
SRAM Transmission: Mechanisch vs. elektronisch
Du schwankst zwischen der neuen mechanischen und der bewährten elektronischen SRAM Eagle Transmission? Unser Guide zeigt alle Vor- und Nachteile auf.
E-Mountainbikes haben die MTB-Welt um eine wichtige Facette bereichert. Wir erklären, welches Motorsystem das Beste für Dich ist.
In Deutschland werden längst deutlich mehr E-Mountainbikes verkauft als "klassische" Mountainbikes ohne Motor. Kein Wunder – die Auswahl an Motor- und Antriebssystemen ist riesig und macht es möglich, für jeden Fahrertyp das passende Bike zu finden.
Doch welcher Motor passt zu Dir? In diesem Artikel geben wir Dir Orientierung – und im Beitrag „Warum E-MTB süchtig machen“ erfährst Du, was den besonderen Reiz der Geländefahrräder mit dem eingebauten Rückenwind ausmacht.
Mit E-MTB machen nicht nur technische Anstiege (mehr) Spaß – die Frage ist nur, welcher Antrieb für Dich der Richtige ist! © Cannondale
Am E-Mountainbike ist der Mittelmotor King und das mit Abstand dominierende Antriebssystem. Der Motor liegt schwerpunktgünstig tief und zentral im Rahmen, während die ungefederten Massen an Vorder- und Hinterrad mountainbiketypisch leicht bleiben. Das erste sorgt für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, besseren Kurvengrip und viel Fahrstabilität, während das zweite das Ansprechverhalten des Fahrwerks verbessert. Anders als am City-E-Bike, E-Gravelbike oder E-Rennrad spielen Hinterradnabenmotoren am E-MTB keine Rolle.
Wenn es ein E-MTB ist, hat es einen Mittelmotor: Für diese Grundregel gibt es eigentlich keine Ausnahme. Das schwere Bauteil liegt so tief und zentral im Rahmen und bietet ein Maximum an Kontrolle und Balance. © Cannondale
Nicht nur in diesem Artikel sprechen wir häufig und umgangssprachlich über E-Bike-„Motoren“ ; meinen damit aber eigentlich „Antriebe“ (im englische „Drive Units“) – nämlich genaugenommen die Kombination aus einem Motor (!), der aus elektrischer Energie mechanische Arbeit leistet und einem Getriebe, um das Ganze dann noch in der passenden Drehzahl an das Kettenblatt Deines E-Bikes zu liefern.
Zwei unterschiedliche Motorkonzepte dominieren den E-MTB-Markt. Während die Full-Power-Systeme auf maximale Kraft und Beschleunigung setzen, sorgen Light-E-MTB-Antriebe durch ihr geringes Gewicht für ein agiles Handling wie bei den besten Mountainbikes. Während die einen also schier endlosen Turboschub bieten und mit ihrer Motocross-artigen Fahrdynamik auch gröbste Schläge einfach wegbügeln, fahren sich die anderen wie Dein unmotorisiertes MTB – aber mit mehr Power – und sind leicht in die Kurve zu drücken oder aufs Hinterrad zu ziehen.
Niemand behauptet heute noch ernsthaft, E-MTB seien Sportgeräte für Frührentner. © Orbea
Mit maximalen Drehmomenten um 100 Newtonmeter, Spitzenleistungen um 700 Watt und großen Akkus um 700 Wattstunden oder mehr sind Full-Power-Systeme genau das Richtige für Dich, wenn Du immer maximale Leistung benötigst. Selbst bei niedrigen Trittfrequenzen sorgen sie für viel Durchzugskraft und schieben Dich auch die steilsten und längsten Anstiege mit viel Uphill-Flow bergauf. Das Herausbeschleunigen aus engen und damit langsamen Kurven gelingt dank der brachialen Kraft der Full-Power-Antriebssysteme hervorragend.
