MTB-Helme



UNSERE EMPFEHLUNGEN ZU MTB-Helme

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Du suchst einen neuen MTB-Helm, möchtest aber erst einmal wissen, was moderne Helme für Mountainbiker so alles können? Unsere Beratung hilft Dir bei Deiner Suche nach dem richtigen Helm. Zur Helm-Beratung

Die richtige Passform & Größe

„Auf jeden Topf passt ein Deckel“, lautet ein Sprichwort. Das gilt auch für Deinen Kopf. Denn die Helmhersteller bieten ihre Modelle in verschiedenen Größen für verschiedene Kopfformen und Kopfumfänge an. Und nahezu alle modernen Helme sind im Kopfumfang feinjustierbar, so dass Du Deinen Helm optimal auf Deine individuelle Kopfform anpassen kannst. Klar ist aber auch: Nicht jeder Helm passt auf jeden Kopf… Eine gute und bequeme Passform ist auf jeden Fall entscheidend. Dein Helm sollte möglichst gleichmäßig am Kopf anliegen und nicht nur punktuell, um Druckstellen und Schmerzen zu vermeiden. Wie Du Deinen Kopfumfang misst und Deinen Helm richtig einstellst, zeigen wir Dir in unseren „Zehn Schritten zum passenden Fahrradhelm“.

Halbschale oder Fullface: Die richtige Ausführung für Dich

Grundsätzlich unterscheidet man bei MTB-Helmen zwischen offenen Halbschalen und geschlossenen Fullface-Helmen mit Kinnbügel. Die MTB-Halbschalen sind an den Seiten und im Nacken für mehr Schutz generell tiefer heruntergezogen als ihre leichtgewichtigen Rennrad-Geschwister. Oftmals besitzen sie zudem weniger Belüftungsöffnungen und setzen mehr Material ein. Manche Modelle gibt es mit kleinen Gittern über den Belüftungsöffnungen – so bleiben nicht nur Insekten, sondern auch kleine Zweige draußen. Die meisten MTB-Helme verfügen außerdem über einen Schild über den Augen, oftmals fälschlich „Visier“ genannt, um das Blenden durch Sonnenlicht zu reduzieren. Und, um mal etwas subjektiv zu werden: weil es besser aussieht. Da Du auf dem MTB meist weniger gestreckt sitzt, als auf dem Rennrad, wird die Sicht nach vorn durch den Schild nicht behindert. Im BMX-, Slopestyle und Dirt-Bereich sind tief heruntergezogene runde Helme ohne Schild üblich. Manchmal liebevoll und spöttisch „Dirt-Murmel“ oder „Pisspott-Helm“ genannt. Kopfschutz steht beim Mountainbiken definitiv vor Aerodynamik.

Konstruktion und Technologien beim MTB-Helm

Hochwertige Mountainbike-Helme werden unter ihrer Schale meist aus expandiertem Polystyrol (EPS) im sogenannten In-Mold-Verfahren hergestellt. Das sorgt für eine adäquate Formgebung und gute Passform. Das EPS verformt sich beim Aufprall und absorbiert die Energie. Für zusätzlichen Schutz sorgt seit einigen Jahren das schwedische MIPS-System (Multi-directional Impact Protection System), das viele verschiedene Helmhersteller einsetzen. Du kennst sicher den gelben MIPS-Layer in vielen hochwertigen Helmen. Dieser reduziert im Sturzfall auftretende Rotationskräfte, die das Gehirn schädigen können, indem er Helmschale und Kopf gewissermaßen entkoppelt: Der MIPS-Layer gleitet im Inneren des Helms um bis zu 1,5 cm hin und her und reduziert dadurch die Gefahr von Gehirnerschütterungen und -verletzungen. Eine Weiterentwicklung ist MIPS Integra, wie POC Sports es etwa im Kortal Race MIPS verwendet, oder MIPS Spherical, wie es bei Giro genannt wird. Sie basieren auf dem gleichen Funktionsprinzip, integrieren aber diese „schwimmende Lagerung“ an unterschiedlichen Stellen im Helm. Eine weitere, relativ neue Konstruktion ist die sogenannte Koroyd-Technologie beim schottischen Hersteller Endura. Hier kommen zusätzlich zu einer verhältnismäßig dünnen Schicht EPS parallel angeordnete Polymer-Röllchen zum Einsatz, die sich beim Aufprall verformen und dabei viel Energie aufnehmen. Stell Dir einfach vor, Du schlägst mit der Faust auf eine Packung Strohhalme, dann hast Du das Prinzip verstanden. Einfach, aber genial! Beide Technologien – MIPS und Koroyd – kommen sowohl am leichten XC- als auch am stabilen DH-Helm zum Einsatz.

