäßig schraubst und in Deiner Werkstatt, Deinem Schuppen oder Hobbyraum ausreichend Platz für einen permanenten Montageständer hast. Sie stehen sehr stabil, da sie entweder direkt oder über eine Bodenplatte im Boden verschraubt sind. So haben sie auch keine Füße, über die Du stolpern kannst. Eine gute und platzsparende Alternative ist ein Montagearm, der an der Wand oder der Werkbank montiert wird. Beachten solltest Du nur, dass Montagearme in der Regel nicht höhenverstellbar sind. Möchtest (oder musst) Du flexibler bleiben oder kannst nicht in den Boden oder die Wand bohren, so gibt es auch portable Montageständer, die sehr stabil stehen. Manche sind faltbar, für andere benötigst Du zum Auf- und Abbau Werkzeug. Geht es Dir nur darum, den Montageständer ein paar Zentimeter nach vorne, hinten, links oder rechts bewegen zu können, tun Auf- und Abbaukomfort nichts zur Sache – Hauptsache der Montageständer steht stabil.
Möchtest Du den Montageständer nicht permanent an Deinem Schraubplatz stehen haben, sondern nach Benutzung platzsparend in der Ecke verstauen, so achte darauf, dass er schnell und einfach zusammenklappbar ist. Soll der Montageständer hin und wieder Dein Reisebegleiter sein, machen ein geringes Eigengewicht, kleine Packmaße und eine passende Transporttasche die Mitnahme im Kofferraum einfacher. Beachte außerdem: Auf unebenem Boden steht ein Dreibein-Montageständer sicherer.
Schraubst Du regelmäßig und passioniert an Deinem Rad, lohnt sich der Kauf eines schwereren, robusteren Montageständers. Weniger Kunststoff und eine stabile Basis – im Optimalfall natürlich fest im Boden oder der Wand installiert – helfen, schwierige und kraftintensive Arbeiten gut durchführen zu können. Eine schnell und präzise bedienbare Klemmmechanik machen Dein Leben zudem leichter. Bei hochwertigen Produkten ist oft ein mikroverstellbarer Schnellverschluss zu finden. Viele Montageständer bieten die Möglichkeit, den Winkel zu ändern – im Idealfall schnell, einfach und stufenlos. Das kann beim Bremsen Entlüften oder bei Arbeiten an der normalerweise schlecht zugänglichen Unterseite des Rades sehr hilfreich sein. Eine Höhenverstellung ist in der Regel Standard, aber mancher Verstellbereich ist nicht ausreichend. Achte daher, insbesondere wenn Du größer bist, darauf, dass der Montageständer eine ausreichende Arbeitshöhe zulässt. Mancher Montageständer kommt direkt mit hilfreichem Zubehör wie Werkzeugablagen oder -halterungen, manche lassen sich nachrüsten, sogar mit einem Zentrieraufsatz.
Da natürlich alles seinen Preis hat, musst Du als Einsteiger:in nicht direkt zum High-End-Heavy-Duty-Montageständer greifen, sondern kannst Dich nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis umschauen. Das bedeutet meist etwas mehr Kunststoff, macht den Ständer aber auch leichter. Auf einen ausreichend sicheren Stand und eine einfach bedienbare Klemmung solltest Du dennoch achten – insbesondere, wenn Du an einem E-Bike oder einem Downhiller schrauben möchtest.
3 in 1: Putzen, Warten, Verstauen. Hast Du nicht viel Platz und suchst eine praktische Lösung für einfache Montagearbeiten, so kannst Du auch einen Hinterbauhalter verwenden. Du hängst das Rad mit Ketten- und Sitzstrebe ein und kannst loslegen. Hinterrad und Kurbel lassen sich in der Regel frei drehen. Im Anschluss kann das Rad sicher darin verweilen, bis die nächste Ausfahrt kommt.