Der Bosch CX ist seit Jahren Marktführer unter den E-Bike-Antrieben. © Cannondale
Der Platzhirsch mit den höchsten Marktanteilen unter den E-Mountainbike-Motoren kommt aus Reutlingen. Die Antriebe der Bosch Performance-Line-CX-Reihe leisten in ihrer jüngsten Ausbaustufe bis zu 750 Watt Maximalleistung, unterstützen Deine Eigenleistung mit bis zu 400 Prozent und das bei einem maximalen Drehmoment von 100 Newtonmetern. Die neue R-Variante spart gegenüber dem bekannten CX-Motor etwas Gewicht und kommt erstmals mit einem neuen Race-Modus. Auch die älteren CX- und CX-Race-Versionen sind mit 85 Newtonmetern und 600 Watt Maximalleistung keineswegs schwach auf der Brust. Außerdem bietet Bosch für die smarten CX-Motoren der fünften Generation ein kostenfreies Update der Motorsteuerungssoftware an. Damit erreichen sie dieselben Leistungswerte wie die modellgepflegten Antriebe. Die Bosch-CX-Antriebe wiegen zwischen 2,7 und drei Kilogramm.
Kenndaten Bosch Performance CX:
Die Bosch-E-MTB-Motoren sind „Made in Germany“ und innerhalb des „smarten Systems“ von Bosch mit diversen digitalen Zusatzfunktionen via App steuer- und individualisierbar. Der „eShift“-Modus erlaubt automatisches Schalten in Verbindung mit kompatiblen Schaltungen.
Im smarten System stehen Akkus zwischen 400 und 800 Wattstunden Kapazität, ein Range-Extender mit 250 Wattstunden und nicht weniger als neun Display-/Controller-Einheiten von der minimalistischen LED-Remote bis zum 2,8 Zoll großen Kiox-Display zur Verfügung.
Fazit: Bei Bosch wird jede:r fündig. Mountainbike-Hersteller nutzen die hohe Modularität des Bosch-Systems für eine Vielzahl spezialisierter Modelle. Made in Germany, millionenfach bewährt: Hier machst Du gar nichts falsch und wirst sogar noch nach dem Kauf via Update mit neuen Features versorgt.
Der Bosch CX ist in seiner mittlerweile fünften Iteration der Platzhirsch unter den Full-Power-Antrieben. © bc GmbH
Das Aggregat hat 2025 von 85 auf 100 Nm zugelegt und bringt im bc Studio 2.845 Gramm auf die Waage. © bc GmbH
Die EP8-Linie mit dem EP-801- und dem älteren EP-800-Motor markiert die Speerspitze der Antriebssysteme des japanischen Schaltungsgiganten. Er leistet maximal 600 Watt und 85 Newtonmeter und ist dabei mit von uns gewogenen 2.700 Gramm noch recht leicht für einen Full-Power-Antrieb. Möglich macht das ein Motorgehäuse aus Magnesium. Interessant: Das Fach-Magazin Bike attestiert dem Shimano-Topmotor, seine maximale Leistung von 600 Watt schon bei einem sehr geringen gemessenen Rider-Input von 110 Watt abzugeben und attestiert ihm das Prädikat „leichtes Kraftpaket“. Rechnerisch ergibt sich aus diesen Werten eine maximale Unterstützung von über 500 Prozent.
Kenndaten Shimano EP801:
Wie bei Bosch ist der EP801 Teil eines ganzen Ökosystems aus Akkus und Displays. Wenn Du auf ein cleanes Cockpit stehst, sind der minimalistische Controller und das unter den Lenker gehängte Display interessant. So kannst Du das Rad bei einer Panne auch auf den Kopf stellen, ohne das Display zu verkratzen.
Beim Zusammenspiel von Schaltung und Motor spielt Shimano seine ganze Stärke aus. So kann der EP801 direkt mit einer hauseigenen elektrischen Di2-Schaltung kommunizieren. Das ermöglicht nicht nur einen Automatikmodus, sondern auch technische Finessen wie eine kurze Rücknahme der Unterstützungsleistung beim Schaltvorgang für schnelleres, geschmeidigeres und verschleißärmeres Schalten. Auf dem Trail besonders interessant: Der Free-Shift-Modus erlaubt das Schalten auch im Leerlauf. Der Hersteller schreibt dazu: „Im Leerlauf gibt die Antriebseinheit gerade genug Leistung ab, um Kettenblatt und Kassette einen Schaltvorgang ausführen zu lassen, ohne die Beschleunigung des Bikes zu beeinflussen.“
Die 801RS-Version, die unter anderem der baskische Hersteller Orbea in seinen Rise-Modellen einsetzt, schlägt mit seinem Kennlinien-angepassten „Rider Synergy“ Natural-Support-Modus die Brücke zum Light-E-MTB, stellt bei Bedarf aber das volle Drehmoment zur Verfügung. Hier gilt: Je mehr Du reintust, desto mehr bekommst Du heraus.