Update: Der belgische Helm-Spezialist Lazer setzt bei seinen Top-Modellen auf die eigens entwickelte KinetiCore Helm-Technologie, um Rotationskräfte, die bei einem Sturz auf den Kopf auftreten, zu minimieren. Die voll in die Helmschale integrierte Technologie basiert auf strategisch platzierten Knautschzonen, die mithilfe von EPS-Schaumstoffblöcken in den Helm implementiert wurden. Beim Aufprall verformen sich die Knautschzonen und leiten die auftretende kinetische Energie vom Kopf weg. Das Beste: KinetiCore schützt nicht nur sehr effektiv Deinen Kopf, sondern sorgt zusätzlich für eine bessere Belüftung, ist leichter und benötigt weniger Plastik als die Vorgängermodelle.  

EN, ASTM und NTA – Die wichtigsten Radhelm-Normen

Damit Fahrradhelme in Europa auf den Markt kommen dürfen, müssen sie mindestens der Euro-Norm (EN) 1078 bzw. EN 1080 entsprechen. Die Einhaltung dieser Normen wird durch das CE-Kennzeichen sichtbar gemacht. Um der Norm zu entsprechen müssen die Fahrradhelme mit zwei unterschiedlich schweren Messköpfen einen Sturz aus circa 1,5 Metern Höhe auf einen flachen Untergrund und aus circa einem Meter Höhe auf eine Kante durchmachen. Die Beschleunigung auf den Kopfdummy darf dabei nicht über die 250-fache Erdbeschleunigung (g) steigen. Von der EN 1078 abgeleitet ist die EN 1080, eine Norm speziell für Kinderhelme. Alle anderen Normen sind Zugaben – wenn auch sinnvolle! Das US-Äquivalent zur EN 1078 heißt CPSC 1203, in Neuseeland und Australien ist es die AS/NZS 2063. Die US-amerikanische ASTM F1952-15 zertifiziert speziell Fullface-Helme im Downhill- und Enduro-Bereich und prüft, anders als die EN1078, auch den Kinnbügel des Helms – für Gravity-Sportler eine wichtige Entscheidungshilfe. In den Niederlanden gibt es zudem die NTA 8776, die strenger ist als die EN 1078 und in Deutschland daher oft als Norm für S-Pedelec-Helme herangezogen wird.

Helme für Cross-Country, Tour oder Gravel: Leicht und gut belüftet

Wenn Cross-Country Dein Schwerpunkt auf dem Mountainbike ist oder Du gern und oft lange Touren in weniger anspruchsvollem Gelände unternimmst, ist in der Regel ein eher leichtgewichtiger und gut belüfteter Halbschalenhelm für Dich die richtige Wahl. Trotz des geringen Gewichts gibt es viele XC-Helme, etwa von Specialized, Bell oder Giro – auch mit MIPS. Gerade im Race-Bereich verzichten viele Cross-Country-Piloten übrigens auf den Schild – ihre Sitzposition ist fast so gestreckt wie auf dem Rennrad. Deshalb ist bei XC-Helmen der Schild auch meist abnehmbar. Derart „getunt“ qualifiziert sich Dein neuer Helm auch für den Einsatz auf dem Gravelbike. Ach ja – eine Halterung für Brillen gehört in diesem Segment zum guten Ton.

