
Bildergalerie: Grinduro Germany 2023
Hier findest Du unsere Best-of-Fotos von einem unvergesslichen Wochenende bei der zweiten Auflage des Grinduro Germany!
Du möchtest Dein MTB auf tubeless umrüsten? In unserem How To zeigt Dir Isa, wie Du Deine Reifen tubeless bekommst und was Du dafür benötigst.
Pizza oder Pasta, Tubeless oder Schlauch? Immer diese Entscheidungen. Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks – und natürlich der Anforderungen. Denn – und ich spreche jetzt nicht vom Essen – beide Varianten haben Vor- und Nachteile:
Fahrradreifen mit einem Fahrradschlauch sind der Klassiker – und bei Montage und Wartung sehr simpel in der Handhabung: Reifen einseitig vom Laufrad. Schlauch rein. Reifenflanke wieder ins Felgenbett. Aufpumpen. Fertig! Der Nachteil vom Aufbau des Laufrads mit Schlauch: Die Pannenanfälligkeit, insbesondere im Gelände, wenn grobe Steine und Felsen dem Laufrad ständig Schläge verpassen.
Mit Tubeless Reifen kannst Du einen geringeren Reifendruck fahren. Das bringt mehr Grip durch die vergrößerte Auflagefläche. Außerdem steigt die Pannensicherheit: Kleinere Löcher, z.B. durch Dornen, verschließt die Dichtmilch noch während des Fahrens. Und wo kein Schlauch, da auch kein Snakebite bei Durchschlägen. Zu guter Letzt ist auch der Gewichtsvorteil der geringeren rotierenden Masse erwähnenswert: Ein Laufrad ohne Schlauch wiegt meist etwas weniger als ein Rad mit Schlauch. Schon klar, es gibt die Ultraleicht-Fahrradschläuche. Aber von Pannensicherheit muss man dann nicht mehr sprechen.
Meine Empfehlung vor diesem Hintergrund: Probiere kurzerhand beides einmal aus. Dann findest Du das für Dich passende schnell heraus. Entscheidest Du Dich für den Tubeless-Aufbau, musst Du grundsätzlich wissen, ob Deine Felge und Deine Reifen Tubeless-fähig sind. Dies erkennst Du an den herstellerüblichen Bezeichnungen, wie zum Beispiel Tubeless Ready bei: Schwalbe, DT Swiss oder Maxxis.
Viel braucht es nicht, um auf Tubeless umzubauen.
Wenn Deine Felge bereits für Tubeless vorbereitet ist, kannst Du diesen Schritt überspringen. Wenn nicht, musst Du ein spezielles Felgenband zum Abdichten aufkleben. Die meisten der Tubeless Felgenbänder sind wie klassisches Klebeband aufgerollt und endlos. Das heißt, Du musst das Band selbst auf Länge schneiden. Aber bitte erst, nachdem das Felgenbett einmal rundherum mit Felgenband abgedichtet ist – in einem Stück. Bevor Du das Felgenband einklebst, muss das Felgenbett fettfrei und sauber sein. Ich verwende dafür in der Regel etwas Bremsenreiniger und wische das Laufrad mit einem fusselfreien Tuch sauber. Beim Einkleben beginne ich wenige Zentimeter VOR dem Ventilloch (in Drehrichtung gesehen) und ziehe das Felgenband über das Ventilloch und einmal rundrum. Am Ende achte ich darauf, dass sich die Enden des Bandes (über dem Ventilloch) ca. 5 cm überlappen. Dort steche ich dann entsprechend das Loch für das Tubeless Ventil ins Felgenband.
Nun muss das spezielle Tubeless Ventil rein. Charakteristisch daran ist der Gummipropfen am unteren Ende. Dieser dichtet das Ventilloch ab, sobald man das Ventil von der anderen Seite mit der Überwurfmutter (Rändelmutter) sichert.
Sitzt das Tubeless Ventil in der Felge, kannst Du den Reifen wieder montieren. Vor diesem Arbeitsschritt musst Du Dir jedoch überlegen, wie Du später die Reifendichtmilch in den Reifen einfüllen möchtest:
Je nachdem für welche Variante Du Dich entscheidest, gehst Du beim Aufziehen der Reifen unterschiedlich vor.
Reifen auf die vorbereitete Felge aufziehen.
Reifen positionieren. Bedenke dabei, wie du die Dichtmilch einfüllen möchtest.