Auch bei Shimano kannst Du mithilfe einer App Motor und Akku auf Deine persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Der Shimano EP8 ist ebenfalls schon seit einer Weile im Geschäft und wurde 2022 fit gemacht für digitale Integration. © bc GmbH
Der EP8 wiegt mit seinem Magnesiumgehäuse 2.700 Gramm und leistet bis zu 85 Nm. © bc GmbH
In vielerlei Hinsicht der kleine Bruder des Topmodells EP801, bietet der EP601 dieselben Leistungsdaten in einem günstigeren, aber etwas schwereren Aluminium-Gehäuse. Funktionen wie „Auto Shift“ oder „Free Shift“ stehen aber ebenso zur Verfügung wie der Zugriff auf die App.
Fazit: Bei Shimano trifft nahtlose Integration auf Sportlichkeit. Wenn Dein Antrieb und die Kraftübertragung Hand in Hand arbeiten wollen und Du auf automatisierte Schaltfunktionen stehst, damit Du Dich komplett auf den Trail konzentrieren kannst, look no further!
Schon seit einer Weile geht der Trend hin zu Displays, die im Oberrohr eingelassen sind. © bc GmbH
Mit der jüngsten Evolutionsstufe ihres Full-Power-Antriebs hat die kalifornische Marke Specialized richtig einen rausgehauen. In der teuersten S-Works-Ausbaustufe leistet der Motor beeindruckende 720 Maximalwatt und bis zu 111 Newtonmeter Drehmoment bei einer Akku-Kapazität von 840 Wattstunden. Damit gehört der 3.1 S-Works aktuell (Sommer 2025) zu den leistungsstärksten Motoren auf dem Markt. Wer so viel Leistung will, muss bereit sein, für die S-Works-Topmodelle tief in die Tasche zu greifen – bekommt aber auch High-End, wohin das Auge blickt.
Kenndaten Specialized 3.1:
Schon die normale Variante ist mit maximal 666 Watt und 101 Newtonmetern alles andere als untermotorisiert. Die S-Works Version des Aggregats stemmt sogar 111 Nm und 720 Watt Maximalleistung auf die Kette.
Mit seinen Muskeln hat der Motor allerdings auch Gewicht zugelegt und drückt mit genau 3.116 Gramm auf unsere Waage. Ausgestattet wird das System mit Akkus von 600 oder 840 Wattstunden Kapazität, ein optionaler Range-Extender mit 280 Wattstunden ist verfügbar.
Wie immer bei Specialized, gibt es ein sehr clean ins Oberrohr integriertes Display, umfangreiche Konfigurations- und Individualisierungsmöglichkeiten via App und einen minimalistischen Controller. Konzentration aufs Wesentliche ist hier das Motto: den Trail.
Der Specialized-Motor ist exklusiv in Specialized-E-Bikes erhältlich.
Fazit: Der aktuelle Stand der Technik, toll verpackt. Ob Du nun ein Specialized-Bike wegen dieses Motors willst oder den Motor wegen des Specialized-Bikes, ist am Ende egal. Sie gehören einfach zusammen wie Ketchup und Pommes.
Der Specialized 3.1 wurde 2025 vorgestellt und ist mit 101 Nm (in der S-Works Version sogar 111 Nm) der stärkste Antrieb im Feld. © bc GmbH
Mit 3.116 Gramm ist er allerdings auch beim Gewicht Spitzenreiter. © bc GmbH
Wie bei ihren stärkeren Geschwistern ist der Name auch bei den Light-E-MTB-Antrieben Programm: Ihr deutlich geringeres Gewicht wird möglich durch weniger Maximalleistung und kleinere Akkus. So werden E-MTBs ab 16 Kilogramm möglich. Kaum schwerer als Dein Enduro! Trotzdem sind Light-E-MTBs keine Schwächlinge. Bei sportlich hohen Trittfrequenzen zeigen sie eine harmonische Leistungsentfaltung, die dem Bio-Bike ähnelt, nur mit mehr Power. Du bestimmst mit Deiner Trittfrequenz und Deinem Power-Output, wie viel Leistung der Motor dazugibt. Auf der Plus-Seite stehen zudem ein geringerer Stromverbrauch und oft auch weniger Geräuschentwicklung.