Helme für Allmountain und Trail: Viel seitlicher Schutz bei geringem Gewicht

Fahrtechnisch geht es bei Dir schon mehr zur Sache und wurzelige und stufige Trails sind genauso Dein Zuhause wie lange Tage auf dem Bike? Dann brauchst Du einen Helm, der Dich deutlich mehr schützt als ein leichter XC-Helm und der trotzdem gut belüftet und leicht ist. Modelle wie der Specialized Ambush, POC Kortal (Tipp: Schau Dir unbedingt die Kombination mit der Devour-Brille an!) oder Endura MT500 (mit Koroyd) vereinen diese Anforderungen durch eine weit heruntergezogene Rückseite, bei trotzdem großzügiger Belüftung. Auch hier ist MIPS bei vielen Anbietern eine gute Option für zusätzlichen Schutz. Ein Schild ist bei solchen Helmen Standard und die Grenzen zum Enduro-Bereich sind fließend.

Für Enduristen: Massive Halbschale oder Fullface – und Platz für Goggles

Die MTB-Disziplin Enduro vereint Extreme: Sprints wie im Cross-Country mit langen Tagen im Sattel wie auf Tour und mit technisch anspruchsvollen Passagen einer Downhill-Strecke. Ob Du hier auf Fullface wie im DH oder eine stabile Halbschale wie im Allmountain setzt, hängt von vielen Faktoren ab. Fährst Du Rennen? Was schreibt der Rennveranstalter vor? Wie sind die Strecken und Temperaturen? Wie steht es um Dein persönliches Sicherheitsbedürfnis? Grundsätzlich gilt: Je mehr Schutz, desto schwerer und desto schlechter die Belüftung – nicht nur auf dem Kopf, sondern oft auch bei der Atmung. Wenn Du Dich für eine Halbschale entscheidest, achte auf so viel seitliche und rückwärtige Abdeckung wie möglich. Der Troy Lee Designs A3 etwa ist hinten extrem weit heruntergezogen. Noch einen Schritt weiter gehen z. B. Fox Head mit dem Dropframe oder Giro mit dem Tyrant: Beide reichen auch an den Seiten bis über die Wangen und schützen dadurch den Kiefer mit, ohne gleich einen Kinnbügel einzusetzen. Noch mehr Schutz bietet ein Fullface-Helm. Manche Rennveranstalter schreiben ihn für die Wertungsprüfungen (Stages) beim Enduro-Rennen sogar vor. Keine andere Helmkategorie bietet so viel Sicherheit. Allerdings solltest Du Dir im Klaren sein, dass so ein Helm schwerer ist, Du unter ihm stärker schwitzt und er die Atmung nennenswert erschwert. Wenn Du für ein Enduro-Rennen also zum Fullface greifst, wähle eher ein Exemplar mit relativ weit vom Gesicht entferntem Kinnbügel und seitlichen Belüftungsöffnungen. Alternativ kannst Du auch zu einem Fullface mit abnehmbarem Kinnbügel greifen. Sie bieten etwas weniger Schutz als ein Fullface mit festem Kinnbügel, aber deutlich mehr als eine reine Halbschale: Auf dem Transfer fährst Du ohne und am Beginn der Stage baust Du den Kinnbügel einfach an – einziger Nachteil: Du brauchst definitiv einen Rucksack oder einen Bum-Bag ( Hüfttasche), um den Bügel zu transportieren. Full-Enduro-Style scheidet aus. Apropos Enduro-Style: Wie im Downhill wird im technischen Gelände auch hier oft mit einer Goggle gefahren. Dezidierte Enduro-Helme bieten oft eine Befestigung dafür und erlauben, den Schild mit einem Handgriff nach oben zu schieben und die Goggle dort zu verstauen, wenn sie im Uphill nicht benötigt wird.