Wenn Du die Dichtmilch später über das Ventil einfüllst, musst Du beide Reifenflanken auf die Felge aufziehen. Bitte achte darauf, dass Du die Reifenwülste beide mittig im Felgenbett positionierst. Das erleichtert das Aufziehen, weil der Durchmesser der Felge dort am kleinsten ist. Jetzt benötigt der Reifen schnell viel Luft, damit der Reifen satt ins Felgenhorn springt. Mit einer guten Pumpe klappt es in den meisten Fällen mit einigen sehr schnellen Pumpenhüben. Verpasse dem Pneu damit 3-4 bar Druck (unbedingt den Maximaldruck der Felge beachten), dann setzt sich der Reifen mit einem deutlich hörbaren "Plopp" in die richtige Position. Oder Du nutzt einen Tire Booster, z.B. den von Schwalbe.
Falls der Reifen trotz schneller Pumpenhüben sich nicht satt an die Flanke anschmiegen sollte, kontrolliere die Abstände zwischen den Wülsten und der Felgenflanke. Durch Zupfen, Walken und/oder einem Reifenheber kannst Du dem Reifen an den schwergängigen Stellen etwas nachhelfen. Vielleicht musst Du aber doch in den sauren Apfel beißen und die Reifen an der Tankstelle aufpumpen. Das hängt vielfach vom Reifen in Kombination mit der Felge ab – lässt sich mit Druckluft aber zuverlässig lösen.
Wenn die Wülste in der Felge sitzen, lass' die Luft wieder über das Ventil ab. Danach drehst Du den Ventileinsatz – von Hand oder mit dem Ventilschlüssel – raus. Das Ventil dient jetzt als Einfüllstutzen für die Dichtmilch.
Die Milch vor dem Einfüllen unbedingt gut schütteln. Das Einfüllen klappt am besten, wenn das Ventil auf ca. 5 Uhr steht. So kann die Milch ungehindert in den Reifen laufen.
In der Regel benötigt man für MTB Reifen zwischen 60 und 90 ml und für Rennrad-Reifen (hier bitte nur Tubeless-ready-Felgen verwenden) 30 bis 45 ml. Achte vor dem Befüllen aber bitte trotzdem auf die Herstellerangaben auf der Flasche. Die Menge kann je nach Hersteller und Reifen variieren. Ist die Dichtmilch eingefüllt, den Ventileinsatz wieder einschrauben und den Reifen bis zum gewünschten Druck aufpumpen. Damit sich die Milch insbesondere nach der Montage und dem Einfüllen gut verteilt, empfiehlt es sich, das Laufrad zu drehen, zu schütteln. Und am besten gleich Radfahren gehen. Darum macht man das Ganze ja schließlich...
Das Ventil als Einfüllstutzen.
Geht mindestens genauso gut: Dichtmilch in den "offenen" Reifen einfüllen.
Vielleicht bist Du kein Freund davon, die Dichtmilch über das Ventil einzufüllen!? Dann kannst Du auch den Weg über die Reifenflanke gehen: Dafür ziehst Du eine Reifenseite komplett auf die Felge auf. Die andere Seite ziehst Du ebenfalls auf, lässt den Reifen aber in einem Bereich von 20-30 Zentimeter noch "offen". Das funktioniert je nach Reifen-Felgen-Kombination einfacher oder schwerer – und erfordert beim ersten Mal etwas Übung, um nicht als Dichtmilch-Sauerei-Desaster zu enden.
Es kann mitunter trickreich sein, das letzte Stück Reifen über das Felgenhorn zu bekommen, wenn die Milch schon drin ist. Aber: Wenn Du die Einfüllöffnung nach dem Einfüllen nach Oben auf 12 Uhr drehst, dann bleibt die Milch unten und Du kannst den Reifen vollständig und vor allem sauber aufziehen.
Auch hier musst Du den Reifen mit der Dichtmilch schnell mit einem großen Luftvolumen aufpumpen, damit die Wülste ins Felgenhorn rutschen. Daher gilt es, wie oben beschrieben, entweder schnell zu pumpen, einen Booster zu verwenden – oder den Weg zum nächsten Kompressor anzutreten.
Schnell. Viel. Luft.
Da sich die Dichtmilch je nach Hersteller mit der Zeit zersetzt oder austrocknet, sollte sie in regelmäßigen Abständen geprüft und je nach Zustand nachgefüllt werden. Die Prüfungsintervalle werden von den Herstellern aber angegeben.
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