Moderne E-MTB erkennt man daran, dass sie nicht aussehen wie E-MTB. © Transition
Der Performance-Line-SX-Motor ist der erste Light-E-MTB-Antrieb aus dem Hause Bosch und viel mehr als die kleine Schwester des großen CX. Mit 55 Newtonmetern maximalem Drehmoment und einer Leistung von bis zu 600 Watt unterstützt er Dich auf dem Trail trotz seines geringen Gewichts von knapp über zwei Kilogramm recht kraftvoll – der Fokus liegt aber wie bei den meisten Light-Antrieben auf einer harmonischen Kraftentfaltung.
Kenndaten Bosch Performance SX:
Der Bosch-Performance-SX-Antrieb wird standardmäßig mit dem 400-Wh-CompactTube-Akku ausgestattet und mit dem hauseigenen Range-Extender um 250 Wh erweitert werden. Alle In-App-Features des smarten Systems von Bosch stehen natürlich auch für den SX zur Verfügung.
Fazit: Alle Stärken des Bosch-Systems in einem leichteren, kompakteren, energiesparenden Paket.
Auf den Bosch SX musste die E-Bike-Community lange warten. Der Light-E-MTB-Antrieb aus Reutlingen wurde 2023 vorgestellt. © bc GmbH
Mit knapp über 2 kg und 55 Nm Drehmoment ist der Bosch SX ein typischer Vertreter im Light-Support-Segment, leistet jedoch bis zu 600 Watt. © bc GmbH
Der Ride 60 vom bayerischen Hersteller Fazua (von „Fahr zua!“, mundartlich etwa „Gib Gas!“) war einer der ersten Light-E-MTB-Antriebe überhaupt. Jahrelange, kontinuierliche Evolution haben den in Deutschland produzierten Ride 60 zu einem extrem stimmigen und leisen Gesamtpaket gemacht. Aber: Wie ein traditioneller Saugmotor-Sportwagen der Fazua-Mutter Porsche braucht der Ride 60 Drehzahl, sprich Trittfrequenz, um optimal zu funktionieren. Mit einer 50er-Trittfrequenz, tiefem Stuhl und Knien auseinander verschenkst Du hier Potenzial.
Kenndaten Fazua Ride 60:
Apropos Freude: Das sehr cleane und reduzierte Bedienkonzept beim Fazua hat seinen Reiz. Die Ring-Control für die Wahl der Unterstützungsstufen und den kurzzeitig zuschaltbaren Boost-Mode ist intuitiv zu bedienen und die Ladestandsanzeige auf dem Oberrohr ist sehr dezent. Nettes Schmankerl: Sie besitzt einen versteckten USB-C-Port, um Deine Gadgets mit Strom zu versorgen. Der Motor ist zudem so kompakt und leise, dass kaum auffällt, dass es sich um ein E-Bike handelt.
Das System kommuniziert über ANT+ mit kompatiblen Geräten und liefert z. B. Daten über Unterstützungsintensität oder Eigenleistung.
Trotz all dieser Kompaktheit und des geringen Gewichts von rund zwei Kilogramm wartet der Ride 60 mit den namensgebenden 60 Newtonmetern Drehmoment und einer Maximalleistung von 450 Watt auf. Eine Individualisierung der Leistungsprofile per App ist möglich. Der neue Fazua-Standard-Akku stellt 480 Wattstunden (vorher 430 Wh) bereit. Den zum Launch des Systems versprochenen Range-Extender wird es jedoch nach neuesten Informationen nicht geben.
Fazit: Ein ausgewogener Allrounder in der Light-E-MTB-Welt. Harmonisch, intuitiv, leise – und trotzdem mit ordentlich Drehmoment und Leistung, wenn Du sie brauchst.