Downhill und Bikepark: Voller Schutz für den Kopf

Überall dort, wo Du nicht nennenswert aus eigener Kraft bergauf fahren musst, kannst Du auf maximalen Schutz setzen und direkt zum Fullface-Helm greifen. Gerade bei Downhill-Rennen gibt es keine zwei Meinungen – ein Fullface und angemessene Protektoren sind hier Pflicht! Eine sehr gute Ergänzung zum Fullface ist auch ein sog. Neckbrace, eine Art Kragen, der den Helm bei starken Nickbewegungen stabilisiert und im Sturzfall die Belastung auf die Halswirbelsäule nennenswert reduzieren kann. Der Kinnbügel darf für noch stärkeren Schutz nahe am Gesicht sitzen. Die eingangs erwähnte Norm ASTM-1952 belegt die Stabilität des Kinnbügels. Wer bei Downhill oder Park übrigens an bleischwere Ritterrüstungen denkt, liegt falsch: Auch hier halten vermehrt High-Tech-Materialien wie Carbon Einzug und helfen, das Gewicht zu reduzieren. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Specialized S-Works Dissident DH ANGi MIPS. Trotz Vollausstattung und ASTM 1952 bringt er dank Carbonmatrix nur etwa 1.000 Gramm auf die Waage – und wird dadurch auch für Hardcore-Enduro-Biker interessant. Ein Wort noch zur Passform: Dein Fullface sollte wackelfrei aber nicht zu eng sitzen, gerade im Wangenbereich. Solltest Du im schlimmsten Fall nach einem Sturz bewusstlos sein und Ersthelfer Dir den Helm abnehmen müssen, sind herausnehmbare Wangenpolster ein echtes Sicherheitsplus.

Sonderfall: Helme für E-Mountainbiker

Du bist E-Mountainbiker? Für Dich gilt das Gleiche wie für Deine nicht E-unterstützten Kollegen: Wähle Deinen Helm passend zu Deinem Einsatzbereich, greife aber im Zweifel vielleicht zum etwas stabileren Helm, denn Du erreichst durch die Extrapower schneller hohe Geschwindigkeiten, gerade auch bergauf. Rechtlich musst Du nichts Besonderes beachten – außer, Du gehörst zu der verschwindend kleinen Minderheit, die ein E-Mountainbike oder ein vergleichbares Rad als S-Pedelec fährt – dann gilt auch für Dich u. a. Helm-, Versicherungs- und Straßenbenutzungspflicht. Empfehlenswert ist spätestens dann ein Helm nach der strengen niederländischen NTA 8776, die speziell für E-Bikes und S-Pedelecs konzipiert wurde. Die Gesetzeslage sieht in Deutschland zwar „nur“ einen „geeigneten Schutzhelm“ vor – die meisten Experten sind sich aber einig, dass im Streitfall vor Gericht ein Helm nach NTA 8776 eher als geeignet bewertet würde, als einer nach EN 1078.

Helmpflege: Ab wann brauchst Du einen neuen Helm?

Bei den meisten Helmen kannst Du die Innen- und ggf. die Wangenpolster herausnehmen und schonend mit der Hand oder in der Maschine waschen oder bei Bedarf günstig austauschen – dasselbe betrifft Kleinteile wie Schild oder Steckschließen. All das findest Du bei uns unter der Kategorie „Kleinteile“. Die Außenschale reinigst Du am besten mit einem weichen Lappen und lauwarmem Wasser. Trotzdem ist ein Helm in gewisser Hinsicht ein Verschleißteil: Alterung und UV-Licht setzen ihm zu, sodass Du ihn nach spätestens fünf Jahren erneuern solltest – oder wenn Du gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen bist. Selbst, wenn Du oberflächlich keine Beschädigungen siehst, kann das Innenleben gelitten haben: Ein neuer Helm ist dann fällig! Das kommt Dir übertrieben und teuer vor? Denk daran, das Teil hat Dir gerade die Gesundheit gerettet. Und beim Auto würdest Du auch nicht die Werkstatt fragen, ob sie den Airbag zurück ins Lenkrad stopfen können.


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