Das einstige Startup Fazua gehört mittlerweile zum Porsche Konzern. Der Ride 60 leistet 60 Nm und bis zu 450 Watt und verbirgt sich zur Hälfte im Unterrohr des Rahmens. © bc GmbH
Mit 2.063 Gramm gehört der Ride 60 zu den leichtesten E-Bike Antrieben und erlaubt schlanke, elegante Rahmenformen. © bc GmbH
„Der Leichteste. Der Kleinste. Der Leiseste.“ Das verspricht der bayerische Hersteller TQ für seinen 2022 vorgestellten HPR50-Antrieb. Mit 1.860 Gramm ist das Versprechen sehr glaubwürdig. Der konzentrische Motor ist tatsächlich so klein, dass er hinter dem Kettenblatt verschwindet und arbeitet fast geräuschlos. Trotzdem leistet er 300 Watt und 50 Newtonmeter maximales Drehmoment. Du bestimmst mit Deiner Trittfrequenz und Eigenleistung, wie dynamisch und schnell es zur Sache geht. Wie der Fazua benötigt auch der TQ eine gewisse Drehzahl, um sein volles Potenzial zu entfalten.
Kenndaten TQ HPR50:
Zur Verfügung stehen drei Akkus zwischen 250 und 580 Wattstunden Kapazität sowie ein optionaler Range-Extender mit 160 Wattstunden. Bemerkenswert: Mit 900 Gramm wiegt der Zusatz-Akku weniger als eine gefüllte Wasserflasche, deren Platz er bei Bedarf einnimmt.
Die Bedienung des TQ, der in Deutschland produziert wird, ist extrem intuitiv, mit einem cleanen, minimalistischen Design. Nichts soll Dich vom Fahren ablenken. Alle weitergehenden Einstellungen kannst Du in der App vornehmen. Genauso, wie die Motorcharakteristik, Unterstützungsstufen und Co. nach Deinen Wünschen individualisieren. Das kontrastreiche Display des TQ wird im Oberrohr Deines E-Bikes eingelassen und liefert die wichtigsten Informationen wie Ladestand, Reichweite und eingestellte Unterstützung auf einen Blick.
Via ANT+-Sensor kannst Du Dein Smartphone oder Deinen Fahrradcomputer direkt mit dem Bike verbinden und z. B. Leistungsdaten auslesen.
Fazit: Schon die Zahlen zeigen: Der Begriff „Natural Support“ könnte für diesen Antrieb erfunden worden sein. Ein Motor für Sportler:innen, die ihr E-MTB fahren wie Ihr Mountainbike und im entscheidenden Moment den entscheidenden Punch wollen.
Mit seinem konzentrischen Harmonic Pin Ring Getriebe ist der HPR50 besonders kompakt und leise im Betrieb. © bc GmbH
Mit nur 1.860 Gramm ist der bayrische Kraftzwerg auch der leichteste Antrieb im Feld. Eingebaut verschwindet der TQ dezent hinter Kettenblatt und Kurbel. © bc GmbH
Kaum größer und nur 114 Gramm schwerer als der HPR50 liefert der 2025 vorgestellte TQ HPR60 mit seinen namensgebenden 60 Nm und 350 Watt Spitzenleistung 20 % mehr Drehmoment. Damit spielt das kleine Kraftpaket in derselben Liga wie der Fazua und der Bosch SX, ist aber aufgrund seiner konzentrischen Bauweise deutlich kompakter als die beiden Wettbewerber. Genau 1.947 Gramm bringt der große Bruder aus Inning am Ammersee auf unsere Waage und wirkt – bis auf die neuen, markanten Kühlrippen an der Unterseite des Aggregats – exakt gleich groß wie sein Vorgänger, welcher seit 2022 mit großem Erfolg den Light-E-MTB-Sektor aufmischt.
Kenndaten TQ HPR60:
Das TQ-Ökosystem, bestehend aus der kompakten Lenker-Remote, den kontrastreichen Displays fürs Oberrohr, Akkus und Range-Extender teilen sich die beiden innovativen Antriebe. Apropos Akku: Aktuell hat TQ Stromspeicher mit 290, 360 und 580 Wattstunden im Portfolio. Der hauseigene Range-Extender bringt zusätzliche 160 Wh in Deinen Flaschenhalter.
Fazit: Als Nachfolger des HPR50 gehandelt, ist der TQ HPR60 ein sehr kompakter und weiterhin ausgesprochen leiser E-MTB-Antrieb. Sein großes Potenzial für schlanke, sportliche Light-E-MTB, denen man das E-Bike nicht sofort ansieht, macht Gesamtgewichte von deutlich unter 20 kg problemlos möglich. Der Motor lohnt sich vor allem für sportliche Rider, agile Fahrstile und ebenfalls für leichtere Personen.
Äußerlich unterscheidet sich der HPR60 lediglich durch die unten angesetzten Kühlfinnen von seinem Vorgänger. © bc GmbH
Mit 1.974 Gramm ist der neue TQ trotz seiner 20% Leistungszuwachs nur 114 Gramm schwerer als sein Vorgänger. © bc GmbH
„Mehr Leistung heißt mehr Stromverbrauch, heißt größerer Akku, heißt mehr Gewicht.“ Diese Gleichung ist nicht falsch, wird aber durch Range-Extender infrage gestellt: Diese handlichen Zusatz-Akkus in Trinkflaschen-Form geben meist 160 bis 250 zusätzliche Wattstunden Akku-Kapazität. Mit einem Range-Extender kannst Du also die kurze Feierabendrunde mit einem kleineren Akku und leichteren Bike rocken, während Du für die große Tour einfach den Zusatz-Akku mit wenigen Handgriffen montieren kannst.
Spätestens bei Light-Support-E-MTB sind Range Extender ein beliebtes Gadget für zusätzliche Reichweite oder, nach Ausbau des Primärakkus, für E-MTB-Rides mit Gewichtsvorteil! © Transition
Aktuell gehören der Specialized 3.1 mit seinen 101 bzw. 111 Nm für die S-Works Version sowie der Bosch Performance Line CX mit 100 Nm zu den leistungs- und drehmomentstärksten E-MTB-Motoren. Leistung ist allerdings nicht immer alles: Light-E-MTBs punkten etwa mit geringem Gewicht, agilem Handling und einem natürlichen Fahrgefühl.
Die Nenndauerleistung ist die mechanische Leistung, die der E-Motor in Deinem Bike dauerhaft abgeben kann. Durch EU-Recht ist die Nenndauerleistung für Pedelecs (umgangssprachlich „E-Bikes“) auf 250 Watt über 30 Minuten reglementiert. Die Maximalleistung, die der Motor kurzfristig abgeben darf, z. B. in einem steilen Anstieg, kann jedoch deutlich höher liegen. Aktuelle Top-Antriebe leisten über 800 Watt Spitzenleistung.
Jede pauschale Antwort auf diese Frage ist falsch. Der Stromverbrauch eines E-MTB-Motors hängt von vielen Faktoren wie Geländebeschaffenheit, Steigung, Unterstützungsstufe, Temperatur, Eigenleistung und Pflegezustand des Antriebs ab. Optionale Zusatz-Akkus („Range-Extender“) oder ein zweiter Akku im Rucksack können die Reichweite aber bei Bedarf passend vergrößern.
Auch hier gilt: Je nach persönlicher Fitness, Motorsystem und gewählter Unterstützung sind die Reichweiten moderner E-Bikes sehr unterschiedlich, können aber für etwa einen Bosch CX leicht bei 70 Kilometern oder mehr liegen.
Das maximale Drehmoment (angegeben in Newtonmetern) ist eine wichtige Kennziffer für die Kraftentfaltung eines E-Bikes. Neben dem Drehmoment geben vor allem die Maximalleistung (in Watt) und die maximale Unterstützung (in Prozent der Eigenleistung) Aufschluss über die Kraft des E-Bike-Motors.
Der Mittelmotor sitzt zentral und schwerpunktgünstig an der Stelle des Tretlagers im Rahmen und ist direkt mit den Tretkurbeln verbunden. Er unterstützt die vom Fahrenden eingeleitete Kraft und überträgt sie per Kette oder Riemen an das Hinterrad.
Das kommt ganz auf Deine Wünsche und Voraussetzungen an. Wer sich vor allem ein agiles, natürliches und sportliches Fahrverhalten wünscht und bereit ist, selbst Kraft zu investieren, kommt mit einem Light-E-MTB-Antrieb und 50 bis 60 Newtonmetern Drehmoment gut aus. Wenn Du mehr als 75 kg wiegst und nach brachialem Turboschub schon bei geringen Drehzahlen suchst, solltest Du auf mehr Drehmoment achten.